
Die Zahl der Kinder wächst. Das hat die Stadt in den vergangenen Jahren vor allem im Kindergartenbereich gemerkt. Es mussten neue Kindergärten gebaut werden. Die Kindergartenkinder kommen nach und nach in die Schule. Der Raumbedarf steigt. Darüber hinaus wird ab dem Schuljahr 2026/27 der Anspruch auf eine Ganztagesbetreuung stufenweise eingeführt. Auch dafür werden Räume gebraucht.
Am vergangenen Montag warf die Eislinger Schulstatistik ein Schlaglicht auf die Schülerzahlen. Insgesamt besuchten am Stichtag 16. Oktober 2024 genau 2559 Schüler eines der örtlichen Bildungshäuser. Das sind 79 Schüler mehr als im Jahr davor.
Die Schülerzahlen steigen
Größte weiterführende Schule ist mit 642 Schülern das Erich Kästner Gymnasium, gefolgt von der Dr. Engel Realschule mit 554 Schülern. Die Friedrich Schiller Gemeinschaftsschule besuchen 239 Kinder und Jugendliche. Auf die Werkrealschule der Silcherschule gehen 181 Schüler. Die Schillergrundschule besuchen 453, die Grundschule an der Silcherschule 415 Kinder. Bemerkenswert ist, dass die unteren Klassen der Grundschulen inzwischen zur Fünfzügigkeit angewachsen sind.
Einige Unterschiede gibt es in im Vergleich mit dem Landkreis bei den Übertritten der Grundschüler an die weiterführenden Schulen. Die Werkrealschule an der Silcherschule wird viel häufiger gewählt als im Kreisdurchschnitt. Während auf Kreisebene 4,8 Prozent der Grundschüler ab Klasse fünf eine Werkrealschule besuchen, sind es in Eislingen 11,11 Prozent. In diesem Zusammenhang lobte der Oberbürgermeister Klaus Heininger das besondere Engagement des Lehrerkollegiums der Silcherschule.
Einen ebenso deutlichen Unterschied bei den Übertritten gibt es an der Realschule. Auf Kreisebene wechseln 41,2 Prozent der Grundschüler auf eine Realschule, in Eislingen sind es 32,17 Prozent. Beim Übertritt auf das Gymnasium hat sich die Quote dem Kreisdurchschnitt (39,3 Prozent) ein wenig angenähert. Zuletzt waren es in Eislingen 44,44 Prozent der Grundschüler, die aufs Gymnasium wechselten. Bei der Gemeinschaftsschule liegen die Eislinger fast auf dem Kreisdurchschnitt. In Eislingen wechselten 12,28, im Kreis 11,7 Prozent auf eine Gemeinschaftsschule.
Geburtenrate bleibt hoch
Die Stadt rechnet in den kommenden Jahren mit weiterhin vielen Kindern. Im vergangenen Jahr gab es durchschnittlich 17 Geburten pro Monat. Die Grundschulen werden also vermutlich in den nächsten Jahren fünfzügig bleiben.
Spannend ist die Frage, welche Auswirkungen die verbindlichere Grundschulempfehlung auf die Übertritte auf das Gymnasium haben wird. Während die Eltern bislang alleine entscheiden konnten, welche weiterführende Schule ihre Kinder nach Klasse vier besuchen sollen, erhalten die Schulen zukünftig ein stärkeres Mitspracherecht, über welches sich die Eltern nicht in jedem Fall hinwegsetzen können. Derzeit melden viele Eltern ihre Kinder an einer anderen als jener von der Grundschule empfohlenen Schule an. So folgten zuletzt lediglich 67 Prozent der Eltern der Empfehlung für die Real-, Werkreal- oder Gemeinschaftsschule. Rund 33 Prozent haben die Kinder ohne Empfehlung am Gymnasium angemeldet. bra
Die Schulkindbetreuung wird ausgebaut
Ab dem Schuljahr 2026/27 beginnt die stufenweise Einführung des Rechtsanspruchs der Eltern auf eine Ganztagesbetreuung in der Grundschule. Die Stadt erhofft sich damit finanzielle Erleichterungen, wie Kämmerer Oliver Marzian am vergangenen Montag im Verwaltungsausschuss erklärte. „Unser Aufwand wird sinken“, sagte er.
Im Haushaltsplanentwurf 2025 sind für die Schulkindbetreuung an Silcherschule und Friedrich Schiller Gemeinschaftsschule noch rund 841 300 Euro als Abmangel eingestellt.
Unklar sei allerdings derzeit noch, wie die Beteiligung des Landes genau aussehe, so Marzian. Allerdings geht die Stadt davon aus, dass das Land, das den Beschluss für den Rechtsanspruch auf eine Ganztagesbetreuung gefasst hat, auch einen nennenswerten Teil der Betriebskosten dafür übernimmt.