Wir treffen uns am Freitag, den 16.05.2025 um 20.00 Uhr im Bürgerzentrum (Bürgerstube) in Liebelsberg
Die „Post geht ab“
Frühling! Gut wasserversorgte Böden, warmes Wetter und Blütenangebot sorgen für gute Tracht. Vor allem Raps gibt viel Pollen und noch mehr Nektar ab. Diese Massentracht füllt nicht nur schnell den Honigraum, sondern fördert auch die Schwarmlust.
Ja nicht schwärmen lassen.
Die Schwarmimkerei ist nicht mehr zeitgemäß. Und das aus gutem Grund: Die Königin und mehrere tausend Bienen verlassen das Volk und sorgen dafür, dass das Altvolk wochenlang für die Honigproduktion ausfällt. Den Schwarm zu fangen, ist zeitintensiv und nicht immer ungefährlich. Manch waghalsiger Imker hat sich beim Schwarmfangen den Hals schon gebrochen. Auch wenn es dem Wesen der Bienen entspricht, ist eines klar: fast jeder nicht gefangene Schwarm wird noch vor dem Winter verenden (wesensgemäß aber respektlos). Rechtzeitiges Erweitern kann manchmal das Schwarmfieber verhindern, zumindest verzögern. Leider wird oft zaghaft und zögerlich erweitert. Auch eine kühle Witterung ist kein Grund, das Erweitern zu unterlassen. Drauf mit der Kiste! Es muss deutlich vorauseilend erweitert werden. Im geteilten Brutraum (z. B. Zander) kann schnell und einfach durch die Kippkontrolle die beginnende Schwarmlust festgestellt werden. Sobald bestiftete Zellen auftauchen, geht es los. Schwarmverhinderungsmethoden gibt es unzählige. Den wenigsten Honig büßen Sie durch wöchentliches Zellenbrechen oder eine zeitige Zwischenablegerbildung ein.
Ablegerbildung integrieren
Moderates Schröpfen durch die Entnahme von einer Brutwabe führt zu keinen großen Leistungseinbußen, kann aber ein im Schwarmdusel befindliches Volk wieder „auf die Spur“ bringen. Außerdem schröpfen Sie mit jeder gedeckelten Brutwabe Varroamilben ab und entlasten das Altvolk. Wie beim Erweitern gilt: frühzeitig handeln. Ein Anfang Mai aus einer Wabe erstellter Ableger schafft es, eine gute Königin und konstanten Futterstrom vorausgesetzt, problemlos zu einem starken Volk eingewintert zu werden. Das moderate Schröpfen ist im geteilten Brutraum durch das stärker zergliederte Brutnest einfach. Etwas schwieriger ist es im ungeteilten Brutnest, vor allem wenn durch ein Schied das Brutnest sehr kompakt angelegt ist. Ein „Brutbrett“ einer Dadantwabe hat nichts mehr mit moderatem Schröpfen zu tun. Ein „Brutbrett“ schränkt neben dem Schwarmtrieb dann später auch die Honigleistung ein. Eine etwas schwächere Brut-Pollen-Futterwabe ist zur Ablegerbildung besser geeignet. Trotz der ungünstigen Bedingungen haben einige Völker bereits verdeckelte Drohnenwaben. Diese sollten ausgeschnitten und damit die Varroamilbe bereits frühzeitig im Jahr in ihrer Entwicklung gebremst werden. Aber Achtung: Sich alleine auf das Drohnenbrutschneiden zu verlassen, reicht nicht. Befalls-Kontrollen im Sommer und gezielte Varroabehandlungen müssen folgen. Drohnen- oder Altwaben können in der Bienensaison zeitnah leicht und ohne Zusatzenergie über Sonnenwachsschmelzer „entsorgt werden“. Die Leistungsfähigkeit solcher Geräte ist sehr unterschiedlich. Wichtig sind eine gute Isolierung und eine optimale Ausrichtung zur Sonne. Zwar kann man nicht immer den idealen Sonnenstrahleneinfallswinkel von 90 ° erreichen, aber entsprechende Vorrichtungen können ein Nachführen erleichtern. Gute Geräte können an sonnigen Tagen mehrmals bestückt werden und das Lagern von Waben und Wachsmotten entfallen.
Horst Huber