Am Pfingstwochenende war eine kleine Delegation unseres Partnerkreises, bestehend aus Elsbeth Renz und Katja und Dieter Schenk in Bodonci in Slowenien. Anlass war das Diakoniefest der „Eho Podpornica“, das steht für „Evangeličanska humanitarna organizacija podpornica“, also „Evangelische humanitäre Unterstützungs-Organisation“. Das Jahresfest fand in Bodonci statt, einer evangelischen Gemeinde im sogenannten Übermur-Gebiet ganz im Osten Sloweniens. Viele kennen die Gemeinde, da sie von Pfarrer Simon Sever geleitet wird, bei uns auch bekannt als „der Bienenpfarrer“, dessen Honig das GAW Württemberg seit vielen Jahren verkauft.
Die Wieder-Einweihung der renovierten Kirche, die jahrelang mit erheblichen Feuchtigkeitsproblemen zu kämpfen hatte, vor einigen Jahren von außen im Fundament-Bereich und nun innen komplett renoviert worden war, wurde mit einem Festgottesdienst gefeiert, der live im ersten slowenischen Fernsehen übertragen wurde.
Der Gottesdienst stand unter dem Motto des Matthäus-Evangeliums (25,40): „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Peter Andrejčák, Pfarrer und Präsident des EHO Podpornica, wies in seiner Predigt darauf hin, dass „diese Worte uns geradewegs zum Herzen des christlichen Glaubens führen, zu einer Liebe, die sich in Taten manifestiert, nicht in der Theorie, nicht nur in Gebeten, sondern in konkreten Handlungen gegenüber den Geringsten unter ihnen.“ Er erinnerte an die Lehre Jesu, dass jeder Mensch, insbesondere die Geringsten, die von der Welt vielleicht übersehen werden, ein Abbild Jesu Christi selbst sind.
Nach der feierlichen Liturgie folgte die Segnung der restaurierten Kirche, bei der sich zunächst die Inspektorin der Kirche von Bodonci, Zdenka Jelenovec, allen Helfern, vor allem aber dem jetzigen Pfarrer Simon Sever, der das gesamte Restaurierungsprojekt koordiniert hat, ihren großen Dank aussprach. Anschließend bedankte sich Pfarrer Simon Sever bei vielen, auch beim Kulturministerium, für die Hilfe bei der Restaurierung der Kirche. Die Präsidentin der Diakonie Württemberg, Prof. Dr. Annette Noller, sprach ein Gebet und der Inspektor der Kirche, Bojan Prosič, betonte, dass die restaurierte Kirche ein Symbol der Hoffnung sei und dass Beharrlichkeit, Glaube und gegenseitige Hilfe wichtig seien. „Eine restaurierte Kirche ist auch eine Investition in die Zukunft der Kirche und Teil der Identität der Gemeinde.“ Die Segnung der restaurierten Kirche erfolgte durch den slowenischen Bischof Leon Novak.
Anschließend wurde das Treffen in einem Zelt auf dem Sportplatz der Schule Bodonci fortgesetzt mit Grußworten des Bürgermeisters von Puconci, Pfarrer i. R. Klaus Schmidt, jetzt St. Johann, ehemals Bad Urach, der seit vielen Jahren die Partnerschaft mit der evangelischen Kirche in Slowenien pflegt und der Präsidentin der Diakonie Württemberg Prof. Dr. Annette Noller. Sie sagte unter anderem: „Wir sind um eine Hoffnung reicher, weil wir als Delegation aus Württemberg auf die vergangenen zwei Tage hier in Slowenien zurückblicken können. Zwei Tage, die viele gute Begegnungen beinhalteten und von christlicher Gastfreundschaft und Herzlichkeit geprägt waren. Hierfür sind wir sehr dankbar.“
Dieter Schenk überbrachte Grüße unserer Kirchengemeinde und – im Auftrag von Michael Karwounopoulos – der Kirchengemeinde Bad Urach. Er erzählte dabei die Geschichte der Nachbargemeinde, die auf die Aussage „Ihr habt aber eine schöne Kirche“ immer geantwortet haben soll „Wir schonen sie auch“ und forderte die Menschen auf, die Kirche in Bodoni nicht zu schonen, sondern „zur Ehre Gottes und der Freude der Menschen kräftig zu nutzen.“
Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung der Primus-Truber-Plakette an Geza Filo, Pfarrer „unserer Partner“-Gemeinde von Ljubljana, ehemaliger Bischof und langjähriger Präsident des EHO Podpornica für „seine Verdienste um die Förderung des kirchlichen und humanitären Lebens, der Aktivitäten und der materiellen Angelegenheiten der Kirche“.
Im Anschluss an den Aufenthalt im Übermur-Gebiet war unsere Delegation noch für zwei Tage in unserer Partnergemeinde Ljubljana. Höhepunkt dort war die Begegnung mit der ehemaligen Inspektorin (das entspricht bei uns dem Vorsitz im Kirchengemeinderat) Olga Kopric, mit der viele Menschen aus unserem Partnerkreis seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden sind.
Auch wenn es nur wenige Tage in Slowenien waren, so ist die kleine Delegation doch wieder mit einem überwältigenden Eindruck der sprichwörtlichen slowenischen Gastfreundschaft nach Hause gefahren. Da dieses Jahr in Ljubljana die Pfarrstelle neu besetzt wird – Geza Filo geht nach 41 Jahren im Dienst in den wohlverdienten Ruhestand – kann es sein, dass schon bald wieder eine Reise nach Ljubljana ansteht.
Dieter Schenk, Vorsitzender des Partnerkreises Ljubljana der evangelischen Kirchengemeinde Wolfschlugen
P.S.: Der Partnerkreis freut sich immer über Menschen, die sich für das Land Slowenien, die Situation einer evangelischen Minderheit und die Chancen einer Gemeindepartnerschaft interessieren, nähere Infos und Kontakt unter www.ekiwo.de/aktiv/unsere-partnergemeinden.