In unserem Artikel im März 2025 haben wir Hintergründe zum bundesweiten FLOW-Projekt vorgestellt und die Frage gestellt, die uns so sehr interessiert und neugierig gemacht hat: Wie bewertet man den ökologischen Zustand von einem kleinen Fließgewässer wie unserem Maisgraben. Das ist die Aufgabe, die sich eine Gruppe aus Mitgliedern des NABU sowie des 1. AnglerClubs Renningen (1. ACR) gestellt hat und über die wir Ihnen gerne berichten möchten.
Wir alle kennen den Verlauf größerer und kleinerer Fließgewässer, solche, die wir als Rinnsal bezeichnen würden, und auch solche, die mit Kraft und Würde ihren Weg durch die Landschaft mäandern. Fließendes Wasser hat viel Kraft: Es kann Landschaften gestalten, Gestein zu Sand mahlen, Gebiete überschwemmen und mit Sedimenten bedecken. Aber Flussläufe können auch „sterben“, wenn ihre natürliche vitale Kraft in ein starres Korsett gezwängt oder massiv industriell genutzt wird oder beliebig Schadstoffe einfließen können. Mit Folgen, die wir praktisch täglich selbst erleben können oder den Nachrichten entnehmen müssen: Verschmutzung, Fischesterben, katastrophale Überschwemmungen, Klimawandel, Artenverlust etc.
Die Merkmale eines vitalen Gewässers, wie sie auch für den Maisgraben gelten, sind zum einen die Wasserqualität, ein möglichst natürlicher Gewässerverlauf mit kleinen Verzweigungen und Inseln aus Pflanzen oder Steinen, unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten und Wassertiefen zum anderen aber auch das Leben im Wasser und am Wasser, also an den Gewässerufern.
Wenn Sie selbst einmal einen kleinen Spaziergang am Maisgraben entlang machen, können Sie auf diese Kriterien achten und selbst schon einen ersten Eindruck bekommen.
Zum „Leben im Wasser“: zu den bekanntesten Tieren in Gewässern gehören natürlich Fische, aber auch Amphibien, wenngleich diese wechselnd im Wasser und an Land leben. Und zahlenmäßig am meisten sind Lebewesen am Gewässergrund zu finden: mit bloßem Auge sichtbare wirbellose Tiere (Makrozoobenthos genannt). Dazu gehören Lebewesen, die ihr ganzes Leben im Wasser verbringen wie Strudelwürmer, Muscheln, Schnecken und Egel; aber auch solche, die nur einen Teil ihres Lebens, nämlich die Larvenzeit, im Wasser verbringen und uns eher als Landlebewesen vertraut sind wie etwa Eintagsfliegen, Steinfliegen, Libellen etc.
Zum Lebensraum „Wasser“ gehören natürlich auch die Ufervegetation mit all den Lebewesen, die am Wasser, also in den Gehölzen, Sträuchern am Ufer leben wie Insekten, Vögel, Klein- und Kleinstlebewesen. Ihr Spaziergang entlang des Maisgrabens wird mit Sicherheit von viel Gezwitscher und Gesumme aus den Uferrandstreifen begleitet sein und ein deutliches Signal von dem innigen Zusammenhang vom Leben im und Leben am Wasser geben.
In unserem nächsten Artikel werden wir Ihnen mehr berichten vom Leben im Wasser, der von uns ermittelten Gewässerqualität unseres Maisgrabens und welche wichtigen Funktionen dieses kleine Fließgewässer für Renningen hat. gb
Am letzten Sonntag hatten wir Johannes und Jochen Völlm zu uns nach Renningen zu einem Vogelkundlichem Spaziergang eingeladen.
Ab Hundeverein beim Stöckhof östlich von Renningen ging es los. Wir waren vor allem im Offenland unterwegs, dann zum Renninger See und wieder zurück. Johannes hat uns sehr viel über die Vögel erklärt, Jochen hat alle Vogelarten sofort wahrgenommen und wir konnten davon profitieren.
Beeindruckend, wie viele und welche Arten wir vor allem gehört, aber auch gesehen haben.
Besonders toll war das Braunkehlchen Paar, das sich uns präsentiert hat. Auch ein Schwarzkehlchen Paar war in der Nähe zu sehen.
Hier aufgelistet alle gesehenen, bzw. gehörten Arten in der Reihenfolge der Sichtungen (40 verschiedene Vogelarten!):
Rohrweihe, Turmfalke, Kohlmeise, Gartengrasmücke, Mönchsgrasmücke, Rabenkrähe, Stockente, Elster, Ringeltaube, Neuntöter, Grünspecht, Goldammer, Rotmilan, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Rauchschwalbe, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Braunkehlchen Paar, Feldhase, Dohle, Dorngrasmücke, Zilpzalp, Schafstelze, Hohltaube, Stieglitz, Baumpieper, Schwarzkehlchen Paar, Blaumeise, Pirol, Star, Graugänse, Kaulquappen, Teichfrosch, Buchfink, Buntspecht, Amsel, Zaunkönig, Gartenbaumläufer, Rotkehlchen, Sumpfmeise, Heckenbraunbelle, Mäusebussard. ib