
Altlußheim / Hockenheim. Wer das am Ortseingang von Altlußheim gelegene Museum AUTOVISION kennt, weiß sicher, dass es sich hierbei nicht „nur“ um eines von über 100 Oldtimermuseen in Deutschland handelt. Schon der Name über der Eingangstür weist darauf hin, dass hier neben der spektakulären Sammlung historischer Fahrzeuge bereits seit der Eröffnung im Jahr 2002 die inzwischen zum hoch brisanten Thema gewordene „Zukunftsmobilität“ in einer großen Dauerausstellung präsentiert wird. Vom ersten Elektroauto der Welt aus dem Jahr 1881 über die Hybrid-Serienfahrzeugpioniere im neuen Jahrtausend bis hin zu aktuellen Studien in Sachen Wasserstoff-Mobilität kann man hier anhand seltener Exponate in konzentrierter Form so ziemlich alles Wissenswerte rund um die Vergangenheit bis hin zur möglichen Zukunft des Individualverkehrs erfahren. Natürlich spielt hierbei der Stiftungs-Hintergrund der AUTOVISION auch eine erhebliche Rolle. Museums-Gründer und Stiftungsvorstand Horst Schultz erklärt: “Wir versuchen nun schon seit über 20 Jahren mit unserem außerschulischen Lernpark anhand der sechs Ausstellungsbereiche und nicht zuletzt mit der Science-Arena mehr junge Menschen für technische Berufe zu begeistern. Und vielleicht haben wir es in dieser Zeit auch schon das ein oder andere Mal geschafft, den Erfindergeist bei technisch versierten Besuchern durch unsere besondere didaktische Darreichungsform in allen sechs Ausstellungshallen zu wecken. Denn spätestens jetzt sind wir in Deutschland, welches sich ja einst den Titel „Land der Erfinder“ auf die Fahne geschrieben hatte, an einem Punkt angelangt, der dringend neue, innovative Ideen braucht, um einen Industriestandort mit Wachstums-Chancen zu gewährleisten.“ Tatsächlich basiert das komplette Museums-Konzept darauf, dem Besucher zu fast allen Exponaten ausführliche Informationen zu liefern. Viele der ausgestellten Fahrzeuge oder Erfindungen aus der Mobilitätsgeschichte sind daher nicht nur mit den auch in anderen Museen üblichen Ständerschildern versehen. Zahlreiche Großdisplays, Animationen und Infotheken sind zudem vollgepackt mit automobilem Know-how. Und da sich die Macher dieser kuratorisch begleiteten Darreichungsform durchaus bewusst sind, dass kein auch noch so interessierter Besucher dieser Welt sich solch eine Fülle an hier gebotenem Wissen merken kann, gibt es im Museums-Shop der AUTOVISION seit einiger Zeit eine museumseigene, inzwischen 7 Titel umfassende Fachbuchreihe, die ebenfalls von Museumsgründer Horst Schultz ins Leben gerufen wurde. Das mit über 500 Seiten dickste Buch ist dabei zweifelsohne „Das Große Wankelbuch“, welches übrigens weltweit das umfangreichste Nachschlagewerk zum Thema darstellt. Aber auch hochaktuelle Themen wie Wasserstoff und Alternative Antriebe kommen natürlich nicht zu kurz. Für reine Oldtimer-Liebhaber sind besonders zwei Titel zu empfehlen: das ausstellungsbegleitende Museumsbuch „AUTOVISIONEN, gestern, heute und morgen“ sowie „Die Jean Bugatti Story“. Die Bugatti-Ausstellung als Teil des Museums AUTOVISION ist übrigens inzwischen auf die zweitgrößte in Europa angewachsen. Und natürlich wird auch hier neben den 17 Automobilen, zu denen auch der legendäre T 57 Atlantic gehört, jede Menge offen liegende Technik gezeigt. Die jüngsten Neuzugänge sind hier ein originaler Bugatti Veyron – 16 Zylinder-Motor sowie ein EB 110-Motor mit 12 Zylindern aus der kurzen italienischen Bugatti-Epoche. Lobenswert ist, dass man für die Bugattiausstellung, welche nicht nur in Fachkreisen inzwischen als eigenständiges Museum gehandelt wird, keinen zusätzlichen Eintrittspreis verlangt. Wer die AUTOVISION besucht, kommt somit quasi mit einer Eintrittskarte in den Genuss zweier Museen!
Info:
Stiftung Museum AUTOVISION – die Technologie-Arena &
Deutsches Bugattimuseum,
Hauptstr. 154, D-68804 Altlussheim (bei Hockenheim),
Tel.: (06205) 307661, E-Mail: post@autovision-tradition.de,
www.museum-autovision.de
www.bugattimuseum.com
Geöffnet: Do., Fr., So. von 10-17 Uhr, Sa. von 13-17 Uhr.