Anfang des Jahres 2025 feierte Günther Ullrich seinen 90. Geburtstag und ist somit der vierte Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wimpfen der 90 Jahre alt geworden ist. Günther ist aber der „jüngste“ der vier und kann auf fast 70 Jahre aktive Mitgliedschaft zurückblicken. Auch sein Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr Bad Wimpfen ist eine Geschichte wert. Bei dem verheerenden Hochwasser 1956 wurde er und ca. 14 junge Männer vom damaligen Kommandanten Wilhelm Belzner und dem Bürgermeister Paul Doll aufgefordert, im Tal der Bevölkerung zu helfen. Nach getaner Arbeit, bei einem Treffen in der „Einsatzzentrale“ in der Gaststätte Karpfen wurden diese ca. 15 jungen Männer natürlich aufgefordert, in die Feuerwehr einzutreten. 2025 sind nur noch zwei von den einst ca. 15 Männer, die auch liebevoll „Hochwassersoldaten“ genannt werden, übrig. Günther Ullrich hatte in seiner Feuerwehrlaufbahn das Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt. Er besuchte den Atemschutzgeräteträger Lehrgang in Bruchsal und rückte damals zu Einsätzen mit dem Tanklöschfahrzeug aus. Unsere Einsatzkleidung bestand damals aus Stiefeln, Helm, Lederhandschuhen und dem „blauen Anton“ (einem Arbeitsoverall). Alarmiert wurde über die Sirene und später über eine Telefonkette. Erinnert sich Günther. Er war schon in jungen Jahren tätig als Gerätewart und half immer, wenn es bei der Feuerwehr etwas zu tun gab. Er war dabei, als die Feuerwehr vom Steinhaus in die Zehntscheune in die Mathildenbadstraße „zog“. Später der Umzug in das Feuerwehrgerätehaus am Steinweg im Jahre 1986, und die Aufstockung desselben, um nur einige zu nennen. Günther war maßgeblich beteiligt beim Ausbau des ersten Schlauchwagens SW 1000. Legendär waren auch immer seine Ideen, wenn es um Vorrichtungen oder Hilfsmittel ging. Kurz gesagt, er hatte eigentlich für alles immer ein „Apparätle“. So baute er schon 1957 den ersten „Schlauchaufwickelapparat“. Ob bei Einsätzen oder Arbeitsdiensten, war Günther immer ein zuverlässiger Mitstreiter. Er erinnert sich gerne an die legendären Kameradschaftsabende, Ausflüge, später dann an die Hüttenausflüge oder Schlachtfeste. Auch bei der ersten Fahrradtour nach Servian 1991 war Günther als Begleitperson dabei. Genauso ist Günther von Anfang an ein aktives Sängermitglied des Feuerwehrchors. Mit einem Schmunzeln im Gesicht berichtete er von seinem Fund beim Brand des Blauen Turms 1984. Nachdem das Feuer gelöscht war, fand Günther zum Entsetzen seiner Kameraden im Brandschutt eine Granate und barg diese. Viele dachten, es wäre Munition aus dem Krieg. Doch die Granate aus dem Krieg war eine Spardose. So gibt es immer noch die eine oder andere Anekdote von Günther zur Wimpfener Feuerwehr, was für die jüngeren Kameraden sehr interessant ist. Günther, alle Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wimpfen wünschen dir alles Gute für die Zukunft.
BF