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Der Strompreis – Ein Ergebnis vieler Faktoren

Strompreise sind ein zentrales Thema in der aktuellen Diskussion. Während Forderungen nach einer deutlichen Senkung der Strompreise zunehmen, ist es wichtig,...
Alte Trafostation Huberweg
Foto: H. Frey

Strompreise sind ein zentrales Thema in der aktuellen Diskussion. Während Forderungen nach einer deutlichen Senkung der Strompreise zunehmen, ist es wichtig, die Zusammensetzung der Preise und deren Entwicklung der letzten Jahren zu beleuchten.

Der Strompreis ist kein willkürlicher Betrag, sondern setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Aufgeschlüsselt zeigt, dass 40,4 % der Kosten für die Beschaffung anfallen, darunter Erzeugung, Einkauf, Vertrieb und Gewinn des Anbieters. Weitere 32 % entfallen auf Steuern und Abgaben, während 27,6 % für Netzentgelte zum Transport, zur Messstelle und Abrechnung aufgebracht werden.

Ein Rückblick auf die Preisentwicklung der letzten zwei Jahre zeigt, dass der durchschnittliche Strompreis während der Energiekrise bei 45,73 Eurocent pro kWh lag. Dank verschiedener Maßnahmen konnte dieser Preis aktuell auf 39,69 Eurocent gesenkt werden. Im langfristigen Vergleich bleibt dieser Preis jedoch hoch. Im Jahr 2015 betrug der durchschnittliche Strompreis noch 28,70 Eurocent, was fast 28 % günstiger ist als der heutige Durchschnitt.

Die steigenden Strompreise sind somit ein nachvollziehbares Anliegen der Verbraucher, und die aktuellen Diskussionen über Preissenkungen sind mehr als gerechtfertigt. Besonders die erneuerbaren Energien erweisen sich in dieser Debatte als Preisdämpfer, was ihre Bedeutung für die zukünftige Energieversorgung unterstreicht.

Dennoch stehen wir vor der Frage, wie eine langfristige Preissenkung möglich sein kann. Die Gründe für den Anstieg der Strompreise in den letzten zehn Jahren sind vielfältig: gestiegene Kosten für fossile Brennstoffe, notwendige Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien sowie der damit verbundene Netzausbau. Auch die staatlichen Umlagen und Steuern, die trotz der Abschaffung der EEG-Umlage zum 01.01.2023 bestehen bleiben, tragen zur Preisgestaltung bei.

Die Herausforderungen im Stromnetz sind komplex und erfordern nicht nur umfangreiche Investitionen, sondern auch eine informierte und engagierte Gesellschaft. Um die Klimaziele zu erreichen und die Energiewende erfolgreich zu gestalten, ist eine enge Zusammenarbeit aller Akteure notwendig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Strompreis und das Stromnetz nicht nur technische Herausforderungen darstellen, sondern eine zentrale Rolle in der Transformation hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung spielen. Die kommenden Jahre sind entscheidend für den weiteren Ausbau und die Stabilisierung des Stromnetzes, insbesondere angesichts des wachsenden Anteils erneuerbarer Energien an der Gesamtstromerzeugung.

Hilmar Frey

Hinweis: Versammlung am 09.07.2025, 19.00 Uhr im Gästehaus Hauser.

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Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
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Ausgabe 28/2025
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