Musik

Das Weingartner Musiktage Junger Künstler e. V. kommt

„Jungen Musikerinnen und Musikern eine Bühne bieten“ Eine Talentschmiede für junge Musikerinnen und Musiker – das sind die Weingartner Musiktage...
Ein Mann in einem Orchester an der Trompete.
Reinhold Friedrich spielt selbst Trompete und fördert junge Künstlerinnen und Künstler.Foto: war.archiv

„Jungen Musikerinnen und Musikern eine Bühne bieten“

Eine Talentschmiede für junge Musikerinnen und Musiker – das sind die Weingartner Musiktage Junger Künstler e. V. In diesem Jahr finden die 13 Konzerte seit dem Freitag der Vorwoche, 10. Oktober, bis Samstag, 8. November 2025, statt – und das wieder an unterschiedlichen und ungewöhnlichen Orten wie dem Gewächshaus Stärk, dem Autohaus Morrkopf und dem alten Ballsaal im Löwen.

„All das ist etwas Einzigartiges“, sagt Marvin Stutz. Er ist zusammen mit einer Kollegin der Produktionsleiter. Quasi erfunden hat das Weingartener Musikfestival der berühmte Trompeter Reinhold Friedrich. Stutz ist seit vier Jahren dabei und über seinen Vorgänger ins Amt gekommen. Auf die Frage, wie die Vorbereitungen zum Festival gelaufen sind, sagt Stutz: „Im Prinzip ist es so, dass die Organisation ganzjährig läuft. Es gibt Sonderkonzerte im April und Dezember, ein Kooperationsprojekt mit der Christuskirche im November und das Programm im Oktober. Das ganze Jahr über müssen wir Marketing und Sponsoring machen. Wir führen die Gespräche mit den Künstlern und machen die Künstlerakquise. Als veranstaltender Verein machen wir auch die laufende Vereinsarbeit, wie, dass wir an Sitzungen teilnehmen.“ Vom Aufwand her sei es unterschiedlich. Ein oder zwei Monate vor dem Festival sei mehr zu tun. Schließlich gehe man da in die „heiße Phase“. Dank rund 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern habe sich eine gewisse Routine entwickelt, dank derer alles gut gelinge. „Jetzt vorm Festival muss man schon jeden Tag ran“, sagt Stutz.

Neugierde wecken

Die ungewöhnlichen Orte, an denen die Konzerte und Veranstaltungen stattfinden, sei veranstaltungstechnisch gesehen dem geschuldet, dass Weingarten keine Kulturhalle hat. Zum anderen mache gerade das, dass die Orte ungewöhnlich sind, den Reiz aus. „Im Autohaus stehen Autos drin. Im Gewächshaus sind Stühle. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal und machen wir gerne“, sagt Stutz. Noch dazu habe Reinhold Friedrich mit dieser Art von Veranstaltungsorten Neugierde beim Publikum wecken wollen. „Da hat man dann diese Möglichkeit gefunden“, sagt Stutz. Auf die Frage, ob die Veranstaltungsorganisation dank der ungewöhnlichen Orte aufwändiger ist, als wenn die Musiktage an gängigen Veranstaltungsorten stattfänden, sagt Stutz: „Ja, wenn es eine feste Bühne gäbe, wäre es besser. Aber der Aufwand ist übersichtlich, weil wir ein eingespieltes Team sind.“ Das besteht aus der künstlerischen Leitung durch Reinhold Friedrich, drei Minijobbern, der Produktionsleitung und Buchhaltung, einem größeren Team, das aus fünf Vorstandsmitgliedern besteht und Mitglieder des Vereins, die bei der Einlasskontrolle helfen.

Künstlerzusammensetzung

Im Team bespreche man, welche Künstler man frage, ob sie Konzerte geben möchten. „Reinhold Friedrich hat gewisse Ideen, wen er haben möchte. Er kennt viele Musiker und wir anderen auch, einfach weil wir insgesamt viele sind. Wir bekommen viele Bewerbungen, von denen wir auch denken, dass da etwas Interessantes dabei sein könnte.“

„Wiederholungstäter“

Auf die Frage, ob viele Musikerinnen und Musiker ein weiteres Mal oder mehrmals mitmachen, sagt Marvin Stutz: „Ja, auch das ist ein Konzept. Manchmal holt man jemand Neues hinzu. Der kommt dann wieder. Der Tubist Andreas-Martin Hofmeier ist zum fünften Mal dabei mit seiner Big Band. Les Brünettes waren auch schon da. Es ist ein Mix aus neuen und alten Künstlern, solchen, die die meisten kennen.“

Berühmt

„Das Konzept ist weiterhin, dass man jungen Musikerinnen und Musikern eine Bühne bietet. Da kamen schon Weltstars raus, die aus Weingarten kamen und bei uns gespielt haben“, sagt Stutz. „Die Musiker sind ganzjährig musikalisch unterwegs und machen das hauptberuflich. Sie machen einen Soundcheck und dann geht es los.“

Hintergrund

Marvin Stutz ist Dirigent und Schlagzeuger. Bei den Weingartener Musiktagen ist er Vorstand und Organisator. Hauptberuflich ist er stellvertretender musikalischer Leiter im Landespolizeiorchester Baden-Württemberg. Sitz ist Böblingen. Er übt das aktiv Künstlerische, aber auch das Kulturmanagement aus. „Das macht für mich das abwechslungsreiche Arbeiten aus und ergänzt sich gut. Bei den Musiktagen ist für jeden etwas dabei“, so Marvin Stutz. Karten gibt es über die Webseite, vor Ort oder im Musikhaus Schlaile. (war)

Erscheinung
Grötzingen Aktuell
Ausgabe 42/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
15.10.2025
Orte
Karlsruhe
Kategorien
Kultur
Musik
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto