Auch in seiner 8. Auflage war das Hirschberger Liedfest wieder ein großer Erfolg. An allen drei Abenden waren die hochkarätig besetzten Konzerte gut besucht und das Publikum feierte begeistert das klassische Kunstlied.
Den Freitagabend gestaltete der junge österreichische Bariton Thomas Essl mit einer Schubertiade. Der an den Musikhochschulen Wien und Graz ausgebildete Sänger mit Opern- und Konzerterfahrung entführte das Publikum in die Welt des wohl größten Lied-Komponisten aller Zeiten, Franz Schubert.
Für seine Schubertiade habe er eine interessante Auswahl getroffen, urteilt der Rezensent der Rhein-Neckar-Zeitung. Das Publikum bekam vor allem Lieder zu hören, die bis heute nahezu unbekannt geblieben sind. Das Lyrische trat an diesem Abend zugunsten des Dramatischen in den Hintergrund und Thomas Essl präsentierte vielmehr den Dramatiker Schubert – kraftvoll und überzeugend.
Da kam ihm seine Opernerfahrung natürlich entgegen: „Er verfügt über eine sehr große (…), wohltönende und gesangstechnisch perfekt geführte Stimme, mit der er alle Lieder gleichermaßen packend zu gestalten wusste und das Publikum sehr schnell in seinen Bann zog“, attestiert der Rezensent dem Sänger.
Doch was wäre das Lied ohne die entsprechende Klavierbegleitung, und so bewies Alexander Fleischer, der zugleich der künstlerische Leiter des Liedfestes ist, erneut sein kongeniales Können am Flügel – nicht nur an diesem Abend: „Ohne sich irgendwie in den Vordergrund zu drängen, lieferte Fleischer dank subtiler Anschlagetechnik gewissenhaft durchgestaltete Klavierparts und setzte dezente, aber dennoch wesentliche interpretatorische Akzente“ (RNZ). Solche Virtuosität kam vor allem in den beiden, die Schubert-Lieder umrahmenden Gesängen op. 1 von Arnold Schönberg zum Tragen. Hier forderte Fleischer vom begleitenden Instrument großen orchestralen Klang.
Den gelungenen Auftaktabend zum 8. Hirschberger Liedfest belohnte das Publikum mit begeistertem und langanhaltendem Applaus.
Eine „Nachlese“ zu den folgenden Konzerten mit Christian Elsner und Thomas Berau lesen Sie in den kommenden Ausgaben des Mitteilungsblatts.