Der Schäferhund war ein Wildschwein
Die Autobahnpolizei stoppte mitten in der Nacht ein Fahrzeug ohne Beleuchtung. Der Fahrer entpuppt sich als etwas hilfloser, alter Herr mit seinem Schäferhund, von dem nur die Ohren zu sehen waren. An eine Weiterfahrt war nicht zu denken, sodass Fahrer samt Hund für eine Nacht in der polizeilichen Garage untergebracht wurden. Dort bei Licht war der vermeintliche Hund auf dem Rücksitz allerdings ein zahmes Wildschwein, das mit seinem Herrchen aus Berlin auf Reisen war. Mitgebrachte Zeitungsausschnitte bewiesen, dass der Fahrer, wie sein Borstentier, in der Weltstadt auf dem Ku’damm flanierten und stadtbekannt waren. Die Wildsau ging dort brav an der Leine. Mit solchen und anderen Erlebnissen unterhielt der frühere Autobahnpolizist Bernd Zeh aus Grötzingen die Zuhörerschaft in der alten Gochsheimer Apotheke. Man merkte dem Erzähler an, dass er leidenschaftlich mit Freude an der Autobahn an seinen Dienst verrichtete. Es gab auch tragische Ereignisse wie einen tödlichen Unfall einen Tag vor Heiligabend oder andere schlimme Begebenheiten. Auch halsbrecherische Verfolgungsfahrte mit Schusswechseln und kaputten Polizeifahrzeugen, wie in amerikanischen Gangsterfilmen, hat Bernd Zeh erlebt. Viele traurige, lustige oder kuriose Geschichten hat er aufgeschrieben und in einem dicken Leitzordner mitgebracht. Insgesamt 39 Berufsjahre verbrachte er bis zur Pensionierung, an unserem regionalen Autobahnabschnitt. Jörg Tauss bedankte sich für den Vorstand beim Erzähler sehr herzlich für den interessanten Abend. Bernd Zeh hat auch sonst Bezüge zum Apothekenverein: Mehrfach holte er Exponate ab, die dem Museum zur Verfügung gestellt wurden. So zum Beispiel im rheinischen Dormagen die Drogensammlung aus einer aufgelösten Apotheke. Sie wird den Sommer über zu den sonntäglichen Öffnungszeiten bis September weiter gezeigt werden.
Terminvorschau: der nächste Mittwochtreff findet am 20. August um 19:00 Uhr mit der seit ihrer Kindheit erblindeten Brigitte Schick aus Bretten zum Thema „Wie sehen Blinde?“statt. Sie engagiert sich auch ehrenamtlich für Sehbehinderte und erblindete Menschen. Auch dies lässt einen interessanten und informativen Abend erwarten.
Zuvor wird sich der Hand Arbeitskreis am Mittwoch 6. August von 15 bis 19:00 Uhr treffen. Berufstätige dürfen gerne auch später dazustoßen.