Der Schwarzwaldverein Pfalzgrafenweiler lädt für Samstag, 15. März 2025, um 16 Uhr zu seiner Jahreshauptversammlung ins Phönix-Sportheim in der Siemensstraße 20 in Pfalzgrafenweiler ein. Neben den Berichten des Vorsitzenden und der Fachwarte stehen Entlastung der Vorstandschaft, Beschlüsse über eingegangene Anträge, Ehrungen und Verschiedenes auf dem Programm. Das Phönix-Bewirtungsteam bietet nach der Versammlung selbstgemachte Maultaschen mit Kartoffelsalat an. Wir bitten, davon Gebrauch zu machen.
Herzliche Einladung zu unserer einzigartigen Frühjahrswanderung! Wenn die Sonne langsam die Wiesen und Wälder erwärmt, erwachen in Zavelstein ganz besondere Frühlingsboten aus ihrem Winterschlaf! Im Naturschutzgebiet der „Zavelsteiner Krokuswiesen“ führen uns zwei Heimatexperten vom Schwarzwaldverein Zavelstein durch die eindrucksvolle Gegend voller Krokusblüten.
Treffpunkt: 09:00 Uhr am Volksbank Parkplatz; in Fahrgemeinschaften nach Zavelstein
Es werden zwei Touren angeboten:
Tour 1:
5 km direkt entlang der Krokuswiesen mit Stadtbesichtigung Zavelstein
Tour 2:
10 km über Krokuswiesen, Rötelbachschlucht, Lützenhardt
Gemeinsamer Treffpunkt und Abschluss bei Kaffee und Kuchen in Zavelstein und gemeinsame Heimreise.
Ansprechpartner Katharina Blaschko, Telefon 07445 2689.
Wir freuen uns auf euch!
Auf dem Weg von Pfalzgrafenweiler ins Zinsbachtal kommt man an der „Hexendole“ vorbei, in der ein kleiner Wasserlauf die „Halde“ herunterrinnt und unter dem Weg durchgeht. Vor Zeiten hatten die Leute von Pfalzgrafenweiler den Glauben, dass man keine Mädchen in die Zinsbachmühle schicken dürfte, weil ihnen etwas Böses zustoßen könnte. In der Hexendole hauste eine Hexe und wenn ein Mädchen an der Dole vorbeikomme, dann erhasche es die Hexe und zerreiße den Rock. Unter der Erde habe sie einen Backofen und in den schiebe sie die Mädchen hinein, denn die Hexe sei meist hungrig. Der Wasserlauf, der durch die Dole rinnt, kommt von der Quelle des „Büchelesbrunnen“, der erstmalig schon um 1116 erwähnt wird und in einer Aufzeichnung aus dem 16. Jahrhundert zeichnerisch dargestellt wird.
Quelle: Heimatbüchlein Erich Dölker
Anmerkung: Als Kinder sind wir öfter durch die enge Hexendole gekrochen.
In unmittelbarer Nähe der Hexendole liegt der Frauenbrunnen unterhalb der Zinsbachkapelle. Der Frauenbrunnen dient noch heute der Wassserversorgung der Zinsbachmühle. Der Name kommt vermutlich aus vorchristlicher Zeit, als die Germanengöttin Freya in einem mit zwei Katzen bespannten Wagen durch den Himmel fuhr.
Der Ostwegwanderer, der von der Hochfläche bei Pfalzgrafenweiler ins Zinsbachtal absteigt oder umgekehrt, kommt im Schwendewald am Büchelesbrunnen, einem Kleindenkmal, erbaut im Jahre 1116, vorbei. Aus dem gewölbten Brunneneingang fließt auch heute noch reines Quellwasser. Wer den Brunnen gebaut hat und welchem Zwecke er dienen sollte, ist nicht bekannt. Vermutet wird, dass die Pfalzgrafen von Tübingen bei großen Jagden beim Büchelesbrunnen Rast machten und sich an seinem Wasser erfrischten. Auch als Viehtränke durfte der Brunnen genutzt worden sein. Bilder aus der Vereinsgeschichte des Schwarzwaldvereins Pfalzgrafenweiler bezeugen, dass der Büchelesbrunnen ein beliebtes Ausflugsziel für Schwarzwaldvereinler war.
Aus dem Büchelesbrunnen sprudelt wieder Wasser
Als Orkan Lothar am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999 übers Land fegte, fällte er auch die mächtige Buche, die direkt über dem Brunnen gewachsen und deren Wurzel um das Gewölbe geschlungen war und zerstörte das Naturdenkmal völlig.
Die Senioren-Maurer vom Schwarzwaldverein Pfalzgrafenweiler Daniel Dieterle und Werner Großmann erklärten sich bereit, den Brunnen neu aufzubauen. Sie sammelten Steine, mauerten das Gewölbe mit viele Liebe zum Detail wieder auf und bedeckten den Brunnen wieder mit Erde. Bei der Wiedereinweihung des Brunnens sagte Bürgermeister Dieter Bischoff herzlichen Dank. Die Arbeit am Brunnen, der im Gemeindewald Pfalzgrafenweiler steht, verdiene Hochachtung, Bürger- und Gemeinschaftssinn, wie hier gezeigt, seien nicht alltäglich, so der Rathauschef.
Willi Bosch
Büchelesbrunnen
Von Erich Dölker
Im Weiler Wald in der Schwende,
entspringt ein silberner Quell –
tief unter dem Steingewölbe,
das Wasser – glasklar und hell.
Die hölzerne Bank bei der Quelle,
gezimmert aus fichtenem Stamm,
am Pfahl eine schlichte Tafel,
die Inschrift zog mich in Bann
„Wasser – Du bist wie die Seele des Menschen“
diese Worte geschrieben sind,
konnte mir nicht gleich denken,
welchen Sinn ich in den Worten ich find.
Ich saß und dachte der Worte –
wie der Dichter sie wohl gemeint,
doch plötzlich dämmerts im Kopfe,
der Spruch muss von Goethe sein.
Seele des Menschen –
Wie gleichst du dem Wasser,
vom Himmel kommt es –
zurück zur Erde muss es –
oh Menschenseele –
wie gleichst du dem Wasser.
Schicksal des Menschen –
Wie gleichst du dem Wind.
Goethe
Nun Wanderer lass dir empfehlen,
such auf die Quell im Wald
und tu das Sprüchlein lesen,
ruh dich aus auf der hölzernen Bank.
Besieh dir das Quellengewölbe,
wo der Büchelesbrunnen entspringt,
wo im Waldesschatten ohne End
das Wasser zum Zinsbach rinnt.
Anmerkung: Die Bank beim Büchelesbrunnen gibt es noch. Die Tafel mit dem Goethespruch ist spurlos verschwunden.