jog. Seit Mittwochabend ist für die MLP Academics Heidelberg das historische Erreichen der Postseason gebongt. Nun geht es am 34. und damit letzten Spieltag der regulären Saison darum, auf welchem Platz die Jungs vom Neckar in der Endabrechnung landen. Bestenfalls kann es noch Rang fünf werden, schlechtestenfalls Rang acht. Playoffs oder Play-Ins? – das ist also die Fragen aller Fragen, wenn an diesem Sonntagnachmittag (16.30 Uhr/live ab 16.15 Uhr bei Dyn) die SKYLINERS Frankfurt im SNP dome gastieren.
Zünglein an der Waage
Während die Hessen ganz locker ihren Saisonausklang bestreiten und als Zünglein an der Waage auftreten können, wollen die Kurpfälzer alles dafür tun, um eine bislang höchst dramatische, überwiegend starke und zufriedenstellende Saison 2024/2025 entsprechend zu veredeln. Platz fünf oder sechs würde die Direktqualifikation für die Playoffs bedeuten – und nach jetzigem Stand des Tabellenbildes träfe man als Fünfter auf die NINERS Chemnitz und als Sechster auf die Basketball Löwen Braunschweig in der Viertelfinal-Serie ab 17./18. Mai. Wohlgemerkt Stand heute. Als Siebter oder Achter wiederum ließe sich das Playoff-Ziel über ein oder zwei weitere Etappen am Dienstag und/oder Donnerstag nächste Woche verwirklichen.
Jede Menge Konstellationen sind allerdings in der Liga noch denkbar. Bis auf den einzigen Absteiger Göttingen, Frankfurt, Bamberg und Bonn herrscht bei allen anderen Teams noch Spannung pur, zumal sie auch den anvisierten Heimvorteil für die Play-Ins und vor allem die Playoff-Serie (Modus „best of five“) im Hinterkopf haben werden.
„Sie spielen etwas Old School“
Seit Freitag ist der Heidelberger SNP dome für diesen „Showdown“ ausverkauft. Das souveräne 102:85 beim Topteam FIT/One Würzburg Baskets am Mittwoch in der Residenzstadt hat den Jansson-Schützlingen einen Pusch gegeben. Eine fast makellose Leistung ließen Mannschaft und rund 70 mitgereiste Academics-Fans in der „Turnhölle“ ausgiebig jubeln. „Am Mittwochabend haben wir uns gefreut, doch schon am nächsten Morgen galt die komplette Konzentration der Partie gegen Frankfurt, die sich zuletzt deutlich stabiler und klar verbessert gezeigt haben. Sie spielen etwas Old School, agieren sehr diszipliniert. Dies wird eine harte Aufgabe, die wir dennoch mit unserem Selbstvertrauen und dem Glauben an die eigene Stärke lösen wollen“, sagt Alex Vogel, Sportlicher Leiter der MLP Academics über die Hausaufgabe gegen die SKYLINERS. Natürlich soll der zehnte Heimerfolg und insgesamt 18. Saisonsieg her, aber ein sonntäglicher Spaziergang wird das nicht.
Denn die Frankfurter können dieser Korbjagd völlig unbeschwert entgegenblicken. Ende Oktober hatten sie in der Süwag Energie ARENA keine Chance. Die Academics waren beim 95:72 deutlich überlegen, der Grundstein wurde im dritten Viertel (28:12 – darunter ein 17:0-Lauf) gelegt, als Mikesell und Co. zwei Schippen draufpackten. Wenngleich bei den SKYLINERS 2024/2025 einiges unrund lief, die Trennung von Headcoach Denis Wucherer in der FIBA-Pause erfolgte und dessen Assistent Klaus Perwas im Februar die Verantwortung übertragen bekam, Frankfurt ist auch 21 Jahre nach dem ersten und bis dato einzigen Meistertitel – mit USC-Gewächs und SKYLINERS-Publikumsliebling Pascal Roller - alles andere als „Kanonenfutter“ und will selbstverständlich in der nordbadischen Universitätsstadt für ein versöhnliches Saisonende sorgen.
Klaus Perwas: „Noch einmal ein Basketballfest erleben“
„Heidelberg ist die nächste starke Mannschaft, auf die wir in der Reihenfolge treffen. Ich hoffe, dass wir noch einmal ein Basketballfest erleben und ein gutes Spiel abliefern“, so Headcoach Klaus Perwas, „unsere Jungs spielen in dieser Konstellation das letzte Mal zusammen. Ich gehe davon aus, dass es noch einmal richtig hin und her gehen wird, dass gefightet wird, dass wir um die Rebounds kämpfen und der Ball bewegt wird – dass wir einfach noch einmal Werbung für Basketball und uns selbst machen. Wir freuen uns natürlich, dass viele Fans mitkommen und uns unterstützen wollen! Dies ist für uns eine tolle Sache!“
Topscorer beim Hochhausklub ist Shooting Guard Malik Parsons (16,5 Punkte im Schnitt), ansonsten trifft lediglich Rückkehrer Jordan Theodore (12,7) zweistellig. Forward David Muenkat ist ein Allrounder und guter Verteidiger, der seine Vielseitigkeit regelmäßig in der Verteidigung zeigt. Der gebürtige Kanadier und 2,01 Meter große Muenkat spielte zuletzt sehr auffällig und schnappte sich bis zu 16 Rebounds (!) in einer Partie.
Carlo Finetti: „Kontinuität zeigen“
Für die MLP Academics zählen vor allem der Fokus auf die eigene Performance und ein weiteres Erfolgserlebnis vor heimischer Kulisse. Der italienische Assistenztrainer Carlo Finetti: „Es ist das letzte reguläre Saisonspiel vor unseren Fans, wir brauchen einen Sieg, um nach der tollen Leistung in Würzburg Kontinuität zu zeigen. Frankfurt ist eine solide Mannschaft, die mit dem Trainerwechsel viel an Solidität gewonnen hat, indem sie oft viele Minuten mit David Muenkat auf der Position des Small Forward spielt und häufig mit den Außenspielern den Low Post sucht. Die richtige Herangehensweise in der Verteidigung und das Ausnutzen unserer Stärken im Angriff werden zwei der Schlüssel zum Sieg sein.“
Wie es konkret weitergeht, dürfte am Sonntag gegen 18.30 Uhr feststehen. Academics-Fans haben jedenfalls während der Öffnungszeiten (15 bis 16.30 Uhr) der Tageskasse am SNP dome bereits die Gelegenheit, Tickets für das erste Play-In- beziehungsweise erste Playoff-Heimspiel zu erwerben. Wer dies tut, nimmt darüber hinaus an einem „Early Bird Gewinnspiel“ teil.
Nach der Schlusssirene wird es wie gehabt vor dem Dome zum Ende der regulären Saison ein Fanfest geben. Fotos können mit den Academics-Profis gemacht, Autogramme gesammelt werden. Die Heidelberger Brauerei spendiert auf dem Vorplatz Freibier. Unabhängig davon, wie die Heidelberger ihre Pflicht erledigen, zu feiern gibt es ohnehin eine ganze Menge. Cheftrainer Danny Jansson (Zweiter bei der Wahl zum Trainer des Jahres), Kapitän Ryan Mikesell (Dritter in der Kategorie MVP) und Power-Man Michael Weathers (zweitbester Verteidiger) haben die MLP Academics weiter ins Rampenlicht gerückt.
Fehlt nur noch das i-Tüpfelchen einer „Nachspielzeit“ mit dem Sprung unter die besten Sechs …
Fernsehen:
Die Partie wird ab 16.15 Uhr live bei Dyn übertragen.