35 Interessierte waren gekommen, der Mittelpunkt war bis auf den letzten Stuhl besetzt. Aber das Thema geht ja auch uns alle an und ist mit vielen Fragen behaftet: Was bedeutet das Gebäudeenergiegesetz für mich? Was muss, was kann ich tun?
Fritz Mielert, Referent beim BUND Landesverband Baden-Württemberg mit dem Schwerpunkt Klima- und Energiepolitik, erläuterte in seinem Vortrag detailliert und kenntnisreich die verschiedenen Ebenen, die dieses Gesetz umfasst.
Allein 2022 wurden 50 % des Energieverbrauchs für Wärme und Kälte genutzt, eine erfolgreiche Energiewende kann deshalb nur erreicht werden, wenn im Gebäudesektor eine Transformation weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien stattfindet.
Zuerst ist die kommunale Wärmeplanung gefragt als Voraussetzung für jede individuelle Planung. Für die Kommunen sind hierbei eine Reihe recht komplexer Planungsschritte zu leisten. Die Kommune legt dabei für die unterschiedlichen Gebiete die Versorgungsarten und Energiequellen fest, die Ausweisung der unterschiedlichen Versorgungsgebiete ist verbindlich. Daraus wird dann eine Umsetzungsplanung abgeleitet, die sowohl die benötigten Kapazitäten, die Kommunikation mit den Bürgern wie auch einen realisierbaren Zeitplan umfasst. Ditzingen ist da schon auf einem guten Weg.
Dann entscheidet jeder Eigentümer, wie er, gemessen an den Möglichkeiten vor Ort und den individuellen Bedürfnissen, die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes umsetzt. Fritz Mielert stellte die einzelnen Technologien vor - Anschluss an ein Wärmenetz, Wärmepumpe, Pelletheizung, Wasserstoff, Hybridheizung usw. – und erläuterte ihre ökonomischen und ökologischen Vor- und Nachteile.
Klar ist jedoch: Da das Gebäudeenergiegesetz spätestens zum 1.7.2028 greift – wobei die Fristen im Bestand zum Teil deutlich länger sind – ist es auch ohne Heizungsausfall sinnvoll, jetzt schon über die nächste Heizungsart nachzudenken und erste Schritte zu einer Sanierung zu planen. Empfohlen wird dabei eine fachliche Beratung.
Im Anschluss an diesen faktenreichen Vortrag wurden noch viele Fragen gestellt und Diskussionspunkte angesprochen. Dabei geht es auch um gesellschaftliche Fragen: Wie können wir als Stadtgesellschaft die Energiewende in unserer Gemeinde in dem Sinne unterstützen und vorantreiben, dass sie möglichst gut an unsere Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst wird?
Barbara Klingler OV-Ditzingen@BUND.net