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Musik

Das Dreieck

Wer das Kleine geringschätzt, wird am Großen scheitern. Dreiecke ab einer bestimmten Größe üben auf Menschen einen magischen Reiz aus. Denken...

Wer das Kleine geringschätzt, wird am Großen scheitern.

Dreiecke ab einer bestimmten Größe üben auf Menschen einen magischen Reiz aus. Denken wir zum Beispiel an das Bermudadreieck. Sind sie kleiner, werden diese einfachen geometrischen Figuren oft übersehen. Das ist in der Musik nicht anders. Beim Anblick eines Triangels mag mancher denken, das sei Kinderkram. Doch mitnichten, in Sinfonieorchestern haben diese wohlklingenden Gebilde ihren festen Platz. Tja und ihren großen Auftritt überlässt man ungern Anfängern, denn Triangelpartien können in der klassischen Musik recht anspruchsvoll sein. Der englische Perkussionist James Blades, der an der Royal Academy of Music als Professor dieses Fach lehrte, notierte in seinem profunden enzyklopädischen Musiklexikon „The Grove Dictionary of Music and Musicians“ zu diesem Instrument, dass: „der Triangel keineswegs ein einfach zu spielendes Instrument sei.“ Oft sieht man den Triangel zum Musizieren aufgehängt an einem Faden. Für komplexe und schnelle Rhythmen wird er aber mit zwei Klammern gespannt und mit zwei Schlägeln gespielt. Die Wiener Klassiker verwendeten diese durchdringenden hohen Metallklänge noch recht sparsam und zumeist für musikalische Färbungen nach damaliger „Türkenmode“. In der folgenden Musikepoche der romantischen Musik experimentierten die Komponisten gerne mit exotischen Instrumenten und neuen Klängen. So machte der Triangel Karriere. Das erste Stück, in dem der Triangel prominent eingesetzt wurde, war Franz Liszts Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur, wo er im dritten Satz als Soloinstrument erklingt. Das brachte dem Stück den Spitznamen das „Triangelkonzert“ ein.

Im liebevoll sogenannten „Schetterleskoffer“ unserer aktiven Kapelle findet sich neben etlichen Rhythmusinstrumenten selbstverständlich ebenfalls ein Triangel. Und weil sich unser Verein ebenso glücklich schätzen kann, eine Musikerin und einen Musiker in seinen Reihen zu wissen, die vor den Geheimnissen des „gebogenen Drahtes“ keine Bange haben, wollen wir gespannt bleiben, welchen Auftritt dieses unscheinbare Dreieck demnächst haben wird.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Bittenfeld – Stadt Waiblingen
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Ausgabe 31/2025
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