Der Förderverein für jüdische Kultur in Tübingen lädt herzlich wieder zu mehreren Veranstaltungen ein.

Im Einzelnen sind dies:

6. Oktober
Öffnung und Führung über den jüdischen Friedhof in Wankheim

Friedhofsöffnung: 14 bis 16 Uhr
Führung: 15 Uhr

Die Führung wird voraussichtlich neben Aspekten zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wankheim auch auf die im Herbst gefeierten jüdischen Feiertage eingehen. Rosch ha Schana (Neujahr), Jom Kippur (Versöhnungstag) und Sukkot (Laubhüttenfest).

Da die Friedhofsöffnung am Tag vor dem Jahrestag des Terrorüberfalls der Hamas (7. Oktober 2023) stattfindet, möchten wir dazu die Möglichkeit eröffnen, am Gedenkstein von Viktor Marz Blumen oder Kerzen abzulegen – zur Erinnerung an die rund 1.200 israelischen Opfer und die Ermordeten der Shoa. Beides prägt das kollektive Gedächtnis in Israel, aber auch darüber hinaus. Es wird als elementares Trauma empfunden.

7. Oktober
ab 9 Uhr

Die Stolperstein-Initiative verlegt im Stadtgebiet in Tübingen weitere Stolpersteine. Die Aktion endet gegen 15 Uhr. Nähere Informationen über die Tagespresse.

7. Oktober
16 Uhr

Kundgebung des Bündnisses für Israel – gegen Antisemitismus auf dem Holzmarkt in Tübingen am Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel. Der Förderverein für jüdische Kultur ist Teil des Bündnisses.

Es sprechen Landrat Joachim Walter und weitere Vertreter und Vertreterinnen aus der Zivilgesellschaft.
Im Anschluss Mahnwache für die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas.

8. Oktober
20 Uhr

Landestheater Tübingen, Foyer
Ausstellungseröffnung: „6:56“ – eine Fotoausstellung

Die Ausstellung kann zu den üblichen Öffnungszeiten des Landestheaters besucht werden.
Dauer voraussichtlich bis 5. November.
Konzipiert wurde die Ausstellung von der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft, Gruppe Würzburg.
Zu sehen sind Fotoaufnahmen, die im November 2023 entstanden sind. Die Ausstellung dokumentiert das Ausmaß des Terrorüberfalls der Hamas am 7. Oktober 2023 in den Kibbuzim Be’eri, Re’im und Nir Oz.
Bei der Auswahl der Bilder wurde bewusst darauf verzichtet, besonders verstörende Aufnahmen zu zeigen. Auf den Fotos sind menschenleere, verrußte Wohnhäuser, ein Kindergarten, Wirtschaftsräume und gespaltene verkohlte Bäume zu sehen. Sie alle erzählen – wenn auch in etwas zurückhaltender Weise – von den Massakern, die an diesem Tag von den Hamas-Terroristen verübt wurden.
Veranstalter: Förderverein für jüdische Kultur, Landestheater Tübingen, Deutsch Israelische Gesellschaft

10. Oktober
19 Uhr

Evangelisches Gemeindehaus in Wankheim
Vortrag von Prof. Dr. Wilfried Setzler: Friedlich und einträchtig – Das Zusammenleben von Juden und Christen in den Wankheimer Jahren von Pfarrer Wilhelm Pressel

Nahezu 27 Jahre lang – von 1847 bis 1874 wirkte Wilhelm Pressel als evangelischer Pfarrer in Wankheim. Als oberste moralische Instanz prägte er das Leben einer ganzen Generation. Seine Zuständigkeit umfasste unter anderem das Schulwesen von Christen und Juden sowie die Armenfürsorge im Dorf. Seine von Humanität und Toleranz getragenen Gedanken und Vorstellungen beeinflussten entscheidend das bis dahin immer wieder angespannte Verhältnis zwischen christlicher Mehrheit und jüdischer Minderheit in Wankheim. Aus einem Nebeneinander entstand zunehmend – bei gleichzeitig weiterer rechtlichen Angleichung der jüdischen Bevölkerung – ein Miteinander. Eingebettet war diese Entwicklung in den Wegzug eines Großteils der jüdischen Familien in dieser Zeit.