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Das Ende des Spielkarten-Museums – unsere Fraktion weint nicht

Am Deutschen Spielkartenmuseum (DSM) scheiden sich die Geister in unserer Stadt. Für die einen vermittelt es Identität, für sie ist es ein fester Bestandteil...
Jürgen Kemmner
Jürgen KemmnerFoto: jük

Am Deutschen Spielkartenmuseum (DSM) scheiden sich die Geister in unserer Stadt. Für die einen vermittelt es Identität, für sie ist es ein fester Bestandteil Leinfelden-Echterdingens und ein Alleinstellungsmerkmal. Für die anderen verursacht das DSM lediglich Kosten, ohne eine Strahlkraft nach außen zu entwickeln und die Stadt damit in einem guten Licht erscheinen zu lassen. Nur Fachleute suchen den Weg zu den Exponaten. Um das DSM für die Zukunft räumlich aufzupeppen und es publikumswirksamer auszurichten, wäre eine Investition von knapp 600.000 Euro nötig, darüber hinaus fielen laufende Kosten von etwa 200.000 Euro pro Jahr an.

Unsere Fraktion L.E.Bürger/DIB LE zählt seit Jahren zu den Kritikern, die die Kosten zur Aufbewahrung und Sicherung der 30.000 Exponate nicht mehr aufbringen wollen – daher haben auch wir dafür gestimmt, den bestehenden Vertrag mit dem Württembergischen Landesmuseum (als Eigentümer der Karten) auf Ende 2026 zu kündigen. Oder einen neuen Vertrag auszuhandeln, in dem die Kosten für das DSM gerecht verteilt werden. Die Antwort aus Stuttgart ist eingetroffen und unmissverständlich: Es gibt keinen neuen Kontrakt zu – aus Sicht unserer Stadt – verbesserten Bedingungen. Daher wird das DSM abgewickelt, wie man im Wirtschaftsjargon sagt, die Stellen werden gestrichen und die Mitarbeiter an anderen Stellen in der Verwaltung eingesetzt.

Aus unserer Sicht ein Schritt, der bei der zunehmend kritischen Haushaltslage unserer Stadt zwingend notwendig wurde. Die nötige Investition von 600.000 Euro kann für Vorhaben dienen, die unter die städtischen Pflichtaufgaben fallen, wozu der Betrieb eines von der Bevölkerung kaum beachteten Museum nicht zählt. Ebenso können die laufenden Kosten wirksamer für unsere Bürgerinnen und Bürger eingebracht werden. Leider wurden unsere Stimmen, das DSM aus Kostengründen an das Landesmuseum zurückzugeben, in der Vergangenheit (vor allem unter OB Roland Klenk) nicht gehört und von den übrigen Fraktionen weitgehend schnell beiseite gewischt. Deshalb nehmen wir diese Entwicklung mit einem gewissen Wohlwollen hin und stellen erfreut fest, dass wir uns mit unserer Meinung nicht auf dem falschen Dampfer befunden haben.

Erscheinung
Amtsblatt – Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen
Ausgabe 23/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
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