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Demenz – von der Vorbeugung bis zur Therapie

Aktuelle Zahlen der AOK Bodensee-Oberschwaben zeigen: Weniger Erkrankte, doch Herausforderungen bleiben Demenzerkrankungen betreffen viele Menschen und...

Aktuelle Zahlen der AOK Bodensee-Oberschwaben zeigen: Weniger Erkrankte, doch Herausforderungen bleiben

Demenzerkrankungen betreffen viele Menschen und stellen Betroffene sowie ihre Angehörigen vor große Herausforderungen. In der Region Bodensee-Oberschwaben zeigt ein Blick auf die Zahlen der erkrankten AOK-Versicherten eine positive Entwicklung: Die Anzahl der diagnostizierten Demenzfälle ist in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen. „Im Jahr 2019 waren in der Region 4.622 Personen an Demenz erkrankt. 2023 waren es noch 3.967“, sagt Markus Packmohr, Geschäftsführer der AOK Bodensee-Oberschwaben. Werden die Zahlen auf Landkreisebene betrachtet, leiden im Bodenseekreis die wenigsten Menschen an Demenz. „Die Anzahl an Erkrankten ist von 1.179 im Jahr 2019 auf 1.012 im Jahr 2023 gesunken“, so Markus Packmohr. „Im Landkreis Ravensburg waren es 2019 1.836 Erkrankte, 2023 1.579.“ Auch der Landkreis Sigmaringen folgt diesem Trend. „Die Anzahl ist hier von 1.607 auf 1.376 Personen mit Demenz gesunken.“

Das Krankheitsbild Demenz: Eine wachsende Herausforderung

Demenz ist ein Oberbegriff für unterschiedliche Krankheitsbilder, von denen Morbus Alzheimer die bekannteste und häufigste ist. Etwa 75 Prozent aller Demenzerkrankungen entfallen auf diese Form. Demenz wird diagnostiziert, wenn Betroffene mindestens sechs Monate lang unter Gedächtnisstörungen leiden, die mit weiteren kognitiven Beeinträchtigungen einhergehen und das Alltagsleben erheblich einschränken. Neben Gedächtnisstörungen können auch Denken, Orientierung, Sprache und Urteilsvermögen betroffen sein. Zudem treten häufig Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen auf, welche die Selbstständigkeit der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Laut aktuellen Zahlen der AOK waren Ende 2023 etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt. Die Prognosen sind jedoch alarmierend: „Bis 2025 könnten rund 2,7 Millionen Menschen über 65 Jahren betroffen sein. Dieser Anstieg ist insbesondere auf die steigende Lebenserwartung zurückzuführen, da Demenz zu den häufigsten altersassoziierten Erkrankungen zählt“, erklärt Dr. med. Alexandra Isaksson, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Dass vor allem Personen mit höherem Alter betroffen sind, zeigt sich auch in der Region: Im Jahr 2023 waren in der Region Bodensee-Oberschwaben 3.725 der insgesamt 3.967 erkrankten Personen 65 Jahre oder älter. Das entspricht rund 94 % aller Erkrankten. Trotz dieser Prognosen deuten einige Studien auf einen Rückgang der Prävalenz und Inzidenz hin. Verbesserte Bildung, ein rückläufiger Nikotinkonsum und ein bewussterer Lebensstil könnten dazu beitragen. „Insbesondere regelmäßige körperliche Bewegung, aber auch ein geistig aktives Leben mit Pflege sozialer Kontakte kann Demenz vorbeugen. Wer sich gesund ernährt, bestehendes Übergewicht abbaut bzw. mit dem Rauchen aufhört, kann das Risiko für eine Demenzerkrankung senken“, betont Isaksson.

Therapie: Frühzeitig handeln

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für den Krankheitsverlauf. Betroffene können länger selbstständig und gesellschaftlich aktiv bleiben, wenn Symptome frühzeitig erkannt und behandelt werden. Zu den Therapieoptionen zählen medikamentöse Ansätze wie Antidementiva, die kognitive Fähigkeiten stabilisieren, sowie psychosoziale Maßnahmen wie Verhaltenstherapien und Biografiearbeit. Mit einem umfassenden Ansatz aus Prävention, frühzeitiger Diagnostik und gezielter Therapie kann der Krankheitsverlauf von Demenz positiv beeinflusst werden. Gleichzeitig sind politische und gesellschaftliche Anstrengungen gefragt, um die Versorgung der Betroffenen auch in Zukunft sicherzustellen.

Hilfreiche Links:

Psychologische Online-Beratung: www.pflegen-und-leben.de

Forum der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/foren.html

Wegweiser Demenz: www.wegweiser-demenz.de

Online-Pflegekurse der AOK: www.online-pflegekurse.bw.aok.de

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Amtsblatt Gemeinde Beuron
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Ausgabe 06/2025

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