easyCredit BBL, Playoff-HF, 1. Spiel

Den MLP Academics gelingt die nächste Sensation!

Heidelberg zeigt zum Auftakt der Halbfinalserie eine geniale Leistung und gewinnt mit 95:90 beim haushohen Titelfavoriten FC Bayern Basketball.
Weiler-Babb Weathers
Gewinnertypen unter sich: Nick Weiler-Babb vom FC Bayern und Michael Weathers von den MLP Academics. Im ersten Halbfinalmatch der Kontrahenten schafft Heidelberg durch das 95:90 in München eine faustdicke Überraschung.Foto: Lukas Adler

Von Joachim Klaehn

Kurz zusammengefasst:

Die unglaubliche Reise in der easyCredit Basketball Bundesliga ist am Sonntagnachmittag um ein weiteres spektakuläres Kapitel bereichert worden. Zum Auftakt der Halbfinalserie (Modus „best of five“) gelingt den MLP Academics Heidelberg ein sensationelles 95:90 (45:48) beim haushohen Meisterschaftsfavoriten FC Bayern Basketball. Vor 11.500 Zuschauern im ausverkauften SAP Garden beweisen die Jungs vom Neckar einmal mehr ihre außergewöhnliche Qualität, klauen den Bayern gleich am Anfang das Heimrecht und haben sich bereits eine zweite Heimpartie am 10. Juni gesichert, die die Academics-Fans in Ekstase versetzen wird.

Der Coup des Überraschungsteams ist am Ende sogar verdient. Mehrfach rennen die Gäste aus der Kurpfalz Rückständen hinterher und eigentlich scheint das intensive, höchst unterhaltsame Match nach knapp 25 Minuten (61:51) für den Hauptrunden-Primus entschieden zu sein. Doch es zeichnet die Profis von Headcoach Danny Jansson aus, dass sie eine vorzügliche Comeback-Mentalität besitzen. Sie stecken einfach nie auf, lassen sich selbst von Rückständen oder schwächeren Phasen nicht beirren und fighten weiter.

Eine weitere Facette ihrer Erfolgsserie: Sie spielen vornehmlich mit einer Sechser-Rotation (Horne, Weathers, Mikesell, Keßen, Dibba und Zipser) – und bekommen es bestens geregelt. Für den FC Bayern Basketball ist das Resultat wie ein Schockerlebnis. Der amtierende Meister agiert gegen Heidelberg auf einem guten Niveau, trifft komplizierte Dreier und schafft es dennoch in der Crunchtime nicht, die Aufgabe zu seinen Gunsten zu lösen.

Durch das 95:90 - vor rund 250 mitgereisten Academics-Fans - der euphorisierten Heidelberger wird der Spannungsbogen nochmals deutlich erhöht. Ob die vermeintlichen „Überflieger“ von Cheftrainer Gordon Herbert, die kurz vor der Halbzeit Devin Booker verletzungsbedingt verlieren, am Mittwochabend (20 Uhr) im SNP dome gnadenlos zurückschlagen werden?

Zahlenspiegel:

Die Viertelresultate: 23:23, 25:22, 17:19 und 25:31. Fieldgoals: 29/65 (44,6 Prozent) gegenüber 35/61 (57,4 Prozent); Dreier: 15/15; Freiwürfe: 17/19 (89,5 Prozent) – 10/12 (83,3 Prozent); Assists 17/20; Steals: 7/6; Turnover: 9/12.

Auffälligste Akteure:

Bei Heidelberg ist es Center Marcel Keßen, der ein Monsterspiel hinlegt. Ihm gelingt ein Double-Double (17 Punkte/11 Rebounds), er steht mit über 37 Minuten am längsten auf dem Parkett und er hat die besten Effizienzwerte. Toll unterstützt wird er von Ryan Mikesell, DJ Horne und Michael Weathers, die ebenfalls eine super Performance zeigen. Von den erfolgsverwöhnten Bayern demonstrieren Nick Weiler-Babb und Kapitän Vladimir Lucic ihre Extraklasse, doch es reicht zum Schluss nicht, um die MLP Academics standesgemäß in die Knie zu zwingen.

