9b und 9d im Theaterstück „Die Welle“
„Nie wieder!“ – wenn ein über 40 Jahre altes Buch („Die Welle“ von Morton Rhue erschien erstmals 1981) immer noch in den Schulen gelesen wird und sich das Junge Staatstheater mit seiner Neuinszenierung sehr an die Buchvorlage hält, scheint das Thema leider noch aktuell zu sein!
Wie schnell lassen sich junge Leute verführen? Ist ein Streben nach mehr Macht nicht normal? Wollen wir wirklich alle gleich und Teil einer „besonderen“ Gemeinschaft sein? Wie entsteht Faschismus?
Am Dienstagabend, 06.05.2025, besuchten 55 Schüler und 6 Lehrer der KARS das Badische Staatstheater in Karlsruhe. Im vollbesetzten Kleinen Haus wurde eine neue Inszenierung des Schulbuchklassikers „Die Welle“ gezeigt.
Auch ohne die Buchvorlage zu kennen, konnte man das Stück sehr gut verstehen. Ein Teil der 9b hatte es bereits im 8. Schuljahr gelesen, die 9d liest es aktuell als Pflichtlektüre. Das Theaterstück spielte in keiner bestimmten Zeit, nicht mal das Land war klar oder wichtig, sondern die Veränderungen der Personen, deren Gedankengänge, ihres Verhaltens.
Auch der Lehrer Herr Ross gerät in den Sog seines eigenen Experimentes. „Du hast ein Monster erschaffen!“ ; „Nenn mich Frankenstein!“.
Beeindruckend war das einfache Bühnenbild, das dennoch alle Orte abbilden konnte, und die Choreografie und Dynamik der Schauspieler, die teilweise eine Doppelrolle hatten.
Außerdem wurden die Zuschauer, hauptsächlich Schüler, als Komparsen miteinbezogen. Sie waren Teil der fiktiven Schulklasse von Herrn Ross und somit Mitglieder der Welle. Einige sollten Banner hochheben, was auch alle taten!
Die 90-minütige Aufführung war kurzweilig, mitreißend und eine interessante, lehrreiche Geschichts- und Politikstunde, obwohl der Besuch eines Theaterstückes eigentlich zum Deutschlehrplan gehört. So einfach geht fächerübergreifendes Unterrichten!
Hoffentlich wurden sehr viele Jugendliche zum Nachdenken angeregt. Zumindest war es ein schöner gemeinsamer Abend in Karlsruhe, den niemand bereut hat.