Aus den Rathäusern

Der Ortschaftsrat hat in seiner Sitzung am 03.06.2025 folgendes beraten und beschlossen:

TOP 1 Aktueller Sachstandsbericht des Jagdpächters von Wettersbach In einer Präsentation und zwei Videos stellte Herr Jagdpächter Benjamin...

TOP 1 Aktueller Sachstandsbericht des Jagdpächters von Wettersbach

In einer Präsentation und zwei Videos stellte Herr Jagdpächter Benjamin Gut die wichtigsten Veränderungen im Revier Wettersbach gegenüber den Vorjahren vor. Besonders auffällig war das veränderte Freizeitverhalten der Bevölkerung, begann Herr Gut seinen Vortrag. Vorrangig durch Unwissenheit der Zusammenhänge werden zu jeder Tageszeit, aber auch vermehrt nachts, Wald- und Wiesengrundstücke und auch frisch eingesäte Felder zu Fuß, mit Fahrrädern, Motorrädern und auch Autos befahren. Dabei werden nicht nur wald- und landwirtschaftliche Schäden verursacht, sondern auch Wildtiere in ihrer Ruhezeit, bei der Aufzucht von Jungtieren und in ihrem natürlichen Verhalten gestört.

Weitere Schäden entstehen durch Wildcamper oder Partys in Schutzhütten, zum einen durch Licht- und Lärmbelästigung, aber auch durch Müllberge, deren Glasscherben sich allzu oft im Heu zur Verfütterung von Tieren wiederfindet und zu Verletzungen und Leid führen. Ein sich ständig wiederholendes Ärgernis sind freilaufende Hunde, die Tiere aufscheuchen, jagen und verletzen. Jedes Wochenende wird Herr Gut zur Suche nach entlaufenen Hunden angefordert und findet immer wieder getötetes oder schwer verwundetes Wild, berichtete der Jagdpächter.

Nach seinem Bericht beantwortete Herr Gut die Fragen der Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte. Im Wald besteht generell keine Leinenpflicht für Hunde, daher appellierte er an die Einsicht der Hundeführenden. Sein Einsatz ist eine freiwillige Aufgabe, die finanziell immer unattraktiver wird. Sein Herzblut hängt am Schutz der Natur und der Tiere, begründete Herr Gut sein Engagement. Großes Interesse weckte die Entwicklung der Populationszahlen der Wildtiere. So haben sich Fasane und Hasen deutlich vermehrt, leider aber auch invasive Arten wie Nutria, Nilgänse und Waschbären, alles Tiere mit aggressivem Verhalten. Die heimischen Füchse und Marder plündern auch kleinere Gelege, doch addiert mit der steigenden Zahl der Waschbären zerstören sie zwischenzeitlich 80 % der Nachzucht. Auch die Bejagung von Rehen und Krähen wurde nachgefragt. Krähen müssen stark eingeschränkt werden, da ihre Zahl hohe Ernteausfälle verursacht. Der Abschuss von Rehen ist gesetzlich vorgeschrieben und wird gleichzeitig durch erhöhte Jagdauflagen erschwert, so dass die geforderte Abschussquote meist nicht erreicht werden kann. Die Frage nach einer möglichen Unterstützung durch den Ortschaftsrat beendete den Tagesordnungspunkt.

Herr Gut hat eine Broschüre „Allianz für Niederwild, Projektbericht“ mitgebracht, die im Rathaus Grünwettersbach zur Mitnahme während der regulären Öffnungszeiten ausliegt.

Beschluss: Kenntnisnahme

TOP 2 Suche eines Baugrundstücks für eine Rettungswache

Antrag der CDU/FW-Ortschaftsratsfraktion

Frau Ortsvorsteherin Tron stellte den Antrag und die Stellungnahme des Zentralen Juristischen Dienstes der Stadt vor.

