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Der Teich am Hohen Nistler

Wer im Gebiet Weißer Stein / Hoher Nistler spazieren geht, hat sicherlich schon die Teiche und kleinen Tümpel bemerkt. Einige von ihnen sind...
Ein grünlicher Frosch sitzt auf einem Stück Holz, das im Wasser treibt. Das Bild wurde am Teich am Hohen Nistler aufgenommen.
Frosch auf einem Stück Holz im Teich am Hohen Nistler, Mai 2025Foto: Dr. R. Kraft

Wer im Gebiet Weißer Stein / Hoher Nistler spazieren geht, hat sicherlich schon die Teiche und kleinen Tümpel bemerkt. Einige von ihnen sind Habitate für Amphibien. Frösche und Kröten laichen dort ab; Feuersalamander gebären lebende Larven. All diese Tierchen sind in ihrem Entwicklungsstadium auf Wasser angewiesen, da sie in dieser Zeit über Kiemen atmen. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz stehen alle Amphibien unter besonderem, einige sogar unter strengem Schutz.

Ein großes und sehr belebtes Amphibiengewässer befindet sich zwischen den Siebenwegen und dem Hohen Nistler auf Dossenheimer Gemarkung, nahe der Grenze zu Handschuhsheim. Es handelt sich um ein stehendes Gewässer auf ca. 465 m Höhe. Hier kommt der Naturfreund auf seine Kosten.

Ab ca. Ende März sind in diesem Teich Laichschnüre (von Kröten) und Laichballen (von Fröschen) zu sehen. Die Bergmolche legen ihre Eier an den Blättern von Wasserpflanzen ab. Wenn man Glück hat, kann man zu dieser Zeit „Doppeldecker“ (Kröten- oder Froschpärchen) beobachten. Ein unerfreulicher Anblick sind zerfleischte Amphibienkadaver am Ufer. Offenbar treiben Waschbären dort ihr Unwesen. Glücklicherweise gelingt es trotz dieser Widrigkeiten vielen Amphibien, ihren Laich im Gewässer zu deponieren. Ca. Mitte April schlüpfen die fischartigen Kaulquappen, die zunächst noch in der gallertartigen Masse des Laichs gefangen sind. Doch einige Tage später tummeln sie sich fröhlich und frei im Gewässer. Während der Entwicklung wachsen ihnen Beinchen, der Schwanz bildet sich zurück, und die Kiemen werden durch Lungen ersetzt. Schließlich verlassen die Jungkröten und -frösche das Wasser, um am Land zu leben. Bei Geschlechtsreife kehren die Amphibien zur Paarung wieder in ihr Geburtsgewässer zurück. Einige Bergmolche überwintern im Bodenschlamm.

Der Teich bietet weitere Sehenswürdigkeiten. Verschiedenartige Libellen, darunter die auffällige Blaugrüne Mosaikjungfer schwirren über, Rückenschwimmer paddeln durch das Gewässer. Wildpflanzen in unterschiedlichen Farben und Formen zieren das Ufer wie Hornklee, Gras-Sternmiere, Flatterbinse, Blutweiderich, Flockenblume, Wiesenknopf und Teufelsabbiss. Im Wasser blühen im Juni die Sumpf-Schwertlilien.

Im Winter ist dieser Teich häufig zugefroren, während unten im Offenland noch milde Temperaturen herrschen. Denn im Winter ist es auf den Höhen stets kälter als unten im Offenland.

Nächstes Treffen am 14.08.25 um 19.30 Uhr in Müllers Weinstube (ausnahmsweise). Kontakt: karin.reinhard12@gmail.com, Spendenkonto: DE96 6709 2300 0033 3033 27.

Dr. R. Kraft

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
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Ausgabe 32/2025
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