Frauenpower war angesagt beim Dreikönigskonzert des Flötenkreises Weiher in der Gnadenkirche Ubstadt. Dabei ging es nicht um irgendwelche x-beliebigen Frauen und schon gar nicht um die vom Flötenkreis (obwohl natürlich eindeutig in der Überzahl). Nein, es ging um niemand Geringeren als die drei besseren Hälften der drei Weisen aus dem Morgenland, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, zumindest in der Wahrnehmung der besagten Gattinnen selbst. So begleiten sie – von den angeblichen Schwächen ihrer Männer überzeugt – dieselben in „weiser“ Voraussicht auf ihrem Weg zu dem neugeborenen Kind. Das tun sie sehr fürsorglich und liebevoll, aber auch in der festen Überzeugung alles viel besser zu können und ihren Männern immer ein kleines bisschen voraus zu sein. Wie bereits gesagt: Frauenpower pur, wie es so schön auf neudeutsch heißt. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall, die drei selbstbewussten Frauen in dieser mit viel Ironie gewürzten Geschichte mitzuerleben. Ein eindeutiges Highlight dabei war – neben der wunderschönen Musik – Bernd Beck, der die Geschichte zurückhaltend, aber mit viel erzählerischer Freude und Ausdruckskraft vorlas. Und es war beeindruckend, wie der Text und die sorgfältig ausgewählte Musik, bekannte und unbekanntere Weihnachtsstücke, gespielt von Blockflöten jedweder Größe, in großer Anzahl und musikalisch sehr überzeugend, sich ergänzten, und zu einer atmosphärisch dichten Einheit verschmolzen. So wurde der kleine Raum der Gnadenkirche mit einer stimmungsvollen Noch-Weihnachtsstimmung ausgefüllt. Und genau dieses gute Miteinander von Text und Musik war es dann auch, dass die Erzählung von Andreas Knapp so lebendig machte und ihre klare Botschaft vermittelte: die Freude über die Geburt des Kindes in der Heiligen Nacht!