NUSSBAUM+
Musik

Deutsche Sprichwörter zum Thema Musik 4

„Das ist der absolute Hit“ kann auf eine gute Positionierung in den Charts hinweisen oder dass auch irgendwas Nichtmusikalisches auf sehr...
Lyra bei Mathaisemarktumzug 2010
Lyra bei Mathaisemarktumzug 2010Foto: Hans Waldenmayr

„Das ist der absolute Hit“ kann auf eine gute Positionierung in den Charts hinweisen oder dass auch irgendwas Nichtmusikalisches auf sehr große Zustimmung trifft. Aber auch die Spötter dürfen nicht fehlen: „Bei dem Duett sind stets zu sehn, zwei Mäuler, welche offen stehn“ Sehr fein ausgedrückt. Bestimmt Nichtsänger, die das Sprichwort aufgebracht haben. Wer „Klagelieder anstimmt“ ist wie Christian Tramitz im „Traumschiff Surprise“ mit der allgemeinen Gesamtsituation nicht zufrieden. Der „Auftakt“ ist der Beginn von so manchem. Wer von „Tuten und Blasen keine Ahnung“ hat, weiß in der Tat so gar nichts. Worte und Taten „stehen oftmals nicht im Einklang“, der wie der „Chorklang“ in der Musik sehr wichtig ist. Die Lust am „Abgesang“ und am „Schwanengesang“ ist eine grundlegende deutsche Haltung. Das Glas ist nie halbvoll, sondern immer halbleer, die Katastrophe und die Apokalypse immer nah, die Uhr steht immer 5 vor 12 und es braucht „Haltung“. Ab und zu hat die deutsche Seele aber auch ein „Intermezzo“ und hat wieder Lust auf Pläne. Lust und Glück und eifriges Zupacken. Wer die „Unkenrufe“ nicht mehr hören kann, spricht dann von „Katzenmusik“. „Larifari“ ist eine Verballhornung der italienischen Begriffe für die Schritte auf der Tonleiter und meint aber, dass jemand dummes Zeug von sich gäbe. Wenn wir jemanden ehren möchten, verfassen wir „Lobeshymnen“, auch wenn so mancher „Missklang“ den „Einklang“ stören mag. „Ein Nachspiel“ hat etwas, wenn jemand etwas nicht auf sich sitzen lassen möchte. Wer sich „wie eine Primadonna benimmt“ wird nicht etwa gelobt, sondern mit Missbilligung betrachtet. Vielleicht wird derjenige dann auf die Seite genommen, und „es werden ein paar Takte“ mit ihm geredet. Auch dabei müssen wir aufpassen, dass wir uns bei „der Tonangabe“ „nicht in der Saite vergreifen“, sondern dass wir „die Klaviatur“ aller Emotionen und Ansprachen beherrschen. „Zu viel Gedöns“ (Getöse) fand nicht nur der Altbundeskanzler Schröder nicht gut. Wer Leute zusammenbringen möchte, redet vom „zusammentrommeln“. „Unisono“ bedeutet, dass alle „im Gleichklang“ oder im „Einklang“ handeln. Und das „Vorspiel“ wird gerne falsch verstanden. Manche kommen auch außerhalb der Musik „über das Vorspiel nicht hinaus“. Unsere Sprache ist also reich an musikalischen Sprichwörtern oder Wortbedeutungen. Vielleicht finden Sie ja noch weitere. Es bedeutet, dass aus unserer Sprache die Musik nicht wegzudenken ist. Wer hilft mit, die Musik in unserer Kultur zu erhalten?

Teil 5 folgt

Ingo Kuntermann

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
NUSSBAUM+
Ausgabe 25/2025
von Söhne Schriesheims
17.06.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Schriesheim
Kategorien
Kultur
Musik
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto