Nach tradierter chinesischer Zeitrechnung beginnt am 29.01.2025 das 42. Jahr im 78. Zyklus = Jahr 4662 im Gregorianischen Kalender. Es leitet ein Jahr der Holz-Schlange ein, endet am 16.02.2026 und steht unter der Ägide der Urkraft Yin. Die Schlange verkörpert seit Urzeiten ambivalente Symbole: Einerseits fasziniert sie und wird verehrt, andererseits löst sie Unbehagen, Furcht und Ekel aus.
In der östlichen Mythologie repräsentiert sie Vitalität, ist Symbol der Schöpfungskraft und Inbegriff der Ehrfurcht vor dem Leben auf der Erde. Mit ihrer periodischen Erneuerung durch das Abstreifen der alten Haut und dem Winterschlaf symbolisiert sie Fruchtbarkeit, Wiedergeburt, Kontinuität des Lebens, Transformation, Heilung und Unsterblichkeit.
In der westlichen Welt der letzten 2 Jahrtausende dagegen gilt sie als hinterlistig, falsch und verschlagen, als Inkarnation des Bösen, der Verdorbenheit, Verführung und zügellosen Sexualität. Nach der Überredung Evas vom Baum der Erkenntnis zu essen, wird sie von Gott verflucht (Genesis 3).
Nicht alle Schlangen haben allerdings einen solch schlechten Ruf! In Sagen und Aberglauben spielen Ringelnattern eine positive Rolle. Sie standen im Ruf, Glück und Segen zu bringen und kleine Kinder und das Vieh zu beschützen. Noch heute gilt die Ringelnatter als Schutzpatronin der Bewohner des Spreewaldes.
Eine Natter soll Asklepios – Gott der Heilkunst – auf die Wirksamkeit unterschiedlicher Heilpflanzen aufmerksam gemacht haben, ihm ein Kraut gezeigt haben, mit dem Menschen wiederbelebt werden konnten. Der Äskulapstab – um dessen Schaft sich eine Schlange windet – ist bis heute das Berufssymbol von Ärzten und Tierärzten.
A.V