Nussbaum-Logo
Tiere, Natur & Umwelt

Der Vogel des Jahres 2026 – Das Rebhuhn

Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde, die Wahl zum Vogel des Jahres 2026, über welche wir Ihnen an dieser Stelle mehrfach berichtet hatten, endete...
Zwei Rebhühner
Foto: NABU-Volker Sass

Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

die Wahl zum Vogel des Jahres 2026, über welche wir Ihnen an dieser Stelle mehrfach berichtet hatten, endete am 10.10.2025 und hatte einen deutlichen Sieger – Das Rebhuhn. Es konnte 44,5 % der abgegebenen Stimmen für sich verbuchen und übernimmt somit ab Januar 2026 das Amt des aktuellen Jahresvogels vom aktuellen Titelträger, dem Hausrotschwanz. Dies möchten wir gerne zum Anlass für ein Kurzportrait über dieses sehr interessante, aber leider in unserer Region ziemlich selten gewordenen Tieres nehmen. In früheren Jahren konnte man in den Wäldern, Wiesen und Fluren um Odenheim noch zahlreich Rebhühner, Fasane und mit etwas Glück auch die scheuen Wachteln beobachten. Durch verschiedene Umstände ist in den letzten Jahrzehnten der Bestand der freilebenden Hühnervögel leider stark zurückgegangen. Die Hauptgründe für deren Bestandsrückgang sind zum einen die viel intensivere Nutzung der Agrarlandschaft, zum anderen ist es ein erhöhter Beutegreiferdruck. Zu den natürlichen Feinden dieser Tiere zählen vor allem Füchse, deren Bestand seit ihrer Immunisierung gegen Tollwut in den 1990ern merklich zugenommen hat und die es, ebenso wie einige Greifvogelarten, vor allem auf die Nester der bodenbrütenden Hühnervögel abgesehen haben. Hinzu kommt noch, dass in den vergangenen 20 Jahren das Schwarzwild, eigentlich ein klassischer Waldbewohner, in nahezu alle Agrarräume vorgedrungen und mittlerweile häufig in großen Mais-, Getreide- und Rapsfeldern anzutreffen ist, was die Lebenssituation für die Bodenbrüter nochmals verschlechtert. Experten gehen davon aus, dass der europaweite Bestand an Rebhühnern in den vergangenen Jahrzehnten um über 90 % zurückgegangen ist. Das Rebhuhn ist von gedrungener Gestalt mit kurzen Beinen, kurzem rundem Schwanz sowie kurzen runden Flügeln. Mit einer Körperlänge von etwa 30 Zentimetern sowie einer Flügellänge von 15-16 Zentimetern und einer Schwanzlänge von 7,2- 8,5 Zentimetern sind Rebhühner geringfügig größer als Tauben, wobei Hähne und Hennen ähnlich groß sind. Das Körpergewicht reicht bei Männchen von 290 bis 415 Gramm und bei Weibchen von 300 bis 475 Gramm. Man zählt es zu den kleinen Feldhühnern. Da es sich gegen Fressfeinde physisch kaum zur Wehr setzen und auch nicht über längere Distanzen fliegen kann, hat ihm die Natur ein braun-graues Tarnkleid verpasst, was es in Ackerkrumen nahezu unsichtbar werden lässt. Kennzeichnend für den Vogel des Jahres 1991 ist der orangebraune Kopf. Der gerade Schnabel ist gelb und am Ansatz braun oder grau gefärbt. Im Frühjahr und Sommer trägt das Rebhuhn ein Prachtkleid, wobei sich Männchen und Weibchen in der Färbung etwas unterscheiden, im Herbst und Winter hingegen tragen beide ein ähnlich aussehendes Schlichtkleid. Es bewegt sich meist schreitend vorwärts, bei Gefahr drückt es sich flach an den Boden. Kommt man ihnen zu nahe, fliegen sie häufig erst im letzten Moment unter lautem Flügelburren und hohem Rufen auf und versuchen, eine nahegelegene Deckung zu erreichen. Das Rebhuhn besiedelt als Standvogel weite Teile Europas sowie Asiens und wird im Schnitt etwa drei Jahre alt. Ursprünglich ein Steppenbewohner, lebt es in unseren Breitengraden als Kulturfolger überwiegend in Feldfluren und Brachflächen. Das Nest wird von den Weibchen als Mulde am Boden gebaut, bevorzugt in guter Deckung wie z.B. Feldrainen, Hecken, Gehölz- und Waldrändern. Mitte April bis Juli legen die Hennen etwa 15 einfarbige, olivbraune bis braungraue Eier. Nach 23 bis 25 Tagen schlüpfen die Jungen, die mit 13 bis 14 Tagen fliegen können und mit etwa 5 Wochen selbständig sind. Sie bleiben aber bis in den Winter im Familienverband. In der Regel beschränken sich Rebhühner auf eine Jahresbrut. Ihr Speiseplan ist je nach Jahreszeit und Alter recht unterschiedlich. Als typischer Bodenvogel essen sie im Sommer vor allem Insekten, Würmer und Larven. In den anderen Jahreszeiten ernähren sich erwachsene Rebhühner überwiegend von grünen Pflanzenteilen, Getreidekörnern und den Samen von Wildkräutern. Die Küken leben dagegen fast ausschließlich von tierischem Futter in Form von Insekten und deren Larven sowie Ameisen, kleinen Käfern, Schmetterlingsraupen und Blattläusen. Ein Rebhuhn erreicht seine Geschlechtsreife gegen Ende des ersten Lebensjahres, zu diesem Zeitpunkt erfolgt in der Regel auch die erste Verpaarung. Im Gegensatz zum Fasan, welchen wir Ihnen in einer der kommenden Ausgaben näherbringen möchten, führen Rebhühner eine monogame Brutehe.

Text: ThRat

Ein Rebhuhn
Foto: NABU-Nadine Röhner
Erscheinung
exklusiv online
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Östringen
Kategorien
Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
Passende Themenseiten
Deine Saison
Deine Saison
Feste, Märkte & Traditionen
Feste, Märkte & Traditionen
Freizeit & Unterhaltung
Freizeit & Unterhaltung