Natur, Liebe und Romantik, aber auch Eifersucht und Enttäuschung: Am 16. und 17.7. erwartete die Zuschauer in Dornstetten bzw. Altensteig ein besonderer musikalischer Abend. Die elf jungen Musikerinnen und Musiker der beiden Leistungskurse nahmen das Publikum mit auf den Weg des jungen Gesellen, der sich auf Wanderschaft in eine schöne Müllerstochter verliebt, wobei seine Zuneigung letztendlich unerfüllt bleibt. Zentrale Rolle in dem Liederzyklus von 1823 nach der Textvorlage von Wilhelm Müller spielt der Bach, der Spiegelbild wird für das Unterwegssein, für Hoffnung, Trost und Verzweiflung. Die Musik folgt dabei stets dem Gemütszustand des Protagonisten: von Naturverbundenheit, Verliebtheit und Zuversicht über Enttäuschung bis zur Resignation.
Klavier, Cello, Geige, Flöten, Trompeten, Xylophon und Gesang ließen Schuberts Lieder erklingen und erschufen auf der Bühne den Bach, das Hämmern des Mühlrads und sie gaben Einblick in die Seele des Müllerburschen. Frisch und modern wirkte der Liederzyklus, da klassische Musik- und Liedvorträge ergänzt wurden durch kurze schauspielerische Einlagen, Bild- und Textprojektionen und eingespielte Videosequenzen. So konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur als Musiker glänzen; sie schleppten Mehlsäcke, choreografierten Idylle und schauspielerten Flirtversuche. Beeindruckend war die sensible Kombination von Originaltexten und modernen Adaptionen, wie z.B. in der Jägerszene, wenn der mit Tarnkleidung und Spritzpistole ausgestattete Konkurrent des Burschen von wütenden Rufen (leider nur kurz) vertrieben wird. Insgesamt konnte sich das Publikum an gekonnt vorgetragenen Instrumentalstücken, an gefühlvollem Gesang, an ausdrucksstarken Solisten und farbenreichem Chorgesang erfreuen.
„Es kommt ein Regen – Ade, ich geh nach Haus“ – Berührt vom Schicksal des Gesellen und den Leistungen der Jugendlichen schlossen sich die Zuschauer der schönen Müllerin an, belohnten jedoch zuvor die beiden Leistungskurse und ihre Lehrer mit großem Applaus.