Wildpark Schwarzach
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Tiere, Natur & Umwelt

Der Sommer steht vor der Tür, komme was „Wolle“

Im Gegensatz zu den Haarschafen wie z. B. das Soayschaf, das Wiltshire-Horn oder die Rasse Noalana und auch das bei uns anzutreffende Kamerunschaf,...
Foto: Selina Keilhauer

Im Gegensatz zu den Haarschafen wie z. B. das Soayschaf, das Wiltshire-Horn oder die Rasse Noalana und auch das bei uns anzutreffende Kamerunschaf, können unsere Wollschafe keinen selbstständigen Fellwechsel durchführen.

Auch unser Muffelwild, welches zu den Wildschafen zählt, sieht derzeit ganz schön „gerupft“ aus. Auch hier findet der Fellwechsel von ganz alleine statt.

Die heutigen Wollschafe wurden von den Menschen gezüchtet, um möglichst viel Wolle zu produzieren, sodass die Menschen Wolle zum Verarbeiten hatten. Wir haben ihm also die naturgegebene Fähigkeit genommen, sein Fell selbst zu wechseln.

Und so kommt es, dass die Tiere auf die Hand des Menschen angewiesen sind, wie unschwer an dem Beispiel des Merinoschafs „Baarack“ zu erkennen war. Besagtes Schaf irrte jahrelang im Südosten Australiens umher, bis es endlich gefunden und von über 35 Kilogramm Wolle befreit wurde. Aber nicht jedes Schaf hätte diese Strapaze so lange überlebt.

Wälzt sich ein Schaf auf dem Rücken und kann unter zum Beispiel aufgrund von zu viel Wolle oder Trächtigkeit nicht wieder aufstehen oder sich in Seitenlage drehen, besteht Lebensgefahr. Denn: Schafe sind Wiederkäuer und haben vier Mägen.

Das grob zerkaute Futter wird in den ersten drei Mägen (Pansen, Netz- und Blättermagen), den sogenannten „Vormägen“, vorbereitet, sodass es im vierten Magen, dem Labmagen, verdaut werden kann.

Bleibt das Tier auf dem Rücken liegen, sammeln sich Gase, die nicht entweichen können und die Tiere verenden innerhalb von kurzer Zeit.

Sowohl aus dem genannten Grund, als auch wegen der Hitze und Parasiten ist eine jährliche Schur unumgänglich.

Hierfür sollte die Wolle bereits „abgewachsen“ sein. Das heißt, der Wechsel von Winter zu Sommerfell sollte stattgefunden haben. Dies erkennt man sehr gut, wenn man sich die Wolle genauer anschaut. Denn dann ist der Unterschied der unterschiedlichen Felle bei dem herauswachsenden Haar, sehr gut erkennbar. Auch nasse Schafe eignen sich nicht zur Schur und das Wetter nach der Schur sollte natürlich auch gut sein.

In diesem Jahr kamen unsere Tiere schon „unters Messer“ und dürfen mit ihrer Sommerfrisur in die warmen Temperaturen starten.

Der Nachwuchs bei Zackel- und Quessantschaf bleibt allerdings verschont. Die Kleinen haben noch kein so dichtes Fell, dass sie geschoren werden müssten. Und während die Eltern jetzt ganz schlank und rank aussehen, bezaubern die Lämmer die Besucher mit ihrem wuscheligen Aussehen.

Foto: Selina Keilhauer
Erscheinung
Kleiner Odenwald – aktuell
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Ausgabe 17/2025

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von Wildpark Schwarzach
25.04.2025
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