Statistiken:

MLP Academics: Horne 26 (6 Dreier), Weathers 23 (3), Mikesell 17 (3), Keßen 17 (2, 11 Rebounds), Dibba 7, Zipser 5 (1), Ersek, Würzner, O’Brien, Vengert (DNP), Rietsch (DNP).

FC Bayern Basketball: Lucic 22 (5), Weiler-Babb 18 (4), Napier 14 (2), Harris 8, Obst 8 (2), Voigtmann 7 (1), Giffey 5 (1), Hollatz 4, Booker 2, White 2, Brankovic (DNP), Bitim (DNP).

Statements:

„Seit wir in den Playoffs sind, habe ich das Gefühl, dass alles weitere für uns nur ein Plus ist. Wir haben Spaß, genießen die Zeit und competen. Ich glaube einige Leute waren überrascht, wie wir Chemnitz geschlagen haben. Heute sitze ich auf der Bank und sehe, wie wir gegen Bayern München spielen und denke, dass es ganz klar einen Grund gibt, wieso wir Chemnitz geschlagen haben. Auch wenn wir einige Jungs vermissen und eine kurze Rotation haben, gibt es irgendetwas mit diesen sieben, acht Jungs, was einfach klickt und funktioniert. Am Ende treffen wir natürlich auch einige harte Würfe, das macht es dann schwer, uns zu schlagen. Jetzt müssen wir uns erholen und uns auf Spiel zwei konzentrieren.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics

„Gratulation an Danny. Sie haben mit Selbstvertrauen gespielt, wir haben bis zu einem gewissen Zeitpunkt nur so gespielt, nicht zu verlieren. Unsere Verteidigung war gut gegen den MBC, heute war sie es nicht. Korbleger und zu viele unbedrängte Würfe. Booker ist mit dem Fuß umgeknickt, wir können jetzt noch nichts dazu sagen. So ist Sport, der nächste Mann muss übernehmen. Harris kam rein, er hat hart gespielt und uns gute Minuten gegeben.“ - Gordon Herbert, Headcoach des FC Bayern

„Wir versuchen, bei uns zu bleiben. Aber in diese Arena zu kommen, vor diesen Fans und mit der Geschichte im Hinterkopf, die Bayern hat, ist es ganz groß, für uns den ersten Sieg der Serie zu holen. Seit Tag eins wissen wir, was wir hier aufbauen. Es gab keine große Erwartungshaltung an uns. Zu sehen, wo wir jetzt stehen, gibt uns sehr viel Motivation.“ – DJ Horne, Point Guard der MLP Academics

„Gratulation an Heidelberg. Sie haben es wirklich gut gemacht und über 40 Minuten lang gekämpft. Sie haben uns das Leben schwer gemacht. Wir hatten immer mal wieder kleine Sprints, mit denen wir wegziehen konnten. Doch wir konnten das nicht final umsetzen. Das Momentum ist ganz klar auf die Heidelberger Seite gekippt. Sie haben hochprozentig getroffen - auch umkämpfte Würfe. Jetzt müssen wir aus den Fehlern lernen und versuchen, es in Heidelberg besser zu machen. Wir haben Heidelberg zu viele Freiheiten gelassen. Dinge, die wir wissen, aber dann auch umsetzen müssen. Sie haben eine gutes Heimpublikum. Dort spielen sie besser als „on the Road“. Die Situation ist auf keinen Fall zu unterschätzen, wir wissen aber auch um unsere Qualitäten und müssen mit breiter Brust rauskommen.“ - Elias Harris, Power Forward des FC Bayern

Nächstes Spiel:

Playoff-Halbfinale, 4. Juni, 2. Spiel (Mittwoch, 20 Uhr): MLP Academics Heidelberg – FC Bayern Basketball.

Video: Academics Heidelberg gewinnen in München
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