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Die nächste Runde Strohgäu- und Bauern-Salami steht an

Wir, das Projekt Sortenerhalt und die Metzgerei Bäuerle-Schäufelin bedanken uns ganz herzlich bei allen Kundinnen/Kunden und Käuferinnen/Käufern unserer...
Etikett Bohnapfelbrand
Etikett BohnapfelbrandFoto: Matthias Braun

Wir, das Projekt Sortenerhalt und die Metzgerei Bäuerle-Schäufelin bedanken uns ganz herzlich bei allen Kundinnen/Kunden und Käuferinnen/Käufern unserer Strohgäu- und Bauern-Salami sowie für das bisherige große Interesse. Die neue Salami-Runde, welche ab dem 9. September 2024 wieder erhältlich ist, wird dieses Mal mit einem reinsortigen Apfel-Destillat aus dem Bohnapfel verfeinert. Wir wünschen allen einen guten Genuss damit.

Zur Geschichte und Beschreibung des Bohnapfels:

Genauer gesagt heißt er vollständig Rheinischer Bohnapfel, aus gutem Grund, denn er wurde bereits zwischen 1750 und 1760 im Neuwieder Becken am Niederrhein entdeckt und bereits 1794 vom Pomologen Christ beschrieben. Die Apfelsorte war vor vielen Jahren in Württemberg sehr verbreitet und sie war u. a. ein wesentlicher Bestandteil der schwäbischen Mostkulturgeschichte, denn der Most in den alten Holzfässern in den Gewölbekellern bestand vielfach aus Bohnäpfeln.

Der Bohnapfel ist eine sehr späte Sorte und ist erst Mitte Oktober bis Anfang November vom Baum pflückreif. Er ist ein ausgezeichneter Lagerapfel und in idealen Jahren sogar bis Mai/Juni haltbar. Bei guter Ausreifung gehört er als Aromaträger zu den besten Apfelsorten für die Verwertung. Von der Form her ist der Bohnapfel oft fassförmig, teils aber auch kugelförmig, manchmal sogar breit-eiförmig. Von der Deckfarbe her ist er braunrot marmoriert mit vielen auffälligen sogenannten „Flämmungen“. Das Fruchtfleisch ist zu anfangs sehr fest und wird durch die Lagerung später weicher und saftiger. In der französischen Schweiz kommt er auch vor, der Bohnapfel, dort heißt er „Pomme de Fer“, was übersetzt „Eisenapfel“ heißt, durch seine extreme Härte zu anfangs. Bei der Ernte der Bohnäpfel besteht kaum die Gefahr, dass der Apfel „zerdätscht“ (schwäb. Spezialausdruck) wird, wenn man draufsteht, eher rollt man dabei weg und landet auf dem Allerwertesten (soweit zur Ernte-Anekdote). Die Bäume selbst können sehr alt werden und bilden eine großvolumige, kugelige, aber auch pyramidale Krone. Auf dem hinteren Teil des Hauwiesle stehen ca. 80- bis 90-jährige Bohnapfelbäume, von denen das Destillat gewonnen wird, welches wir zur Verfeinerung der Salami verwenden.

Ansonsten kann zur Sorte noch gesagt werden, dass sie robust und widerstandsfähig ist und vorallem sehr windfest. Selbst bei Stürmen bleibt der Apfel weitestgehend am Baum hängen. Durch diese Sortenmerkmale ist der Bohnapfel sehr geeignet für die Nachpflanzung auf Streuobstwiesen, so dass diese alte und historische Apfelsorte weiter erhalten werden kann. Einziger Nachteil der Sorte ist ihre „Alternanz“, was heißt, dass sie nur alle 2 Jahre trägt. Ein Jahr ist der Baum „brazzelvoll“, das andere Jahr hat er keinen einzigen Apfel.

Erscheinung
Hemmingen Aktuell – Das Amtsblatt der Gemeinde Hemmingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 37/2024
von Projekt Sortenerhalt Hemmingen
12.09.2024
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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