Arbeitskreis Heimatgeschichte
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Die historische Nepomukstatue auf der Kraichbachbrücke

An der Roter Straße in St. Leon an der Kraichbachbrücke steht seit ewigen Zeiten, wie in vielen süddeutschen Gemeinden, die steinerne Figur des hl....
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An der Roter Straße in St. Leon an der Kraichbachbrücke steht seit ewigen Zeiten, wie in vielen süddeutschen Gemeinden, die steinerne Figur des hl. Nepomuk. Sein bürgerlicher Name war Johannes von Pomuk. Er lebte von 1345 bis 1393, war Priester, Märtyrer und wurde 1729 heiliggesprochen.

Der Legende nach brach er gegenüber dem König nicht das Beichtgeheimnis und wurde daraufhin zum Tode verurteilt. Nepomuk wurde an der Moldau in Prag von der Brücke gestürzt und ertrank.

Die heutige Figur des hl. Nepomuk steht auf der Denkmalliste des Rhein-Neckar-Kreises/St. Leon mit Lagebuch-Nr. 5/11 und ist denkmalgeschützt.

Der Historie nach soll der Brückenheilige Nepomuk immer Richtung Quelle des Baches oder Flusses schauen.

In St. Leon hat die Figur des hl. Nepomuk eine eigene Geschichte:

Von alten Bildern her wissen wir, dass die Figur um 1870 noch auf der anderen Seite der Kraichbachbrücke mit Blickrichtung der Quelle des Baches stand.

Aus einer Niederschrift aus dem Gemeinderat Ende der 70er-Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts erfahren wir Folgendes: „ … die Figur des heiligen Nepomuk auf der Kraichbachbrücke am Roter Weg wurde vom Podest gestürzt in den Kraichbach. Sie zerbrach dabei. Die Figur sollte sowieso repariert werden. Sie wird auch jetzt verankert werden auf ihrem Podest. Gemeinderat Kerle St. Leon sagt aus: Die ist nicht alt, die haben wir erst vor ungefähr zehn Jahren angeschafft. Zur Zeit wird auch das Kreuz vor dem Rathaus restauriert.“

Nach der mutwilligen Zerstörung der Heiligenfigur wurde bei der Neubeschaffung mit einem Podest aus Platzgründen die gegenüberliegende Straßenseite als Standort ausgesucht, mit dem Nachteil, dass nun der hl. Nepomuk nicht mehr Richtung Quelle des Baches schaute, sondern in Richtung Mündung.

Im Jahr 1789 brannte die Ölmühle durch Brandstiftung ab und wurde durch Johann Cramer 1783 wieder aufgebaut. Spöttische Menschen äußerten sich dahingehend, dass der hl. Nepomuk damals nicht mehr auf das Elend der Mühle schauen musste.

Der heutige Zustand der Heiligenfigur ist leider sehr bedauernswert. Seit der letzten Restaurierung im Jahre 2004 haben dem „Nepomuk“ Autoverkehr, Witterungseinflüsse etc. schon wieder stark zugesetzt. Geplante Restaurierungsarbeiten mussten aus finanziellen Gründen schon mehrfach verschoben werden. Auch wenn die Restaurierung von Denkmälern nicht unbedingt zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde – gerade bei einer Haushaltssperre – gehören, sollten diese doch vor Verfall gerettet werden und Haushaltsmittel hierfür bereitgestellt werden.

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Ausgabe 50/2024

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