Ende Juni fand eine Tagesausfahrt mit 39 Teilnehmern statt. Mit unserem Bus von Hartmann Reisen erreichten wir schnell den Parkplatz unseres ersten Zieles: das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck. Hier stärkten wir uns mit einer Wuschl Butterbrezel und einem Glas Sekt. Das Freilichtmuseum wurde 1988 eröffnet und ist heute eines der sieben regionalen ländlichen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg. Jedes Gebäude des Museums wurde in Einzelteile zerlegt und hier wieder aufgebaut. Das älteste Gebäude, das Weberhaus Dautmergen, wurde 1683 erbaut. Die Dorfkirche Tischardt wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut. Wir teilten uns in zwei Gruppen für eine klassische Führung und eine Führung im Kaufhaus Pfeiffer. Bei der klassischen Führung erfuhren wir alles zur Haus- und Bewohner-Geschichte und wie gestaltete sich das Leben unserer Vorfahren. Mit dem Gebäude des Kaufhauses Pfeiffer aus Stetten kamen tausende von Waren aus einer Zeit von 100 Jahren ins Freilichtmuseum. Das Warensortiment erstreckt sich von Persil über Maggi bis hin zur Feinstrumpfhose.
Nach so viel Informationen und einigen Erinnerungen aus der Kindheit knurrte unser Magen. Mit etwas Verspätung erreichten wir das von der Familie Reck, mit 3 Schwestern und Mutter, liebevoll und freundlich geführte Reck Hotel Restaurant in Salem. Das Haus ist bekannt für sehr gute Küche mit Kunst und schönes Wohnen. Die Küchenchefin Alexandra Reck gehört zu der ausgewählten Riege der Linzgau Küche. Ausgebildet im Colombi Hotel in Freiburg und beim 3-Sterne-Koch Dieter Müller setzt sie heute vor allem auf frische saisonale und heimische Produkte. Da zum Essen auch das passende gute Ambiente gehört, durften wir auf der Terrasse mit Blick in den japanischen Garten unser vorbestelltes Essen mit Genuss einnehmen.
Gut gestärkt starteten wir dann zum nächsten Ziel unserer Reise, zum Kloster und Schloss Salem. Es ist heute eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Bodenseeregion. Salem wurde 1134 als Zisterzienserkloster gegründet und entwickelte sich bald zu einer der bedeutendsten und wohlhabendsten Abteien Süddeutschlands. 1697 zerstörte ein schwerer Brand große Teile der Klosteranlage, die im barocken Stil wieder aufgebaut wurde. 1802 wurde das Kloster säkularisiert und den Markgrafen von Baden übereignet. Salem wurde nun zum Schloss. 1920 gründete Prinz Max von Baden zusammen mit Kurt Hahn die „Schule Schloss Salem". Eine große Führung zeigte uns dann das Salemer Klosterleben durch den Novizengarten, Speisesaal und Betsaal der Mönche, Kreuzgang zum Münster. Das Salemer Münster war die Abteikirche der ehemaligen Reichsabtei Salem (gegründet 1137/38; aufgehoben 1804 durch die Säkularisation) und dient heute als Pfarrkirche der römisch-katholischen Gemeinde von Salem. Das gotische Münster wurde im Zeitraum von etwa 1285 bis 1420 als dreischiffige Säulenbasilika errichtet und gehört zu den bedeutendsten hochgotischen Bauwerken der Zisterzienser im deutschen Sprachraum. Alabaster, helle Farben und Gold bestimmen den Eindruck der Klosterkirche mit 27 Altären. Die vierteilige Orgelanlage von Karl Joseph Riepp entstand zwischen 1766 und 1774 mit 134 Registern und 7680 Pfeifen. Beim Salemer Münster handelt sich um eine dreischiffige Basilika mit Querhaus, in den Ausmaßen entspricht das Salemer Münster ungefähr dem Konstanzer Münster, in der Länge dem Basler Münster. Nach der Münsterbesichtigung besichtigten wir die Residenz der Äbte mit Prälatur und Bibliothek, Kaisersaal, Privat- und Empfangsräume des Abtes.
Mit viel Informationen und guter Laune ging es dann nach Hause. Es war mal wieder ein gelungener Ausflug mit der Erkenntnis „warum in die Ferne reisen, wenn es hier in der Nähe so viel zu besichtigen gibt".