
Weihnachten – eine schöne Zeit,
Glocken klingen weit und breit,
Kerzenlicht in jedem Heim,
Frieden soll auf Erden sein.
(Autor unbekannt)
von Joseph von Eichendorff
Markt und Straßen steh‘n verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein steh‘n und schauen,
sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!
Man schrieb das Jahr 1898.
Bertolt Brecht, George Gershwin, Enzo Ferrari und Willy Messerschmitt wurden geboren. Bismarck ist gestorben.
Marie und Pierre Currie entdeckten das Element Radium.
Pfalzgrafenweiler zählte 1412 Einwohner. Bürgermeister war Christoph Decker, Pfarrer war Theodor Christian Siegel.
Am 30. Dezember 1898 gründeten 40 Interessierte den 16. Bezirksverein Pfalzgrafenweiler im württembergischen Schwarzwaldverein. 100 Jahre nach dem Großbrand am 24. April 1798, 10 Jahre nach der Einweihung der neuen Wasserversorgung von Pfalzgrafenweiler im Jahre 1888, 14 Jahre nach der Gründung des württembergischen Schwarzwaldvereins am 23. November 1884 und acht Jahre vor der Einweihung der Nördlinger Hütte am 29. Juli 1906.
Neben Julius Nördlinger als Vorsitzendem wurde Kaufmann Gutekunst zum Rechner und Schullehrer Kühefuß zum Schriftführer gewählt. Nördlinger war ein rühriger Vorsitzender, welcher sich sehr um neue Mitglieder bemühte. Zum einen geschah das am „Runden Tisch“ im Schwanen am Marktplatz, zum anderen hatte Nördlinger als Forstamtsleiter viele Exkursionen zu betreuen. Es galt der Grundsatz: Wer im Hause Nördlinger etwas Warmes gegessen hatte, wurde Mitglied im Schwarzwaldverein.
Kurze Zeit später wurden bereits 65 Mitglieder erreicht. Die Mitgliederzahl schwoll rasch an: 1901 = 108, 1902 = 156, 1903 = 181, 1904 = 213, 1905 = 220, 1910 = 305 Mitglieder.
Die erste Wanderung in der Vereinsgeschichte folgte am 22. Januar 1899 zu den Großen Tannen nach Kälberbronn, um dort die großen Sturmschäden zu besichtigen. Auch die große Tanne bei der Holderstöckleshütte, genannt „Der Edelweiler Waldkönig“, wurde Opfer dieses Sturmes.
Eng verbunden mit der Geschichte des Schwarzwaldvereins Pfalzgrafenweiler ist die Nördlinger Hütte im Schlosswald. Der Schwarzwaldverein als Eigentümer der Hütte, ist bestrebt, das Schmuckstück im Weiler Wald in gutem Zustand zu erhalten. Immer wieder waren es engagierte Vereinsmitglieder, die viel Zeit und Schaffenskraft in „ihre Nördlinger Hütte“ investierten, so auch im Mai 2019. Mit einem Aufwand von fast 30 000 Euro und mehr als 200 Arbeitsstunden von Vereinsmitgliedern an der Außenfassade wurde das idyllische Fachwerkgebäude für die Zukunft gerüstet.
Die 1. Vorsitzenden des Schwarzwaldvereins Pfalzgrafenweiler
von – 1898 bis heute
| 1898 – 1906 | Oberförster | Julius Nördlinger |
| 1906 – 1909 | Oberförster | Frey |
| 1909 – 1913 | Holzhändler | Fezer |
| 1913 – 1930 | Distrikttierarzt | Dr. Boeckh |
| 1930 – 1935 | Bürgermeister | Albrecht Kuenzlen |
| 1935 – 1945 | Notar | Adolf Heide und |
| Kaufmann | Friedrich Jung | |
| 1949 – 1953 | Oberlehrer | Friedrich Hayer und |
| Bürgermeister | Georg Rohrer (Durrweiler) | |
| 1954 – 1963 | Oberlehrer | Ernst Fromann |
| 1963 – 1966 | Kaufmann | Hans-Lutz Grohe |
| 1966 – 1980 | Oberforstrat | Karl Büchsenstein |
| 1981 – heute | Forstoberamtsrat | Friedrich Haug |
Ein Vereinsjahr geht zu Ende, das wieder interessante Veranstaltungen gebracht hat. Als letzten Programmpunkt feiert der Schwarzwaldverein Pfalzgrafenweiler am Dienstag, dem 30. Dezember 2025, im Gasthaus „Engel“ in Pfalzgrafenweiler seinen 127. Geburtstag in Form eines Stammtisches. Neben den Mitgliedern sind auch Freunde und Gäste herzlich willkommen. Beginn um 19.00 Uhr. Über einen guten Besuch freuen sich die Vorstandschaft und die Wirtsleute
Der etwas andere Stammtisch
Am Sonntagmorgen um halb zehn,
da trudeln sie schon ein.
Die Mannen, die hier, öfters sind,
die Herr'n vom "Kneippverein!"
Noch ist geschlossen ihr „Revier“,
die Stühle steh'n noch oben.
Noch ist sie zu, die Wirtschaftstür -
der Eintritt noch verboten!
Jetzt kommt der Wirt und alles stürzt
sich an den runde Tisch.
Doch Streit gibt' nie, weil jeder Platz
korrekt vergeben ist!
"Das war ein Ding, habt ihr geseh'n,
die Bayern, die sind Meister!"
Und eh noch etwas ist bestellt -
schon scheiden sich die Geister.
Dazwischen geht die Kellnerin
und fragt: "Was darf's denn sein?"
Fast alle Mann bestellen Bier
und Obstler obendrein.
Das war der Start zur „Stammtischzeit“
fast pünktlich - kurz nach zehn!
Jetzt dauert es bestimmt nicht lang,
dann wird es „hoch her geh'n!“
Vom Fußball bis zur Formel eins,
von Autos und vom Geld,
vom Freudenhaus wird auch gequatscht
und von der heilen Welt.
Oft wird's auch laut, der Fremde denkt:
Die sind nicht grad vereint?
Doch ist auch mancher Spruch auch derb -
ist er nicht bös' gemeint!
Ein Bier, nein zwei, - ein Dritter ruft:
„Bedienung bring' ne Runde“.
Der Wirt am Tresen: „Geht auf mich!“ -
zur vorgerückten Stunde.
Und weiter geht die Diskussion.
Jetzt spricht man über Bier.
Ganz nebenbei bekommt man mit -
man ist schon sehr lang hier,
Jetzt aber zahlen und nach Haus'
Doch halt - zum guten Schluss:
„Schenk mir noch schnell ein “Kleines" ein,
denn es gibt eh Verdruss.
Das „Kleine“ macht tatsächlich Mut!
Man(n) traut sich wirklich heim.
Doch das was dort geschehen ist…
mach selber dir den Reim!
Der Schwarzwaldverein Pfalzgrafenweiler bedankt sich recht herzlich bei seinen Mitgliedern für ihre Treue, bei den Wanderführern und den Jugendbetreuern für ihr Engagement, bei den freiwilligen Helfern, bei der Gemeindeverwaltung und beim Bauhof für die freundliche Unterstützung, bei den Sponsoren und bei allen, die in irgendeiner Form zur positiven Entwicklung der Ortsvereins Pfalzgrafenweiler im Jahre 2025 beigetragen haben.
Frohe und besinnliche Weihnachtstage und im neuen Jahr alles Gute, Gesundheit, Glück und Erfolg wünscht der Schwarzwaldverein allen seinen Mitgliedern und den Bürgern der Gesamtgemeinde.