Der Naturkindergarten Sandhausen – keine ungewöhnliche Form des Kindergartens (Teil III)

Ein fester Standort ist für einen Waldkindergarten ideal. Ein Platz, auf dem ein Bauwagen steht, kann für die Kinder eine Art Zuhause werden. Der Wagen bietet Schutz, wenn es zu stark regnet. Im Winter kann man sich an einem Holzofen aufwärmen. Es ist aber auch ein Ort, an den man sich zurückziehen kann, um beispielsweise etwas zu lesen. In Ganztagseinrichtungen kann dort auch das Mittagessen eingenommen werden, wenn es draußen zu widrig ist oder die Wespen zu arg ärgern. Der Bauwagen dient als Lager für Material, für die Wechselkleidung und die Rucksäcke der Kinder. Im Winter können aber auch Angebote gemacht werden, die in der Nässe und Kälte nicht gehen.

Um den Bauwagen zu heizen, kann man nicht einfach die Heizung andrehen, sondern man muss das im Sommer schon vorbereiten. Das Brennholz wird angeliefert, es muss verstaut werden, vielleicht muss es sogar noch etwas gespalten werden. Das heißt, man bereitet sich im Sommer bereits für einen behaglich warmen Bauwagen im Winter vor. Das Feuer muss angemacht werden, damit es schön warm wird. Ein Bauwagen sollte mit Holz geheizt werden. Nur so können die Kinder mitarbeiten. Eine Gasheizung wäre auch möglich, sie ist bequemer und einfacher zu handhaben. Aber sie bringt lange nicht die wohlige Wärme und verhindert, dass die Kinder für die Wärme selbst etwas beitragen können. Leider gibt es an manchen Orten die Auflage, dass nur Gasheizungen zugelassen sind.

Natürlich gehen auch feste Hütten als Unterkunft. Sie haben manchmal den Vorteil, dass mehr Platz in ihnen ist. Die Bauwagen im Waldkindergarten sind nicht zu verwechseln mit den klassischen Bauarbeiterwagen, sondern das sind richtig große Aufenthaltswagen, die extra dafür gebaut wurden. Aber dennoch ist es ein Bauwagen, in dem es kein fließendes Wasser und keinen Strom (allenfalls über Solar- oder Brennstoffzellen) gibt. Dadurch entsteht ein ganz anderer Bezug zu den natürlichen Ressourcen dieses Planeten. Für das Aufwachsen von Kindern ein sicherlich sehr wertvolles Erleben.

Bei den ersten Waldkindergärten gab es auch noch keine eigene Toilette, sondern es gab selbstgebaute Toiletten für das kleine Geschäft. Das große Geschäft wurde im Boden vergraben. Dies ist in Wanderkindergärten immer noch eine gute Möglichkeit. Natürlicher geht es kaum. Aber ein Waldkindergarten, der sesshaft geworden ist, braucht eine eigene Toilette, da die Belastung des Geländes sonst irgendwann zu groß werden würde. Hier gibt es geeignete Biokompost-Toiletten, die autark sind, das heißt keinen eigenen Abwasseranschluss benötigen. Sie haben natürlich auch den Vorteil, dass es in der kalten Jahreszeit nicht so viel Überwindung kostet, sie zu nutzen.