Sportverein Leingarten 1895 e.V.
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Das Rollende Klassenzimmer – auf den Spuren der Wiege Europas vom 20. bis 27. Juli 2024

Am Samstag verladen wir um 7.00 Uhr morgens vor dem Rathaus in Leingarten unser Gepäck. Jeder Teilnehmer erhält noch ein gelbes T-Shirt, wir fahren einheitlich...
Im Europa Parlament in Straßburg
Im Europa Parlament in StraßburgFoto: Dr. Karl-Friedrich Pfeil

Am Samstag verladen wir um 7.00 Uhr morgens vor dem Rathaus in Leingarten unser Gepäck. Jeder Teilnehmer erhält noch ein gelbes T-Shirt, wir fahren einheitlich in dieser für Autofahrer gut sichtbaren Signalfarbe. Es folgt eine Begrüßung durch Markus Pfisterer, einer der Tour-Organisatoren, dann folgen eine kurze Ansprache durch den Innenminister von Baden-Württemberg Thomas Strobl und dem Bürgermeister Ralf Steinbrenner von Leingarten.

Pünktlich um 8.00 Uhr startet unsere Tour. Herr Strobl fährt einige Zeit mit. Dadurch haben wir einen intensiven Polizeischutz: zwei mit radelnde Polizisten, zwei dunkle Limousinen mit Sicherheitsleuten und ein Transportfahrzeug für den Rücktransport des Fahrrades.

Für die 27 Jugendlichen und sieben Begleiter ist der erste Tag eine echte Herausforderung. Es ist heiß, bis zu 34 °C im Schatten, im Kraichgau ist es richtig hügelig, die Strecke ist 104 km lang und hat 800 Höhenmeter. Alle haben es geschafft!

Auch der Umweltgedanke spielt auf dieser Tour eine große Rolle. Bei der ersten Rast in Bauerbach gibt es Müsli. Alle haben dazu einen eigenen Teller und Löffel mitgebracht. Es gibt keinen Abfall. Die zweite Rast ist bereits im Rheintal, in Ettlingen, es gibt Fleischkäse und Brötchen. Beim Schloss Favorite in Rastatt-Förch machen wir unsere letzte Pause. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir unser Ziel: die Sportschule in Baden-Baden, Steinbach. Wer möchte, kann in das Schwimmbad direkt neben der Sportschule gehen, nach dem Abendessen steht uns eine Halle zur Verfügung. Dort werden Ballspiele gemacht.

Bei der Ankunft in der Sportschule in Baden-Baden Steinbach werden wir vom Ortsvorsteher des Reblandes begrüßt. Über das mitgebrachte Eis freuen sich nach unserer Hitzefahrt alle sehr.

Wir übergeben als ein kleines Gastgeschenk einen Brief vom Oberbürgermeister Harry Mergel in Heilbronn mit einer Grußbotschaft, verbunden mit einer Flasche Wein. Außerdem schenken wir einen Rebstock (gestiftet von der Rebkultur Kühner in Lauffen) zum Einpflanzen.

Der zweite Tag.

Bereits am Morgen spielt der Umweltgedanke eine Rolle. Wir füllen unsere Trinkflaschen mit Leitungswasser, auch das spart unnötigen Müll. Von Baden-Baden Steinbach geht es zuerst nach Nordwesten, bei Wintersdorf überqueren wir den Rhein. Jetzt sind wir in Frankreich. Wir radeln durch das Naturschutzgebiet Hagenau in Richtung Süden. Kurz vor Straßburg kommen wir in ein heftiges Gewitter, auf die Minute genau schaffen wir es, einen Unterstellplatz für uns 34 Radler zu finden. Niemand wird nass, allerdings müssen wir 30 Minuten Zwangspause machen.

In Straßburg selbst machen wir noch eine kleine Besichtigungstour: zuerst machen wir einen Stopp am Europäischen Gerichtshof der Menschenrechte. Die zwei schräg geschnittenen Rundbauten symbolisieren die Waage der Gerechtigkeit, zwei „Wachtürme“ symbolisieren die Überwachung der Einhaltung der Menschenrechte.

