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Der Sozialverband VdK, OV Eisingen informiert: Bei hohen sommerlichen Temperaturen kann es notwendig werden, die Anwendung von Arzneimitteln anzupassen

In Deutschland kommt es durch den Klimawandel vermehrt zu Hitzetagen. Hier können die hohen Temperaturen die Wirkung von Medikamenten verändern. Professorin...

In Deutschland kommt es durch den Klimawandel vermehrt zu Hitzetagen. Hier können die hohen Temperaturen die Wirkung von Medikamenten verändern. Professorin Beate Müller erklärt in der VdK-Zeitung, was Patientinnen und Patienten dazu wissen sollten. Sie leitet das Institut für Allgemeinmedizin an der Universität zu Köln.

Können Sie einige Beispiele nennen, wie Hitze die Wirkung von Medikamenten beeinflusst?

Es kann sein, dass Medikamente die körpereigene Temperaturregulation negativ beeinflussen. Manche Medikamente vermindern die Fähigkeit, zu schwitzen, sodass der Körper sich nicht mehr so effektiv abkühlen kann. Es kann schneller zu einer Hitzeerschöpfung oder sogar zu einem Hitzschlag kommen. Dann belastet die Hitze an sich den Körper und sorgt für eine veränderte Verteilung des Blutes. Die Gefäße werden weiter, und der Blutdruck sinkt. Deshalb kann der Blutdruck an heißen Tagen niedriger sein, sodass unter Umständen nicht die gleiche Dosis an Blutdruckmedikamenten benötigt wird wie an anderen Tagen. Auch werden Menschen mit Diabetes schon die Erfahrung gemacht haben, dass sie an heißen Tagen oft etwas veränderte Insulindosen brauchen. Dies kann auch daran liegen, dass man an heißen Tagen häufig weniger isst.

Welche Patientinnen und Patienten sind besonders gefährdet?

Viele Medikamentengruppen können mit Hitze interagieren, zum Beispiel solche gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische und psychiatrische Erkrankungen. Grundsätzlich ist es aber gerade bei diesen Erkrankungen sehr wichtig, die Medikamente regelmäßig einzunehmen. Insofern sollten Patientinnen und Patienten auf keinen Fall eine eigenständige Anpassung vornehmen, ohne dies mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen.

Worauf ist bei der Einnahme von Medikamenten zu achten?

Patientinnen und Patienten sollten ihre Medikamente in Hitzeperioden zunächst einmal genauso wie verordnet anwenden. Wichtig ist es, bei hitzeempfindlichen Medikamenten wie Insulin auf die korrekte Lagerung zu achten, insbesondere beim Transport. Hier können spezielle Kühltaschen oder Kühlkappen, die in der Apotheke erhältlich sind, helfen.

Sie machen auf das erhöhte Risiko bei der Medikamenteneinnahme aufmerksam. Was können Betroffene noch tun?

Der Deutsche Wetterdienst gibt ab 32 Grad Celsius gefühlter Temperatur Hitzewarnungen heraus, die er auf seiner Webseite und im Newsletter kommuniziert. An solchen Tagen sollte man das Haus möglichst nur in den Morgenstunden verlassen, sich im kühlsten Raum der Wohnung aufhalten und sich durch kühle, aber nicht eiskalte Fußbäder, Duschen oder feuchte Tücher erfrischen. Wer aus medizinischen Gründen keine Trinkmengenbeschränkung einhalten muss, sollte viel trinken.

Wie sollte man Medikamente bei Hitze aufbewahren?

Bei den allermeisten Medikamenten in Tablettenform gibt es bei einer Aufbewahrung zu Hause nichts zu befürchten. Tabletten sind auch bei höheren Temperaturen stabil. Wichtig ist dabei, direkte Sonneneinstrahlung und eine hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, also Tabletten weder auf der Fensterbank noch im Badezimmer zu lagern. Zäpfchen, Salben und Insulin sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden, am besten in der Tür, sodass es nicht zu kalt wird.

Forschungsprojekt

Aktuell arbeiten die Universität zu Köln und die Medizinische Hochschule Hannover am Forschungsprojekt ADAPT-HEAT. Ziel ist es, Gesundheitspersonal sowie Patientinnen und Patienten mit Informationen zum sicheren Gebrauch von Arzneimitteln in Hitzeperioden zu versorgen. Die Forschenden haben eine Übersicht erarbeitet, die sie CALOR-Liste nennen. Diese ermöglicht, die Medikation in Hitzeperioden besser anzupassen, Risiken zu erkennen und gegenzusteuern. Derzeit wird die Liste in verschiedenen Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken getestet. Im Jahr 2026 soll sie dann verfügbar sein. Kristin Enge (Quelle: VdK-Zeitung)

Ansprechpartner in Eisingen:

Rosalinde Grimm: Tel. 07232 / 800 20

Alexander Konrad: Tel. 07232 / 315626

E-Mail: ov-eisingen@vdk.de

VdK-Kreisgeschäftsstelle Pforzheim-Enzkreis 07231 / 155 42 57

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Öffnungszeiten: Mo. 14:00 – 17:00 Uhr & Mi. 9:00 – 12:30 Uhr.

Termine nur nach telefonischer Vereinbarung.

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MITTEILUNGSBLATT – Amtsblatt der Gemeinde Eisingen
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Ausgabe 33/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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