Der Bebauungsplan sagt „Nein“, denn er schließt „Anlagen für gesundheitliche Zwecke“ explizit aus. Seit der Bereichsausschuss für den Rettungsdienst im Bereich Karlsruhe 2023 die Verlagerung der Rettungswache am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach in den Bereich bei Palmbach beschlossen hat, wird ein passendes Grundstück gesucht. Idealerweise – da günstige Verkehrsanbindung und die Stadt Karlsruhe ist Eigentümerin des Gewerbegrundstücks – böte sich die leere Wiese vis-à-vis des Wertstoffhofes an der Rudolf-Link-Straße an. Per Antrag wurde nun um Prüfung dieser Möglichkeit gebeten. Die Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger in den Bergdörfern und den angrenzenden Gemeinden würde wesentlich erhöht, so die Argumentation der Antragsteller.

Die Stadt ließ in ihrer Stellungnahme wissen, dass „die Anpassung von Bebauungsplänen für die Ansiedlung von Rettungsdiensten“ bereits im Planungsausschuss 2020 behandelt wurde, mit dem Ergebnis, dass bei Bebauungsplänen, bei denen Anlagen für gesundheitliche Zwecke explizit ausgeschlossen sind, auch eine Befreiung nicht möglich sei. Eine gewünschte Änderung lasse sich dann nur über ein Änderungsverfahren umsetzen, so Ortsvorsteherin Kerstin Tron.

Das Thema sei zu wichtig, stellten die Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte fest und überlegten alternative Standorte oder suchten dennoch Möglichkeiten zur Änderung des bestehenden Bebauungsplans.

Beschluss: Kenntnisnahme

TOP 3 Verwirklichung Kulturpfad mit Stäffelesweg in Grünwettersbach

Antrag der CDU/FW-Ortschaftsratsfraktion

Frau Ortsvorsteherin Tron stellte kurz die beabsichtigte Realisierung des Kulturpfades vor und erläuterte die Vorgehensweise zu dessen Umsetzung. Zunächst müsse sich das ortschaftsrätliche Gremium konstituieren. Die dort erarbeiteten Entwürfe könnten dann, nach Vorberatung im Bauausschuss, im Ortschaftsrat zur Umsetzung beschlossen werden. In ihrer Stellungnahme stellt die Stadtkämmerei eine Finanzierung aus dem Schneller-Barth-Nachlass in Aussicht.

Beschluss: Kenntnisnahme

TOP 4 Bekanntgabe nichtöffentlich gefasster Beschlüsse

keine

Beschluss: erledigt

TOP 5 Mitteilungen der Ortsverwaltung

1. Im Nachgang an das Gespräch mit Herrn Oberbürgermeister Dr. Mentrup in der Dezembersitzung des Ortschaftsrates, wurde die noch offene Frage beantwortet, dass es bei der Ortsverwaltung Wettersbach eine Stelle gibt, deren Bewertung noch nicht final abgeschlossen ist; die Bewertungskommission der Stadt wird im Juni darüber entscheiden. Alle anderen Stellen sind bewertet und mit denen der Stadtverwaltung gleichgestellt, informierte Frau Ortsvorsteherin Tron.

2. Frau Ortsvorsteherin Tron berichtete über einen Vorfall beim Zeltaufbau des Musikfestes auf dem Multifunktionsplatz. Durch Nichteinhaltung der Auflagen und Vorgaben der Aufbaupläne wurde die Stromleitung beschädigt, was zu einem großflächigen Stromausfall, auch in der Tischtennisarena, führte. Aufgrund der guten Zusammenarbeit der Verwaltung mit den Stadtwerken und einer bauausführenden Tiefbaufirma konnte vor dem Feiertag zügig Abhilfe geschaffen werden. Frau Ortsvorsteherin Tron ist froh darüber, dass es keine Verletzten gab und kündigte für nächstes Jahr an, dass der Zeltaufbau durch eine externe fachliche Begleitung samt Gefährdungsbeurteilung vonstattengehen muss, um solche Schadenslagen zu verhindern.

Beschluss: erledigt

TOP 6 Anfragen aus dem Ortschaftsrat

Keine

Beschluss: erledigt

Frau Ortsvorsteherin Tron schloss den öffentlichen Teil der Sitzung.

Erscheinung
Wettersbacher Anzeiger
NUSSBAUM+
Ausgabe 24/2025
von Stadt Karlsruhe
12.06.2025
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