Liebe Mitglieder des Krankenpflegefördervereins Schwieberdingen,
das neue Jahr hat begonnen und wir blicken mit gemischten Gefühlen zurück. Wie die Jahre davor, hatte auch 2024 seine ganz besonderen Herausforderungen. Hauptsächlich ging es hierbei um personalbedingte Probleme. Unsere immer älter werdende Belegschaft arbeitet am Rande ihrer Kräfte. Berufsbedingte Krankheiten nehmen zu und sorgen für immer längere Ausfallzeiten. Dies betrifft nicht nur ältere Mitarbeiter. Wir stellen fest, dass bereits junge Kollegen „Verschleißerscheinungen“ aufweisen. Gerade diese Berufsgruppe sollte ja der Grundpfeiler unseres Betriebes sein und für eine Entlastung der Älteren sorgen. Im Jahr 2024 hatten wir gleich drei jüngere Kolleginnen, die länger als drei Monate am Stück erkrankt waren. Zusätzlich zu den Älteren und die, die in Elternzeit sind, haben uns in der letzten Hälfte des vergangenen Jahres insgesamt fünf Vollzeitstellen gefehlt. Unser komplettes Team umfasst 17 Vollzeitstellen, also hat fast 1/3 der Belegschaft gefehlt. Allerdings sind wir mit unserer kleinen Betriebsgröße in der Lage, flexibel auf solche Situationen zu reagieren. Hauptsächlich dadurch, dass unsere Pflegedienstleitung Frau Krämer und ihre Stellvertreterinnen in den Touren aushelfen. Natürlich bleibt ihre Arbeit im Büro dadurch liegen und die Wirtschaftlichkeit steht in solchen Situationen erstmal hinten an, es geht rein um die Versorgung der bestehenden Patienten. Zu solchen Zeiten ist es uns daher nicht möglich, neue Patienten aufzunehmen. Oft stoßen wir hier bei Angehörigen und Neuanfragen auf Unverständnis. Viele scheinen das Problem mit dem Fachkräftemangel in der Pflege noch nicht realisiert zu haben. In den nächsten Jahren wird das Problem noch viel größer werden. Wir haben definitiv zu wenig Pflegekräfte in Deutschland und es kommen zu wenig Leute nach, die eine Ausbildung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann machen. Insgesamt haben wir bereits heute viel zu wenig Pflegekräfte für die Zahl an Pflegebedürftigen, die bereits da ist und noch auf uns zukommt. Meine Bitte, kommunizieren Sie die Problematik mit Ihrem Umfeld. Viele befassen sich erst mit dem Thema, wenn es zu spät ist und fallen aus allen Wolken, wenn wir sie nicht sofort unterstützen können.
Momentan können wir solche Engpässe noch durch Zeitarbeit bzw. 'Leiharbeiter' überbrücken. Es ist für uns das letzte Mittel, aber meistens unumgänglich, um wieder Ruhe in das Team zu bringen, damit alle einmal durchschnaufen können. Hierfür können wir die Gelder des Krankenpflegefördervereins sehr gut einsetzen. Die enormen Mehrausgaben für Zeitarbeitskräfte werden von den Krankenkassen nicht refinanziert.
Unser Erfolg steht und fällt mit unseren Mitarbeitern und ob wir neue Kräfte gewinnen können. Daher sind wir konstant auf der Suche. Es gab in den vergangenen Jahren keinen Zeitpunkt, an dem wir einen Einstellungsstopp gehabt hätten. Die Gelder des Krankenpflegefördervereins werden deshalb auch für umfassende Personalwerbemaßnahmen verwendet. Wir konnten so im vergangenen Jahr vier neue Mitarbeiter gewinnen, was ein riesiger Erfolg für uns war. Diese konnten die entstandenen Lücken durch Renteneintritte wieder ausgleichen. Es handelt sich bei den neuen Kolleginnen um Mütter mit kleinen Kindern. Wir konnten für sie ein attraktives Angebot entwickeln. Im Grunde werden die Touren an ihre Bedürfnisse bzw. deren zeitliche Vorgaben angepasst. Dies bedeutet ein höherer zeitlicher Aufwand für das Tourenplanungsteam, aber nur so können wir neue Fachkräfte gewinnen und auf Dauer die pflegerische Versorgung von Schwieberdingen, Möglingen und Hemmingen garantieren. Der finanzielle Puffer des Krankenpflegefördervereins ermöglicht es uns, solche Freiräume zu schaffen und verschiedene Ideen auszuprobieren.
Ein herzliches Dankeschön im Namen des gesamten Teams der ÖSS an den Krankenpflegeförderverein Schwieberdingen für die großartige Unterstützung im vergangenen Jahr. Bleiben Sie uns treu.
Mit freundlichen Grüßen
Niki Friedel (Geschäftsführer)