Anfang April oder sogar schon Mitte März beginnen sich in unserer Region Steinobstblüten und Ahorn zu öffnen, bei denen die Bienen so viel Nektar holen können, dass keine Gefahr mehr besteht, noch zu verhungern. Die Ersten sind Kirschpflaumen, Schlehen, bald darauf folgen Zwetschgen und andere Pflaumen, schließlich Birnen. Die Bienenvölker „brummen“, sind schwer beschäftigt, sie wachsen stark, die erste Drohnenbrut wird angelegt. Der Imker erweitert die Magazine und damit den Raum für die Völker, setzt schließlich mit Beginn der Kirschblüte den Honigraum oben auf. In diesem Arbeitsgang wird auch der Drohnenrahmen eingesetzt, der ein wichtiges Instrument des Imkers ist, um die Milbenbelastung der Varroamilbe in den Bienenvölkern zu senken.
Die Kirschblüte ist unser wichtigster Blühbaum im Frühling, weil in vielen unserer Waldabschnitte ein Anteil von Wildkirschen wächst. Honig nur aus Kirschblütennektar gibt es indes nur selten, zu viele andere Blühpflanzen mischen sich dazu und im rapiden Frühlingsablauf wird der Nektar zunächst vor allem sofort wieder verbraucht. Eingelagert wird erst, wenn das Volk stärker ist und noch mehr Nektar fließt.
In den letzten Jahren kam es vor, dass manchmal bereits in den letzten Apriltagen eine erste Schleuderung bei starken Völkern möglich war. Der allererste Honig in den Jahren mit frühem Blühbeginn ist oft etwas malzig-dunkler durch den Ahornnektar und duftiger durch leichte Löwenzahnanteile. In normalen Jahren bleibt er jedoch weiß. Zu schnell saust unser Frühling durch.