In den letzten Jahren ist eine kleine Mücke vermehrt in Deutschland aufgetaucht, die aufgrund ihrer auffälligen schwarz-weißen Streifen nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann: die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Auch in Großbottwar wird diese invasive Art zunehmend beobachtet. Wir möchten Sie daher umfassend informieren, was hinter dieser Mücke steckt, warum sie relevant ist, und wie Sie sich schützen können.
Was ist die Asiatische Tigermücke?
Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien und gehört zur Familie der Stechmücken. Ihr Name leitet sich von ihrem charakteristischen Aussehen ab: Sie ist relativ klein (3 bis 8 mm) und hat markante schwarz-weiße Querstreifen auf dem Körper und den Beinen, was ihr ein „tigerähnliches“ Aussehen verleiht.
Diese Mücke hat sich durch den globalen Handel und Verkehr in den letzten Jahrzehnten in viele Regionen der Welt ausgebreitet. In Europa wurde sie erstmals Anfang der 2000er Jahre gesichtet, und seither breitet sie sich vor allem in wärmeren und dichter besiedelten Gebieten aus.
Warum ist die Asiatische Tigermücke relevant?
Neben der unangenehmen Eigenschaft, dass sie tagsüber häufig und aggressiv sticht, ist die Tigermücke vor allem wegen ihrer Rolle als Überträgerin verschiedener Viren von Bedeutung. Sie kann unter anderem folgende Krankheiten übertragen:
Diese Krankheiten kommen in Deutschland zwar derzeit nicht endemisch vor, aber durch Reisende, die sich in betroffenen Gebieten infiziert haben, könnten die Viren lokal eingeschleppt werden. Findet die Mücke hier geeignete Bedingungen, besteht das Risiko, dass sich solche Viren auch hier verbreiten.
Die Tigermücke ist also nicht nur ein lästiger „Stechfaktor“, sondern auch ein potenzielles Gesundheitsrisiko – wenn auch derzeit gering.
Lebensweise und Verbreitung
Die Tigermücke lebt und brütet vor allem in unmittelbarer Nähe von Menschen. Sie legt ihre Eier bevorzugt in kleinsten Wasseransammlungen ab, wie z. B.:
Die Eier können selbst längere Trockenzeiten überstehen und entwickeln sich bei Wärme sehr schnell zu Larven und schließlich zu erwachsenen Mücken. Diese Eigenschaft macht die Tigermücke besonders widerstandsfähig und fördert ihre Ausbreitung.
Die Tigermücke ist vor allem tagsüber aktiv – im Gegensatz zu vielen heimischen Mückenarten, die meist in der Dämmerung oder nachts stechen.
Verbreitung in Deutschland und speziell in Großbottwar
Erste Nachweise der Asiatischen Tigermücke in Deutschland gab es vor allem im südwestlichen Bereich – Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz – sowie in städtischen Ballungsräumen mit hohem Verkehr und Handel. Auch im Landkreis Ludwigsburg wurden bereits einzelne Tiere gesichtet.
Durch die wärmeren Sommer und milderen Winter breitet sich die Tigermücke zunehmend auch in Gebieten aus, die früher klimatisch ungeeignet schienen. Das macht die Beobachtung und Prävention vor Ort umso wichtiger.
Was können Sie tun, um die Tigermücke zu vermeiden und zu bekämpfen?
Die beste Möglichkeit, die Vermehrung der Asiatischen Tigermücke einzudämmen, ist das Vermeiden von Brutstätten – also von stehendem Wasser, in dem sich Mückenlarven entwickeln können.
Hier einige Tipps für Ihren Alltag:
Wie schützt man sich vor Mückenstichen?
Neben der Vermeidung von Brutstätten ist auch der persönliche Schutz wichtig:
Melden und beobachten – Helfen Sie mit!
Sollten Sie eine auffällige schwarz-weiße Mücke entdecken, ist es hilfreich, diese zu melden und ggf. ein Foto zu machen. So können Fachstellen die Verbreitung besser verfolgen und geeignete Maßnahmen einleiten.
Meldestellen sind beispielsweise:
Fazit
Die Asiatische Tigermücke ist ein invasiver, gut angepasster „Sommergast“, der inzwischen auch in unserer Region vorkommt. Obwohl sie gesundheitliche Risiken birgt, können wir alle durch einfache Maßnahmen dazu beitragen, ihre Verbreitung einzudämmen und Stiche zu vermeiden.
Die Stadt Großbottwar appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, aufmerksam zu sein, Brutstätten zu vermeiden und sich bei Auffälligkeiten an die zuständigen Stellen zu wenden. Nur so können wir gemeinsam dafür sorgen, dass Großbottwar ein angenehmer und sicherer Lebensraum bleibt – auch im Sommer.