
Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) humanitäre Hilfsgüter auf den Weg nach Myanmar gebracht. „Die Lage in Myanmar bleibt teilweise unübersichtlich und dynamisch. Das Erdbeben hat Tausende Menschenleben gekostet und eine hohe Zahl an Verletzten. Weite Teile der Infrastruktur sind stark beschädigt. Viele Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser oder ausreichender Gesundheitsversorgung, sie sind noch immer tief erschüttert. Sie brauchen dringend Hilfe, um grundlegende Bedürfnisse zu decken,“ sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter. „Mit dem Hilfsgüterflug unterstützen wir die Aktivitäten unserer Schwestergesellschaft, dem Myanmarischen Roten Kreuz.“
Der Hilfstransport im Rahmen einer EU-Luftbrücke erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Belgischen Roten Kreuz – Flandern und umfasst 250 Familienzelte, 700 Werkzeugsets für den Wiederaufbau, 1.000 Zeltplanen 2.000 Isoliermatten, 2.000 Wärmedecken, 1.000 Eimer, 1.000 Hygienepakete sowie 2.000 Kanister. Die insgesamt 42 Tonnen Hilfsgüter wurden in Berlin-Schönefeld auf Lkw verladen und zum Flughafen in Lüttich, Belgien, gebracht. Von dort wurden sie per Flieger nach Yangon, Myanmar transportiert. Vor Ort übernahm das Myanmarische Rote Kreuz (MRCS) in Abstimmung mit dem DRK-Team vor Ort die Verteilung der Hilfsgüter.
Vorhaltung von Hilfsgütern in Logistikzentren ist wichtig
Michael Uibel, Vorsitzender des Büchenbronner Roten Kreuzes, kennt aus seiner früheren Tätigkeit als Verantwortlicher für Internationale Soforthilfe die Verfahrensabläufe. „Insbesondere bei Erdbeben ist die Unterstützung der betroffenen Bevölkerung mit Hilfsgütern für die provisorische Unterbringung und Versorgung überlebenswichtig. Dafür gibt es beim DRK neben dem Zentralen Lager in Schönefeld bundesweit mehrere Logistikzentren. In Baden-Württemberg betreibt unser Landesverband am Standort Kirchheim u.Teck ein sehr gut ausgestattetes Logistikzentrum. Von dort werden auf Anforderung die Transporte der Hilfsgüter zu den Schadensgebieten im In- und Ausland organisiert“
Die nationale Rotkreuzgesellschaft spielt eine wichtige Rolle in der Soforthilfe
Helferinnen und Helfer des MRCS waren bereits unmittelbar nach dem ersten Beben in den jeweiligen Gebieten aktiv, um die betroffenen Menschen zu versorgen. Das MRCS hat seine Notfalleinsatzzentrale aktiviert, um den humanitären Bedarf zu erfassen und die Hilfsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten zu koordinieren. Die Helferinnen und Helfer leisten Erste Hilfe und versorgen Familien, die ihr Zuhause verloren haben, mit Notunterkünften sowie dringend benötigten Hilfsgütern wie Decken und Hygienesets. Diese sind besonders wichtig, da der Ausbruch von Krankheiten innerhalb der Bevölkerung verhindert werden soll. Durch die widrigen Lebensumstände besteht ein hohes Infektionsrisiko.
In Abstimmung mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat das MRCS einen Suchdienst zur Zusammenführung von getrennten und vermissten Angehörigen aktiviert.
Das DRK unterstützt seit vielen Jahren seine Partnergesellschaft in Myanmar
Das DRK verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit dem MRCS. Bereits seit 2018 unterstützt das DRK die mehr als 7.000 Freiwilligen in 274 Zweigstellen des MRCS im ganzen Land. Der Fokus liegt dabei auf dem Katastrophenrisikomanagement in städtischen und ländlichen Gebieten, der Unterstützung der Versorgung von Binnengeflüchteten, sowie der Vorbereitung und Stärkung der Einsatzfähigkeit des MRCS im Katastrophenfall.
Die Hilfslieferung wird mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes, der Flämischen Regierung sowie durch Spenden finanziert.