Es gibt tatsächlich mehr giftige Fische als Schlangen, der giftigste davon ist der Steinfisch, der in allen tropischen Meeren und auch im Roten Meer vorkommt. Sein Name ist Programm, mit seiner braungrau gefleckten, unregelmäßigen Haut, die oft auch noch mit Algen besetzt ist, sieht er aus wie ein Stein. Als wahrer Meister der Tarnung sitzt er regungslos zwischen Korallenblöcken oder Felsen und wartet oft tagelang, bis ein ahnungsloser Fisch oder Krebs in seine Reichweite kommt. Dabei ist er nicht wählerisch, blitzschnell reißt er das große Maul auf, die Beute wird eingesaugt, bevor sie begriffen hat, was passiert.
Der Steinfisch ist ein schlechter Schwimmer, Flucht wäre für ihn sinnlos. Er sitzt alles aus, er lässt sich nicht aufscheuchen, er vertraut auf seine Tarnung und sein Gift, das sich in 13 sehr scharfen Stacheln seiner Rückenflosse befindet.
Genau darin liegt die Gefahr für Taucher, der Fisch ist sehr schwer zu erkennen, verletzt man sich an seinen Giftstacheln, löst das extremste Schmerzen aus bis hin zu Lähmungen, Atemnot und Herzrhythmusstörungen. Im ungünstigsten Fall und ohne medizinische Notfallbehandlung kann die Begegnung sogar tödlich enden.
Den allgemein geltenden Grundsatz „Nur schauen, nichts berühren!“ sollte man beim Tauchen in tropischen Meeren also schon aus eigenem Interesse beherzigen. Und muss man sich mal wirklich irgendwo festhalten, sollte man vorher genau hinsehen und prüfen, ob der Stein nicht doch ein nach oben gerichtetes, großes Maul hat!
Sigi Blubb
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