Ehe wir unsere Jugendherberge in Strasbourg erreichen, radeln wir noch über eine Eisenbahn- und Fußgängerbrücke von Straßburg nach Kehl, nach 1 km geht es über eine andere Brücke für Fußgänger und Radfahrer zurück. Diese Brücke wurde 2004 eröffnet bei der Landesgartenschau, die gemeinsam von Kehl und Straßburg gestaltet wurde.

Die Radstrecke betrug knapp 80 km und war flach.

Der dritte Tag dient der Besichtigung Straßburgs. Wir haben im Europäischen Parlament eine Führung angemeldet. Mit dem Rad erreichen wir das Gebäude. Die Einlasskontrolle ist ähnlich streng wie in einem Flughafen. In der etwa einstündigen Führung bekommen wir erklärt, welche Symbolik schon das Gebäude hat. Ein riesiger, nach oben offener Innenhof symbolisiert die Offenheit des Parlamentes.

Die großen Glasfassaden stehen für Transparenz. Die Flaggen sind angeordnet nach dem Alphabet, und zwar in der Sprache der Länder. Wir bekommen die Sitzordnung im riesigen Sitzungssaal erläutert. Natürlich gibt es auch ein Foto von unserer Gruppe.

Auf den meist gut ausgebauten Radwegen umrundeten wir einmal Strasbourg. Zum Mittag gibt es in einem Lokal Flammkuchen satt für alle.

Anschließend machen wir eine Bootsfahrt auf der Ill. Über Kopfhörer wurden die Sehenswürdigkeiten erklärt, die man vom Wasser aussehen kann.

Weiter ging es am Dienstag. Der Radweg heißt jetzt Euro Velo 5 (dieser führt von London bis nach Brindisi). Dem schönen Rhein-Marne-Kanal entlang mit seinen vielen Schleusen und bunten Blumen am Wegesrand radeln wir bis zum Schiffshebewerk bei Saverne. Auch dort machen wir eine Führung. Anschließend geht es zurück zur Jugendherberge in Saverne, diese liegt im wunderschönen Schloss Rohan. Empfangen werden wir abends vom Bürgermeister der Stadt im Rathaus. Die Strecke ist 83 km lang, 360 Höhenmeter, es ist schon toll zu sehen, wie die Jugendlichen das meistern.

24. Juli

es geht von Saverne nach Saarbrücken. Streckenlänge 90 km. 775 Höhenmeter. Vom Rhein-Marne-Kanal fahren wir eine recht hügelige Strecke hinüber zum Saartal. In Saarbrücken besichtigen wir zunächst den Landtag und erhalten dabei eine ausführliche Erläuterung der Aufgaben des Landtages und auch der wechselvollen Geschichte des Saarlands. Anschließend werden wir von der Bürgermeisterin Barbara Meyer im Rathaus von Saarbrücken empfangen. Zur großen Freude aller erhielten wir dabei gekühlte Getränke. Wir erfuhren einiges über die Kommunalpolitik, den wirtschaftlichen Sorgen des Saarlands nach Wegfall großer Teile der Stahlproduktion. 44 % der Fläche von Saarbrücken ist Waldgebiet und Naturschutzgebiet.

Von der Bürgermeisterin wurde uns erläutert, dass die Stadt große Anstrengungen unternimmt, die von der EU vorgegebenen Klimaziele und Umweltziele zu erreichen. Saarbrücken bemüht sich, den Tourismus anzukurbeln. Beispielsweise wird in Paris um Touristen geworben, die Entfernung mit dem Zug beträgt nur 75 Minuten.

Für uns Radler ist Saarbrücken sehr beeindruckend: Es gibt viele gut ausgebaute Radwege. An Verkehrsampeln bekommen Radfahrer 2 Sekunden vor dem Autofahren grün und können dadurch gefahrlos losfahren.

Von Saarbrücken aus fahren wir nach Schengen. Zunächst geht es eben auf dem Saar Radweg Weg Richtung Mettlach.

