… hat viele Mitmenschen bewegt – hat sie bei uns auch etwas verändert?
Wir wissen, dass Niederlage und Scheitern des NS-Regimes den Weg zu unserer Demokratie erst freimachen mussten. Doch diese Tatsache ist heute mehr in Frage gestellt als die letzten Jahrzehnte. 80 Jahre ohne Krieg in Deutschland sind eine lange Zeit. Darum sind Gedenken und Erinnerung wichtig, auch für jüngere Leute, die gar keine eigene Erinnerung an diese dunklen Zeiten des Nationalsozialismus haben, die die schwere Zeit danach nicht selbst erlebt haben.
Das Aktionsbündnis für Demokratie und Menschenrechte hat am 8. Mai nun schon zum zweiten Mal zu einer gemeinsamen Erinnerungsrunde durch die Ebersbacher Innenstadt eingeladen. Leider standen wir in Konkurrenz zu interessanten Terminen: Der ersten Bürgermeister-Kandidatenvorstellung, dem letzten Café Asyl vor der 10-Jahres-Feier und einer tollen Vernissage im Rathaus. Das Wetter war kühl und windig und dennoch war die Gedenkrunde sehr gut besucht. Die Aktionen und Lieder sprachen die Teilnehmer an und waren sehr bewegend. Die Texte enthielten teilweise bisher unveröffentlichte Zeitzeugnisse und Unterlagen aus privaten und wissenschaftlichen Archiven. Hier danken wir ganz besonders Helga Wittler-Morgen und Gilbert Kübler für außergewöhnlich tiefe Einblicke in unsere Lokalgeschichte. Außerdem wollen wir uns noch für die hilfreiche Unterstützung bei unseren städtischen Kooperationspartnern Volkshochschule und Stadtarchiv bedanken.
Wenn Sie sich jetzt ärgern, dass Sie diese Gedenkrunde verpasst haben, können wir Ihnen eine kleine Wiedergutmachung anbieten. Wir bringen in den nächsten Wochen hier im Stadtblatt Auszüge aus den Texten der einzelnen Stationen, natürlich in der gebotenen Kürze. Die 2. Ebersbacher Gedenkrunde für Vielfalt, Menschenrechte und Demokratie – gegen das Vergessen ist also noch nicht zu Ende!