Und schon ist der ganze Spuk wieder vorbei... Für ein paar Tage hatten sich die Gomaringer Narren beim Rathaussturm 2025 die Schlüsselgewalt über das Rathaus angeeignet – nun sind die Häser und das Käsperle wieder eingemottet. Aber schön war’s, und am Schmotzige war vor dem Rathaus einiges geboten!
Nie würde der Bürgermeister den Schlüssel freiwillig hergeben, und wie immer fand sich ein gutes Versteck in den Amtsstuben. Aber, wie immer, nicht gut genug für die schlauen Schlosshexen, Käsperle, Breiabender und Oichele. Erbarmungslos schleppten sie „Bür-ger-meis-ter“ Steffen Heß – der am Morgen den Narren nebst Kinderhauskindern schon seine Krawatte hatte opfern müssen – zur jubelnden Menge ans Tageslicht. Das Rathaus-Team im „Après-Ski-Modus“ leistete ohnehin nicht allzu viel Widerstand.
In den obligatorischen Narrenreden hielt man sich gegenseitig liebevoll-spöttisch den Spiegel vor die Nase; Narren haben in der Fasnet seit dem Mittelalter ein Rügerecht. Da ging es ums Multicenter (das immer noch vermisst wird), um die Post im Schlosshof, um Feuerwehrhaus, Schule und gestiegene Mieten für die Kulturhalle oder um das verschwundene Gasthaus Bahnhof.
Glückwunsch zum Dreißigjährigen
Der Bürgermeister hatte allerdings seine eigenen Themen. So gratulierte er den Gomaringer Schlosshexen launig zum 30-jährigen Jubiläum:
„I woiß, dass mer bei de Fraua ed übers Alter spricht – doch seit 30 Johr hat die Hex die gleiche Falta im Gsicht!“
und übergab „a Rathaus aufs Herz“, einen neuen Button extra für die Schlosshexen, ähnlich, wie ihn schon die Käsperle zu ihrem 30-Jährigen bekommen hatten. Für beide gab es zwei hübsche Narrenbäumchen als Geschenk – der Wink mit dem Zaunpfahl, dass die Narren doch vielleicht künftig einen Narrenbaum stellen könnten, verbunden mit einem Anstupser Richtung „Lombakapell“.
Doch trotz schöner Rede: der Bürgermeister musste sich, um freigelassen zu werden und vielleicht den Schlüssel zurückzubekommen, mehreren Aufgaben im Duell stellen: Bierkrugstemmen, Stifteinfädeln, Nagelschlagen, Blechdosenwerfen. Natürlich gewannen die Narren – wahrscheinlich hatten sie das ganze Jahr über geübt. Dafür bewirteten sie dann bei fetziger Musik noch eine ganze Weile vor dem Rathaus.
(alle Bilder: Gemeinde Gomaringen)