Ganz anders trat bei derselben Veranstaltung Donald Trump auf, der sich von Kirks Position ausdrücklich distanzierte. Der US-Präsident, der sich so gern auf christliche Werte beruft, sagte ganz unverhohlen: „Da bin ich anderer Meinung als Charlie. Ich hasse meinen Gegner und wünsche ihm nicht das Beste. Es tut mir leid, Erika ..., aber ich kann meinen Gegner einfach nicht ausstehen." Er brachte hier ins Wort, was man seit seinem erneuten Amtsantritt immer mehr erleben kann: Er missbraucht sein Amt, um alle in den Schmutz zu ziehen, zu verunglimpfen, rechtlich zu verklagen, aus Ämtern zu entfernen … die ihm jemals in die Quere gekommen sind. Donald Trump propagiert offen den Hass des politischen Gegners. Damit folgt er der Losung des Staatsrechtlers und politischen Philosophen Carl Schmitt (1888–1985), der den Begriff der Politik an klare Freund-Feind-Unterscheidungen bindet. Und wen Donald Trump als seinen Feind ausmacht, der wird gnadenlos bekämpft. Doch der Hass des politischen Gegners kann in unserer polarisierten und von Kriegen und Krisen gebeutelten Welt kein Kompass sein, um wirklich dauerhaften Frieden und Gerechtigkeit zu erlangen. Ihr Pfarrer Ronny Baier