Von 9. bis 12. Oktober reisten 14 wanderbegeisterte Dußlinger/-innen unter der Leitung von Detlinde und Dieter Bryniok nach Altenahr/Rheinland-Pfalz. Vielen ist die Gegend noch durch die Flutkatastrophe im Juli 2021 ein Begriff und auch heute zeugen noch zahlreiche Baustellen, aber auch Gebäude, die nicht mehr oder noch nicht instandgesetzt werden können, von dem schrecklichen Ereignis. Dennoch wurde in den vergangenen vier Jahren schon sehr viel wieder gerichtet und so waren die Tage von sich ständig wechselnden Eindrücken geprägt. Nachdem wir alle zeitig losgefahren und daher auch schon um die Mittagszeit in unserem Hotel ankamen, wurde nachmittags, nach einer gemütlichen Kaffeepause im nahegelegenen Café, gleich die erste 5-km-Runde auf dem Panoramaweg durch die Weinberge oberhalb von Altenahr gedreht. Der Herbst zeigte sich von seiner besten Seite und die Blätter der Laubbäume und Reben strahlten goldgelb, orange und rot in der Sonne. Der Blick nach unten zeigte die Umgebung in immer wieder neuen Perspektiven und die nahegelegene Ruine Are beeindruckte mit ihren vielen Gemäuern und Turmresten. Nachdem wir auch den Ortskern von Altenahr noch etwas erkundet hatten, wurde der erste Tag im Hotel bei einem vorgebuchten und überaus leckeren Vier-Gänge-Menü gemeinsam abgeschlossen.
Am zweiten Tag, dem 10.10., wurde die Planung für den Vormittag kurzerhand durcheinanderwirbelt. Mit der AhrtalCard ging es nach einem reichhaltigen Frühstück, das keine Wünsche offenließ, per Bus um 9.33 Uhr nach Dernau, wo uns bereits Barbara, eine ehemalige Kollegin von Dieter erwartete, die wir tags zuvor kennenlernen durften und die uns spontan zu einer Hausbesichtigung eingeladen hatte. Das Haus ihrer Tante Gustel, das bei der Flut zerstört wurde, wird seit Jahren aufwändig von FSJlern des Fluthilfecamps der Jungbauhütten (Deutsche Stiftung für Denkmalschutz) und Profis aus acht Gewerken (u.a. Lehmbauer, Tischler, Restauratoren …) wieder hergerichtet. Hier konnten wir direkt vor Ort sehen und hören, wie sich das Gebäude vom Tag der Katastrophe bis heute entwickelt hat, wie kostenintensiv die Wiederherstellung ist und was noch alles gemacht werden muss. Die anschauliche „Zeitreise“ durch das Haus stimmte nachdenklich und machte dankbar, dass wir bislang von solchen verheerenden Unwettern verschont geblieben sind – es ist wirklich keine Selbstverständlichkeit! Nach dieser ungeplanten Besichtigung stiegen wir wieder in den Bus und fuhren weiter nach Marienthal, wo – eigentlich planmäßig – ein Besuch der Flut-Foto-Ausstellung in der Ahr-Vinothek stattfinden sollte. Leider stellte sich heraus, dass dort mittlerweile die Öffnungszeiten geändert wurden und wir standen vor verschlossenen Türen. So wurde spontan entschieden nach Dernau zu wandern. Zu Fuß ging’s zum nahegelegenen Restaurant „Bunte Kuh“ und von dort das Sträßchen „Im Teufenbach“ hinauf in die Weinberge. Dort wurden uns wieder herrliche Ausblicke über die Reben, die Ahr und die unter uns liegenden Dörfer gewährt. Durch den Wald ging es anschließend bergab zur KiTa und Grundschule Dernau. Ihr gegenüber liegt der in den Jahren 1960 bis 1971 errichtete „Regierungsbunker“, der über ein Stollengeflecht von 17,3 km verfügt. Er sollte im Ernstfall als Ausweichsitz für die Verfassungsorgane dienen und hätte bis zu 3.000 Personen gefasst. Zum Ende des Ost-/West-Konfliktes entschied die Regierung 1997 diese Anlage aufzugeben. Nach diesem kurzen Ausflug in die Vergangenheit erreichten wir ein paar Meter weiter den Gutsausschank Weingut Kloster Marienthal, wo wir innerhalb der Klosterruine eine gemütliche Pause mit Getränken und kleinen Speisen einlegten. Gestärkt ging es anschließend wieder durch die Weinberge Dernau entgegen und von dort fuhren wir mit dem Bus zurück nach Mayschoß, um dort an der um 15.00 Uhr reservierten Weinprobe mit –wanderung teilzunehmen.
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- Fortsetzung folgt -