Wir wollen die Saarschleife von oben sehen. Als Radler merkt man, dass man einen solchen Anstieg nicht geschenkt bekommt. Mancher Schweißtropfen wird vergossen. Der Lohn ist eine tolle Aussicht über die Saarschleife.

Danach geht es hinab zur Mosel. Über Perl erreichen wir Schengen. Kurzfristig hat uns sowohl der Bürgermeister von Schengen als auch die Vorsitzende des Tourismusvereins einen Empfang mit Getränken zugesagt. Dieser ist sehr herzlich. Uns wird einiges über die Geschichte von Schengen und den Beginn der Europäischen Union erklärt. Nächstes Jahr jährt sich das Abkommen von Schengen zum 40. Mal.

Die Strecken Länge an diesem Tag betrug 90 km, die Höhendifferenz 640 m. Allerdings hatten wir einige Pannen, einer unserer Mitfahrer wurde zum Pannen König erklärt.

Freitags fahren wir nur noch am Vormittag. 42 km und 450 Höhenmeter. Allerdings fahren wir bei Nieselregen. Wir erreichen die Stadt Luxemburg.

Mächtig stolz auf unsere Leistung. Die Schüler im Alter von 10 bis 18 Jahren haben das Ziel Luxemburg-Stadt erreicht.

Auch hier besuchen wir das Europäische Parlament. Bei einem kleinen Stadtrundgang sehen wir, dass Luxemburg auf Felsplateaus gebaut ist. Wir fahren vom Europaviertel mit einer Seilbahn hinab ins Tal. Auf der einen Seite geht es hinauf zur Altstadt mit einem gläsernen Aufzug. Unsere abwechslungsreiche Tour beschließen wir am letzten Tag mit der Besichtigung der Bock Kasematten und einem Abschiedsessen in einem italienischen Restaurant. Mit dem Flixbus geht es am Nachmittag zurück nach Heilbronn.

Tour-Organisation

Dr. Markus Pfisterer: Ausschreibung und Verwaltung

Julius Pfisterer: Planung der Besichtigungen

Dr. Karl-Friedrich Pfeil: Streckenplanung und Unterkünfte

Fazit der Tour

Tolle sportliche Leistung von den 27 Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren von Heilbronn beziehungsweise Leingarten aus über Baden-Baden, Straßburg, Saverne, Saarbrücken, Schengen bis nach Luxemburg mehr als 550 Kilometer und fast 3.000 Höhenmeter zu radeln.

Umweltschutz

Unsere Trinkflaschen wurden meist mit Leitungswasser gefüllt.

Als erste Rast gab es Müsli, jeder brachte dazu sein eigenes Gefäß und seinen eigenen Löffel mit. Bei der zweiten Rast gab es Brot oder Brötchen mit Wurst und Käse sowie Paprika und Gurken und Obst. Alles unverpackt und alles fast ohne Abfall.

Bei unseren vielen Besichtigungen überreichen wir als Gastgeschenk stets eine Weinrebe zum Einpflanzen. Rückreise mit dem Flixbus.

Bildung

Auf den Spuren der Wiege Europas.

Dies war das Motto unserer Tour.

Bei den Besichtigungen in im Europäischen Parlament in Straßburg, beim Bürgermeisteramt in Saverne, im Landtag in Saarbrücken, im Rathaus von Saarbrücken, beim Empfang durch den Bürgermeister und die Leiterin des Fremdenverkehrsamtes in Schengen und schließlich bei der Besichtigung des Europa Parlamentes in Luxemburg wurde uns dieses Thema ausführlich näher gebracht.

Öffnungszeiten der Geschäftsstelle
In der KW 34 ist die GS von Montag bis Donnerstag jeweils von 9.00 bis 12.30 Uhr geöffnet!

Pause am Rhein-Marne Kanal auf dem Weg von Straßburg nach Saverne
Pause am Rhein-Marne Kanal auf dem Weg von Straßburg nach Saverne.Foto: Dr. Karl-Friedrich Pfeil
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Amtsblatt der Stadt Leingarten
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Ausgabe 32/2024

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von Sportverein Leingarten 1895 e.V.
08.08.2024
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