Musik

Die Familie Keller – Eine musikalische Geschichte aus dem Gaistal

(SZ) Musik verbindet Generationen – nirgends wird das so spürbar wie bei der Familie Keller aus dem Gaistal. Seit 75 Jahren besteht der Musikverein...
Acht Personen stehen vor einem Wald auf einer Wiese. Jede Person spielt ein Blasinstrument.
Die musikalische Familie Keller. (v.l.:) Luca, Uwe, Susanne, Christel, Jürgen, Cora Tomasch, Daniel Tomasch und Andreas Keller.Foto: Sabine Zoller

(SZ) Musik verbindet Generationen – nirgends wird das so spürbar wie bei der Familie Keller aus dem Gaistal. Seit 75 Jahren besteht der Musikverein Bad Herrenalb-Gaistal, und von Anfang an war ein Name untrennbar mit seiner Geschichte verbunden: Karl Keller, Gründungsmitglied der ersten Stunde. Er legte den Grundstein für eine Familientradition, die bis heute nachklingt. Die Familie Keller steht heute nicht nur für eine musikalische Ader, sondern für gelebte Tradition, Zusammenhalt und eine tiefe Verbundenheit zum Musikverein Bad Herrenalb-Gaistal.

Die Wurzeln dieser musikalischen Familiengeschichte reichen zurück bis zur Gründung des Musikvereins vor 75 Jahren und bis zu einem Mann, der auch in der Familie den Takt vorgab. Als Gründungsmitglied des Musikvereins war Karl Keller in den Anfangsjahren eine feste musikalische Größe – nicht nur im Blasorchester, sondern auch mit seiner eigenen Tanzkapelle „Edelweiß“, die in den 1950er-Jahren in Bad Herrenalb für Tanzstimmung sorgte. Später musizierte er mit dem „Schwarzwald Quartett“, und seine Begeisterung für Musik wurde bald zur Familiensache.

Seine drei Söhne – Jürgen, Uwe und Andreas – fanden ganz natürlich ihren Weg zur Musik. Es war kein Zwang, wie sie heute rückblickend betonen, sondern eine freiwillige Entscheidung – wenn auch mit klarer väterlicher Vorauswahl: „Die Instrumente waren vom Vater aus quasi vorbestimmt – er hatte eine Kapelle, also dachte er: Trompete, Klarinette, Tenorhorn – das passt“, erinnert sich Andreas Keller.

Ohne Auto, ohne elterlichen Fahrdienst marschierten die Kinder zu Fuß ins untere Gaistal, rund 1,5 Kilometer weit, ins alte Schulhaus zu den Proben. In Herrenalb waren sie kaum, doch die Musik – sie war ganz nah. Damals war es üblich: War der Vater bei der Musik, folgten die Buben. Gemeinschaft war alles – der Musikverein prägte den Alltag im Gaistal.Wir waren bei den Auftritten dabei und das hat einfach Spaß gemacht“, erzählen sie heute.

Schon als Teenager standen sie auf der Bühne. Als „Gaistal Buben“ tourten sie mit 12 bis 15 Jahren durch die Region, spielten bei Heimatabenden im Kurhaus oder – als unvergessliches Highlight – bei „Ein Platz an der Sonne“ in der Karlsruher Stadthalle.

Ein berührendes Familienfoto zeigt Karl Keller mit seinem erstgeborenen Sohn Jürgen, der nicht nur in die musikalischen, sondern auch in die organisatorischen Fußstapfen seines Vaters trat: Von 1997 bis 2011 führte Jürgen als 1. Vorsitzender den Verein mit Herz und Hingabe. Diese musikalische Leidenschaft lebt heute weiter. Sein Neffe Luca (22) spielt Tenorhorn, dasselbeInstrument wie sein Onkel Jürgen. Und auch die jüngste Generation lässt aufhorchen: Enkelin Cora, gerade neun Jahre alt, erklärt überzeugt: „Ich will das gleiche Instrument spielen wie der Opa.“

Ihre Mutter Daniela Tomasch, selbst musikalisch aktiv mit Querflöte und Piccoloflöte, erinnert sich: Es hat sich bei uns nie die Frage gestellt, welches Instrument wir spielen – ich habe mit der Blockflöte angefangen und bin dann bei der Querflöte geblieben.“ Auch sie ist fester Bestandteil der musikalischen Familie, die im Musikverein aktiv ist. Christel und Susanne, die Ehefrauen von Jürgen und Uwe, sind ebenfalls überzeugte Musikerinnen – eine klangvolle Ergänzung, die dem Familienensemble im Gaistal zusätzliche Farbe verleiht.

Die Familie Keller steht mit vier Generationen für gelebte Tradition, Zusammenhalt und eine tiefe Verbundenheit zum Musikverein Bad Herrenalb-Gaistal. Was mit Karl Keller begann, lebt heute in einem beeindruckenden Familienbild weiter – ein klangvolles Ensemble aus Generationen, Instrumenten und Emotionen, das den Geist des Gaistals musikalisch prägt.

Erscheinung
Amtsblatt der Stadt Bad Herrenalb
NUSSBAUM+
Ausgabe 29/2025
von Stadt Bad Herrenalb
16.07.2025
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