Ab Januar 2025

Das Mensa- und Kitaessen wird ab Januar deutlich teurer

Die Preise ziehen an. Das Essen in Schulen und Kitas wird ab kommendem Jahr spürbar teurer.

Die Stadt begründet die Erhöhung von teils mehr als dreißig Prozent mit steigenden Kosten. Der Versuch der SPD, die Erhöhung weniger hoch ausfallen zu lassen, scheiterte. Die Mehrheit des Gemeinderates möchte die Eltern stärker als bisher an den Kosten beteiligen.
„Die Ausgaben für Lebensmittel sind um 40 Prozent gestiegen“, erklärte die zuständige Rathausmitarbeiterin Melanie Ocansy während der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Hinzu komme, dass die letzte Erhöhung der Essenspreise in den Kitas ganze 13 Jahre zurückliege. An den Schulen wurden die Essenspreise zuletzt im Jahr 2018 erhöht.
„Wir haben die ganze Zeit keine Preiserhöhungen weitergegeben“, betonte Ocansy. Im vergangenen Jahr kostete ein Schulessen 7,70 Euro. Verkauft wurde es für 3,20 Euro. Im laufenden Jahr kostet ein Schulessen die Stadt bereits 9,37 Euro. Die Differenz zwischen den tatsächlichen Kosten und dem Preis an der Theke übernimmt die Stadt. Insgesamt liege der Abmangel für den Mensabetrieb in diesem Jahr bei 420.000 Euro, rechnete Eislingens Kämmerer Oliver Marzian vor.
Wie sich die Preiserhöhung auf den Abmangel auswirkt, vermag derzeit noch niemand zu sagen. Es muss abgewartet werden, wie sich die Preiserhöhung auf die Absatzzahlen auswirken. Es kann aber bereits jetzt davon ausgegangen werden, dass die Stadt den Mensabetrieb und die Essen dort weiter massiv subventionieren muss.
Ein Euro mehr pro Essen
Konkret steigt der Preis für ein Tagesessen in der Mensa ab Januar 2025 um mehr als 31 Prozent auf nun 4,20 Euro. Auch andere Produkte werden spürbar teurer. In den Kindertageseinrichtungen für die unter Dreijährigen steigt der Betrag von derzeit 60 Euro auf 72 Euro, für die über dreijährigen Kinder von 60 Euro auf 80 Euro.
Eine heikle Frage ist, ob die steigenden Essenspreise dazu führen, dass weniger Kinder in der Mensa essen. Die Kinder in die Mensa zu bekommen, wo sie ein vollwertiges Mittagessen erhalten, war in der Vergangenheit in wichtiges Argument für niedrige Essenspreise. Wenn die Preise nun steigen, könnten sich vor allem ältere Schüler ihr Mittagessen woanders kaufen. Durch weniger verkaufte Essen würde der städtische Zuschussbedarf pro Essen wiederum steigen.
Ob das Essen wie von der Stadtverwaltung vorgeschlagen erhöht werden sollte, bezweifelten die SPD und Bündnis90/Die Grünen. Die SPD beantragte eine Erhöhung um „höchstens 50 Cent“ pro Schüleressen. Bei der Grundschulkindbetreuung solle die Erhöhung nicht mehr als 20 Prozent betragen, ebenso das Verpflegungsentgelt in den Kitas. „Das Mensaessen sollte für Familien erschwinglich bleiben“, begründet die SPD ihren Antrag. Die geplanten und nun auch beschlossenen Preiserhöhungen finden die Genossen unverhältnismäßig. Der Mensabetrieb werde stets ein Zuschussbetrieb für die Stadt sein, stellte die SPD klar. „Gutes Mensaessen braucht die Subventionen der Stadt.“
Keine Mehrheit für SPD-Antrag
Die Befürchtung sei, dass aus finanziellen Gründen Kinder auf das Tagesessen verzichteten und auf günstigere Produkte wie Schnitzelwecken umstiegen, erklärte die SPD-Fraktionsvorsitzende Ingrid Held. Die Preiserhöhung sei pro Essen vielleicht nicht besonders hoch. Zusammengerechnet auf alle Schulwochen und womöglich noch mit mehreren schulpflichtigen Kindern kämen auf die Familien aber Mehrkosten von mehreren hundert Euro pro Jahr zu, verdeutlichte Held.
Die Sozialdemokraten fanden für ihren Antrag trotz Zustimmung der Grünen keine Mehrheit. Auch der Kompromissvorschlag der Grünen für eine geringere Erhöhung fand keinen Anklang. Die anderen Fraktionen folgten der Argumentation der Verwaltung.
Vesperdose von zuhause als Alternative?
Wem das Essen in der Mensa zu teuer sei, der könne seinem Kind auch ein Mittagessen in die Schule mitgeben, schlug der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Jörg Autenrieth vor. Ähnlich äußerte sich der Oberbürgermeister Klaus Heininger. Die Eltern hätten die Wahlfreiheit. „Ich will es niemandem vorschreiben“, sagte er mit Blick auf den Mensabesuch. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wählervereinigung, Andreas Cerrotta, erklärte, dass der stetig steigende Abmangel des Mensabetriebs nicht immer weiter zu finanzieren sei. bra

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von Redaktion NUSSBAUM, Eislinger Zeitung
16.10.2024
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