Die spontane Reaktion einer Schülerin zeigt, wie wertvoll solche Unterrichtsbesuche der 9. und 10. Klassen sind. Und das mit Themen, die einen natürlicherweise nicht sofort anziehen. Gut vorbereitet von ihren Religions- und Ethik-Lehrkräften, sammelten die Schülerinnen und Schüler Fragen, welche sie über den Lehrstoff hinaus interessieren: Was ist, wenn ein Mensch stirbt? Entstehen Freundschaften zwischen ehrenamtlich Begleitenden oder Pflegepersonal und den Sterbenden? Warum engagieren sich Menschen im Hospiz- und Palliativbereich? Wie sieht ein Hospiz aus, was unterscheidet es von Pflegeheimen und Krankenhäusern? Wie alt war der Jüngste, der begleitet wurde? Können Schmerzen restlos genommen werden? Wie geht man damit um, wenn man tagtäglich mit diesen Themen zu tun hat? Diese und noch viele weitere Fragen konnten in der vertrauten Umgebung des Klassenverbandes besprochen werden. Ulrike Fank-Klett, Koordinatorin beim ÖHD, brachte außerdem wichtige Informationen zur Unterstützungsvielfalt bei schwerster Krankheit, Sterben, Tod und Trauer mit. Ambulant, neben den Haus- und Fachärzten, sind das z.B. Pflegedienste, die Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung und ambulante Hospizdienste mit ihren Ehrenamtlichen, welche Sterbende und deren Umfeld zuhause, im Pflegeheim und im Krankenhaus begleiten. Stationäre Strukturen im Palliativbereich konnten vorgestellt und der Hinweis gegeben werden, wie wichtig eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sind. In Deutschland haben Eltern ab der Volljährigkeit ihrer Kinder kein Anrecht auf Auskunft der behandelnden Ärzte oder Mitbestimmung, sofern sie nicht die schriftliche Erlaubnis ihrer Kinder dafür haben.
Die besonderen Stunden nach dem Versterben eines geliebten Menschen – jetzt ist Zeit zum Innehalten, Zusammensein, Weinen, oft auch Lachen beim Erinnern an leichte Lebensmomente. Je nach Religion/Kultur gibt es unterschiedliche Rituale, die den Menschen helfen, mit dem Unfassbaren, Traurigen umzugehen. Manche möchten ihre Liebsten zuhause waschen, ankleiden, aufbahren. Was viele nicht wissen – dies ist meist auch möglich, wenn die Person im Krankenhaus verstorben war. Für andere passt dies nicht. Genau wie in der Trauer – es gibt nicht DEN richtigen Weg. Eine Lehrerin berichtete, dass bei einigen Jugendlichen auch im Nachgang noch große Denk- und Verarbeitungsprozesse angestoßen wurden. Zum Abschluss des Unterrichtsbesuches halfen zwei Freunde, wieder zurück ins Leben zu finden.
Charlie Brown: „Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy.“
Snoopy: „Ja, aber an allen anderen Tagen nicht.“