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Gemeinsam Ideen kreieren

Die 11. Jugendkonferenz fand in Karlsruhe statt

In der „Herzkammer der Demokratie“ Ideen kreieren Auf der 11. Jugendkonferenz traten am vorletzten Samstag ab 14 Uhr im Bürgersaal des Rathauses...
In lauter begeisterte und strahlende Gesichter blickte man an diesem Samstagnachmittag.
In lauter begeisterte und strahlende Gesichter blickte man an diesem Samstagnachmittag.Foto: war

Auf der 11. Jugendkonferenz traten am vorletzten Samstag ab 14 Uhr im Bürgersaal des Rathauses auf dem Marktplatz Karlsruhe junge Menschen mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik in einen direkten Dialog und präsentierten ihre Ideen und Anliegen. Sozial-Bürgermeister Martin Lenz eröffnete das Ganze.

Er findet, dass die Konferenz ein Markenzeichen und die „Herzkammer der Demokratie“ ist, wie er sagte. Auf das Thema Fahrradstraße Kaiserstraße blickte er und sagte, dass er auch gerne dort wieder Fahrrad fahren würde. Bei der Konferenz gibt es drei jeweils zwanzigminütige Runden. Die Politiker übernahmen auch dieses Jahr wieder Patenschaften für Themen und Projekte, um Demokratie sichtbar zu machen. Kien Nguyen von Volt hat die Patenschaft für die Themengruppe rund um den Bolzplatz in der Südstadt, Barrierefreiheit, Fahrradständer und die Beleuchtung in der Dornröschenstraße übernommen. Damit agiert er als Ansprechpartner, um von der Politik aus im Gemeinderat und bei der Stadt nachzufragen. Er sagt, dass man gerade bei der Installierung des Fahrradlifts Hilfe brauche. Die jungen Menschen zwischen 14 und 27 Jahren stellten jeweils ein Thema vor.

Barrierefrei

Fee, die im Rollstuhl sitzt und sich auch in der oben genannten Gruppe befand, hatte sich mit der Barrierefreiheit in der Stadt auseinandergesetzt. So gebe es auf dem Kronenplatz eine Haltestelle, bei der eine Rampe fehle. Auch die Beleuchtung fehle in manchen Straßen wie eben in der Dornröschenstraße, sodass sie sich nicht gut im Dunkeln fortbewegen könne. Wie man im Gespräch am Thementisch feststellte, sind alte Modelle der Bahnen wie die S4, S8 und S7 nicht barrierefrei. Die Räder bleiben im schlimmsten Fall stecken, wie Fee sagte. Dr. Stefan Noe von der FDP wunderte es, dass das bei den neuen Bahnen im Tunnel noch vorkommt. Er fragte, ob sie schon mit dem Behindertenbeirat der Stadt gesprochen habe, was sie verneinte. Noe sagte, dass bauliche Maßnahmen länger dauern, aber man die Abstände von der Bahn bis zum Einstieg in die Bahn unten überbrücken könne. Die Moderatorin der Gruppe, Jana Jaenke vom Stadtjugendausschuss (stja), Noe und Fee überlegten, ob ein Training auch mit den Mitarbeitenden des Verkehrsverbunds (VBK) möglich und nötig sei, damit diese sehen, wo das Problem liegt und wie die Situation vor Ort ist, um es gezielt beheben zu können.

Kurz- bis langfristig

Benjamin Bauer von den Grünen schlug vor, dass man beim Bolzplatz einen Belag mit Holz anschaffen könne. Da solle man sich beim Gartenbauamt danach erkundigen, ob das umsetzbar sei. Das sehe er als kurzfristige Lösung. Beim Bolzplatz Südstadt schaut man, dass man neue Tore hinstellt. Das sieht Bauer als schwieriger an, weil es mehr kostet, wie er den Sachverhalt einschätzt. So denkt er, dass man den Belag über die Bank legt, einen Rasen anlegt und dann möglicherweise noch ein neues Tor hinstellt. Er organisierte ein Gespräch mit dem Behindertenbeirat sowie dem VBK und möchte das Gartenbauamt ansprechen.

Unterstützung durch Politiker

In Runde zwei war die Frage: „Wo gibt es die Möglichkeit, alternative Fahrradlifte, -parkplätze oder -ständer zu installieren?“ Für diese Angelegenheit, so erfuhr man es ebenfalls, ist das Stadtplanungs- oder das Gartenbauamt und Doris Fath zuständig. „In einem halben Jahr findet der Juko-Check statt. Wir freuen uns echt, dass schon vieles an Lösungsmöglichkeiten, was wir bei der Jugendkonferenz entwickelt haben, umgesetzt wurde. Aber da muss man dran bleiben. Am Ende der Runde werden Politiker hier und Zuständige sagen, wer sich wofür einsetzen möchte“, sagte Jana Jaenke. Kien Nguyen von Volt fragt nach, wie sich die anderen so einen Fahrradlift vorstellen und was das kosten würde. Er schlägt vor, die Zuständigen beim Gartenbau - und das Stadtplanungsamt zwecks einer Lösung anzusprechen.

Transformation

Gruppe 4 hatte sich um den Radverkehr in der Kaiserstraße sowie die Fahrradsituation am Fichte Gymnasium gekümmert. Mit Gruppe 8 arbeiteten sie zusammen. Sie streben eine Gesprächsgruppe mit allen Fraktionen an. Außerdem möchten sie bei einem Vorort-Termin checken, ob es freistehende Flächen am Fichte-Gymnasium gibt, die sich als Mischflächen für Fahrräder und Autos eignen, für tagsüber die Räder und abends die Autos. Beim Fichte-Gymnasium und der Sophienstraße wolle man schauen, ob man einen der Streifen, den dazwischenliegenden, direkt für den Fahrradverkehr auf einer Strecke öffnen könne. Für beides übernahm Tobias Bunk von der CDU die Patenschaft. Das waren seine Vorschläge. Grundsätzlich wollen sie bei dem Vorort-Termin mit der Schulleitung, den Politikern und Mitarbeitenden des Gartenbauamts die Flächen insgesamt und angrenzend ans Fichte-Gymnasium unter die Lupe nehmen, ob man da auch Flächen schaffen, wo man Räder abschließen kann etc. Sozialbürgermeister Martin Lenz freute sich über alle Vorschläge. „Ihr habt die Sachen alle, wie man so schön modern sagt, transformiert." (war)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
04.04.2025

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