Anlässlich des zehnten Geburtstags des Baumwipfelpfad Schwarzwald blickt der Bundestagsabgeordnete Klaus Mack im Interview mit der Pressesprecherin des Baumwipfelpfads, Theresia Tancev, zurück auf die Geschichten rund um den Baumwipfelpfad, der ihm in seiner Zeit als Bürgermeister Bad Wildbads ein Herzensprojekt war.
Baumwipfelpfad (Pressesprecherin Theresia Tancev): Herr Mack, Sie haben einmal gesagt „mit dem Baumwipfelpfad kam der Aufschwung“. Was war damit gemeint, was hat die Touristenattraktion mit Bad Wildbad gemacht?
Klaus Mack: Der Vorstandssprecher der eak, Herr Bayerköhler, mit dem ich vor zehn Jahren das ganze Projekt iniitiert habe, hat damals gleich gesagt: Ihre Stadt wird sich verändern. Und das ist tatsächlich passiert. Mit dem Baumwipfelpfad kam eine deutlich spürbare Belebung für Bad Wildbad und die ganze Region.
Baumwipfelpfad (Pressesprecherin Theresia Tancev): Was heißt das konkret?
Klaus Mack: Damals war es ein Gesamtbestreben, Bad Wildbad weiterzuentwickeln. Da war die über 100 Jahre alte Bergbahn, die dringend saniert werden musste. Mir war es wichtig, dieses historische Wahrzeichen zu erhalten. Wir haben es geschafft, dafür die nötigen Mittel zu bekommen. Aber auch der Betrieb kostet Geld. Und da hat man gemerkt: Früher sind die Leute zum Wandern auf den Sommerberg gefahren und waren zufrieden. Jetzt sind die Leute anders gestrickt, sie wollen Attraktionen, sie wollen Erlebnis- und Anlaufpunkte haben. Da war für uns klar, wir müssen da oben etwas schaffen, wo die Menschen unbedingt hinwollen. Und dann sind wir auf die Erlebnis Akademie AG gestoßen. Das passte wunderbar. Jetzt, Jahre später, sieht man, was daraus alles entstanden ist. Es kamen neue Investoren, neue Projekte, und immer hieß es: Bad Wildbad nimmt eine positive Entwicklung.
Baumwipfelpfad (Pressesprecherin Theresia Tancev): Das klingt, als erinnern Sie sich durchweg positiv zurück. Aber so ein großes Projekt hat sicher auch Kritik ausgelöst.
Klaus Mack: Natürlich war es eine Herausforderung, im Naturgebiet so eine touristische Freizeiteinrichtung zu installieren, die viele Leute anzieht. Aber zum einen war das Gesamtkonzept einfach überzeugend als auch der umweltpädagogische Ansatz der Erlebnis Akademie AG. Deshalb wurde unter anderem der Naturpark von Anfang an stark miteinbezogen. Wir haben damals pilotartig auf dem Sommerberg versucht, Tourismus und Naturschutz zu verbinden. Das ist uns gelungen, indem wir gesagt haben: Wir haben hier ein Gebiet, da findet der Tourismus statt. Und wir haben im hinteren Bereich, im Stadtwald, Naturschutzbereiche geschaffen. Also Wege zurückgebaut, Loipen zurückgebaut, Wildruhezonen eingerichtet.
Baumwipfelpfad (Pressesprecherin Theresia Tancev): Haben Sie eine Lieblings-Anekdote zum Baumwipfelpfad?
Klaus Mack: Ja, da gibt es einige. Was mich natürlich immer fasziniert, wenn ich selbst auf dem Baumwipfelpfad unterwegs bin, sind die vielen Sprachen, die man auf dem Turm hört. Das zeigt für mich die internationale Anziehungskraft. Einmal war ich wegen eines offiziellen Anlasses vor Ort, ich glaube, es war damals der millionste Besucher. Wir standen da und haben gezählt, wer es denn wird. Das war dann ein Vater mit seiner Tochter und einem Freund aus den USA. Der Vater erzählte, dass sein Freund aus Amerika eigentlich aufs Oktoberfest wollte, man dann aber doch gegoogelt habe, was man im Schwarzwald unternehmen könnte. Am Ende sind sie dann statt nach München zum Baumwipfelpfad in den Schwarzwald gekommen.
Baumwipfelpfad (Pressesprecherin Theresia Tancev): Sie sind inzwischen als Bundestagsabgeordneter sicher viel unterwegs. Was bleibt Ihnen von Ihrer Arbeit in Bad Wildbad, wie blicken Sie auf Ihre Heimatstadt?
Klaus Mack: Richtig, was die Kommunalpolitik betrifft, bin ich raus aus Bad Wildbad. Mein Wahlkreis umfasst zwei ganze Landkreise und da ist man viel unterwegs. Aber mein Lebensmittelpunkt bleibt hier. Und tatsächlich begleitet mich der Baumwipfelpfad bis heute und ich nehme die Erfahrungen auch nach Berlin mit, wo ich im Umweltausschuss für den Arten- und Naturschutz zuständig bin. (pm/red)