Landkreis Emmendingen. Nach Inbetriebnahme der ausgebauten und elektrifizierten Elztalbahn im Jahr 2021 kam es bei entsprechender Witterung zu sogenannten „Kreischgeräuschen“, wenn ein Zug bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Gutach in Richtung Elzach die dortige Weiche befuhr. Diese Lärmbelastungen können insbesondere bei trockener Witterung entstehen, wenn Züge durch enge Bögen fahren. Nachdem vergleichbare Schallemissionen auch nach dem Ausbau der Münstertalbahn, der östlichen Kaiserstuhlbahn und der Breisacher Bahn aufgetreten waren, wurden gute Erfahrungen mit sogenannten „Schienenkopfkonditionierungsanlagen“ (SKK) gemacht. Mit diesen Anlagen können die Kreischgeräusche, die beim Kontakt zwischen den Rädern und den Schienen entstehen, deutlich abgemildert werden.
Eine SKK benetzt einen kurzen Gleisabschnitt mit Schmiermittel, das beim Vorbeifahren eines Zuges, über dessen Räder auf dem Gleisbogen verteilt wird und damit eine Geräuschminderung bewirkt.
Im Bahnhof Gutach wurde nun in den ersten Apriltagen eine solche SKK errichtet und in Betrieb genommen. Nach den Erfahrungen mit den bereits installierten Anlagen dauert es eine gewisse Zeit, bis sich der Schmierfilm vollständig aufgebaut hat und seine volle Wirkung entfaltet. Nach lang anhaltenden Regenphasen kann es zudem zu einer vorübergehenden Minderung der Wirkung kommen, der Schmierfilm in diesem Fall leicht abnehmen kann und wieder aufgebaut werden muss.
Die entstandenen Investitionskosten von etwa 45.000 Euro trägt der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg, an dem neben dem Landkreis Emmendingen noch der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und die Stadt Freiburg beteiligt sind. Der Anteil des Kreises an den o.g. Kosten beläuft sich auf rund 84 %, den Rest teilen sich die beiden anderen Verbandsmitglieder. Betrieben wird die Anlage von der DB InfraGO AG als Eigentümerin der Schieneninfrastruktur der Elztalbahn.