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Deutsches Volksliedgut 4

Titel und Artikel stammen von Roland Vossebrecker. Beides ist ironisch gemeint. Hier zum Originaltext, Teil 4: Muss nicht vermutet werden, dass der „Jäger...

Titel und Artikel stammen von Roland Vossebrecker. Beides ist ironisch gemeint. Hier zum Originaltext, Teil 4: Muss nicht vermutet werden, dass der „Jäger aus Kurpfalz“ niemand anderes als der Autor selber ist? Ich kann das nicht beweisen, aber die vielen Indizien sprechen meiner Meinung nach eine eindeutige Sprache!

Unwillkürlich möchte man empört ausrufen: „Lauf, Jäger lauf!“, von mir aus längs dem Weiher, oder dahin, wo der Pfeffer wächst!

Und wäre es nicht angebracht, gegen das verbrecherische Handeln einzuschreiten? Ein erster Schritt wäre es, dieses Lied gänzlich aus dem Schatz des deutschen Volksliedgutes zu verbannen, es allenfalls als abschreckendes Beispiel für die jüngere Generation zu bewahren!

Positive Beispiele

Um dem Eindruck ständiger Miesmacherei entgegenzutreten, möchte ich an dieser Stelle einige durchaus positive Beispiele von Textstellen aus deutschen Volksliedern anführen, die jeder auch noch so kritischen Prüfung standhalten:

„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“

Statistische Untersuchungen haben ergeben, dass immerhin 92 % der Mühlen an rauschenden Bächen klappern! Das ist meiner Meinung nach ein durchaus zufriedenstellender Wert. Eine Fußnote, die darauf hinweist, dass bei 8 % der Mühlen an rauschenden Bächen eher ein Rasseln, Klingeln oder Scheppern zu vernehmen ist, wäre wohl angebracht!

„Bienchen summ herum“

Wen der etwas raue Befehlston, mit welchem das Bienchen hier herumkommandiert wird, nicht stört, der wird an dieser Zeile seine reine Freude haben!

„aber brich dir nicht die Beine“

Neben dem wirklich köstlichen Reim Steine – Beine kommt hier auch ein hoher ethischer Anspruch zum Tragen: Die Sorge um die Beine des Pferdchens ist von rührender Eindringlichkeit und kann besonders auch für junge Menschen Vorbildcharakter haben!

„Ein Schneider fing `ne Maus“

So geschehen am 14. Juli 1821 in Frankfurt an der Oder. Der Schneidermeister Wilhelm August Krahwinkel fängt gegen 7:45 Uhr, kurz nach einem kräftigen Frühstück, eine Maus, die sich in einem Haufen Kehricht verborgen hält. Er zieht dem Tier das Fell ab, macht daraus einen Sack, tut darin sein Geld und kauft sich einen Bock.

Das weitere Schicksal Krahwinkels blieb dann allerdings unbekannt. Möglicherweise ritt er durch die Welt. Augenzeugen wollen ihn am 22. November 1847 in der Nähe von Castrop-Rauxel beobachtet haben, wie er dabei war, ein großer Held zu werden!

Ende der Serie Ingo Kuntermann

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
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Ausgabe 35/2025
von Söhne Schriesheims
25.08.2025
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